Der Heißhunger in der Schwangerschaft ist ein inzwischen sprichwörtlich gewordenes Klischee, das aber nicht selten der Wahrheit entspricht. Viele Frauen kennen die ausgefallenen Gelüste und den Heißhunger in der Schwangerschaft und fürchten diesen oftmals. Dabei ist es gar kein Problem, dem Appetit auch einmal nachzugeben, solange es in Maßen geschieht.
Heißhunger in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit
Heißhunger ist ein Phänomen, das nicht nur Schwangere kennen. Auch vor oder während der Periode berichten viele Frauen von einem ungewöhnlichen Appetit und wahren Heißhungerattacken. Der Heißhunger in der Schwangerschaft ist aber meist noch ein wenig anders ausgeprägt. Typisch sind ungewöhnliche Geschmackskombinationen oder Appetit auf Speisen, auf die Du vor der Schwangerschaft lieber verzichtet hast. Heißhunger in der Schwangerschaft ist eben gar nicht so ungewöhnlich und die saure Gurke mit Schokocreme nicht selten doch mehr als nur ein Klischee.
Heißhunger in der Schwangerschaft ist völlig normal
Sowohl die Vorliebe für ungewöhnliche Geschmackskombinationen als auch der Heißhunger in der Schwangerschaft sind vollkommen normal. Die Schwangerschaftshormone, die in diesen Monaten verstärkt im Körper vorhanden sind, haben einen großen Einfluss auf das Geschmacks- und Geruchsempfinden. Besonders entscheidend ist dabei wahrscheinlich das Hormon Beta-hCG. Es wird vor allem zu Beginn der Schwangerschaft in den äußeren Zellschichten der befruchteten Eizelle gebildet. Diese Überproduktion führt bei manchen werdenden Müttern zu Übelkeit, während sie bei anderen Heißhunger in der Schwangerschaft auslöst. Gleichzeitig kannst Du als werdende Mutter häufig auf Gerüche und Geschmäcker, die Du vor der Schwangerschaft mochtest, sehr empfindlich reagieren und stattdessen großen Appetit auf Lebensmittel entwickeln, die Du vorher eher abgelehnt hast. So kann zum Beispiel schon der Gedanke an den morgendlichen Kaffee oder ein Glas Sekt in der Schwangerschaft Übelkeit erregen – eine natürliche Schutzfunktion des Körpers gegenüber Lebensmitteln, die in der Schwangerschaft besser gemieden werden sollten.
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Woher kommt der Heißhunger in der Schwangerschaft?
Es gibt auch Forschungsansätze, die in der gesteigerten Insulinproduktion einen Grund für den Heißhunger in der Schwangerschaft sehen. Dadurch fällt der Blutzuckerspiegel schneller ab, was wiederum Heißhunger auslöst. Außerdem gehen Experten davon aus, dass der Heißhunger in der Schwangerschaft eine Vorsorgemaßnahme des Körpers ist, um Reserven für die Schwangerschaft und die Stillzeit anzulegen und auf diese Weise Mangelerscheinungen vorzubeugen. Deshalb neigen vor allem sehr schlanke Frauen häufig dazu, in der Schwangerschaft wahre Fressattacken und ungezügelten Appetit zu entwickeln. So können im Körper ausreichend Nährstoffe eingelagert werden, um den gesteigerten Bedarf von Mutter und Kind während der Schwangerschaft und in der Stillzeit decken zu können. Der Heißhunger in der Schwangerschaft hat also durchaus einen Sinn und ist nicht ausschließlich zu den typischen Schwangerschaftsbegleiterscheinungen zu zählen.
Darfst Du dem Heißhunger in der Schwangerschaft nachgeben?
Grundsätzlich solltest Du den Heißhunger in der Schwangerschaft weder unterdrücken noch ihm jedes Mal nachgeben. Ein gesundes Maß ist gefragt. Eine zu starke Gewichtszunahme kann nämlich zu Schwangerschaftsdiabetes führen oder eine Schwangerschaftsgestose begünstigen und somit ein gesundheitliches Risiko für Dich und Dein Baby bedeuten. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft sollte die Ernährung deshalb nicht unbedingt in der Menge gesteigert, sondern lieber an den erhöhten Nährstoffbedarf angepasst werden. Eine kleine Sünde hin und wieder ist aber trotzdem erlaubt, solange Du dem Heißhunger in der Schwangerschaft nicht ungebremst nachgibst. Durch mehrere kleine Mahlzeiten, die über den Tag verteilt werden, kannst Du dem Heißhunger in der Schwangerschaft vorbeugen und unkontrollierte Fressattacken vermeiden. Zudem solltest Du darauf achten, dass Dein Blutzuckerspiegel nie zu niedrig ist. Deshalb ist es durchaus ratsam, immer ein paar kleine Snacks dabei zu haben und hin und wieder auch einmal dem Heißhunger nachzugeben. Der Körper sendet besonders in der Schwangerschaft vermehrt Signale, um den Nährstoffgehalt konstant zu halten und eine lückenlose Versorgung von Mutter und Kind zu gewährleisten. Zu starker Verzicht ist deshalb nicht ratsam. Wenn Dein Blutzuckerspiegel bei leerem Magen nach unten sackt, verlangt Dein Körper schnell nach viel Energie, und das bedeutet meist: Zucker in Reinform.
Gesunde Lebensmittel bei Heißhunger in der Schwangerschaft
Gesunde Snackalternativen zu Süßigkeiten, die den Blutzuckerspiegel ebenfalls schnell in die Höhe treiben können, sind zum Beispiel Bananen und Äpfel. Neben Obst sind auch Nüsse ein wertvoller Begleiter bei Heißhunger in der Schwangerschaft. Da sie besonders viel Eiweiß enthalten, sind sie zudem ein zusätzlicher Nährstofflieferant für Dich und Dein Baby. Wenn der Appetit nach besonders süßen Knabbereien verlangt, sind ungeschwefelte Trockenfrüchte wie Feigen, Datteln und Dörrobst eine gesunde Alternative zu Gummibärchen, Chips und Schokolade. Auch ungesüßtes Popcorn, Reiscracker, Löffelbiskuits, Russisch Brot und Butterkekse sind immer eine Sünde wert und können dem Heißhunger in der Schwangerschaft auf eher schlanke Art und Weise entgegenwirken – mit Maß und Genuss gehört ein gesteigerter Appetit schließlich zu fast jeder Schwangerschaft.
Heißhunger in der Schwangerschaft ist nicht ungewöhnlich und in der Regel völlig ungefährlich für Dich und Dein Baby, sofern Du ein gesundes Maß einhältst. Während der Schwangerschaft hat Dein Körper einen erhöhten Nährstoffbedarf, der nicht übergangen, sondern regelmäßig gedeckt werden sollte. Deshalb darfst Du bei Heißhunger in der Schwangerschaft Deinen seltsamen Gelüsten ruhig einmal nachgeben – schließlich hat der Körper während der Schwangerschaft besondere Bedürfnisse.