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Teil 1

Die Schwanger-Kolumne: „Für die 12. Woche ist dein Bauch aber echt groß!“

Schwangerschaftskolumne

Ja, die Schwangerschaft ist eines der aufregendsten Abenteuer, das man erleben kann. Diese Phase bringt vieles mit sich, an das man vorher nicht mal einen winzigen Gedanken verschwendet hat, schließlich geht es jetzt noch um jemand anderen. Ich erwarte derzeit mein erstes Kind und gefühlt jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf mich ein. In dieser Kolumne nehme ich euch mit durch meine Schwangerschaft und berichte von schönen Momenten, großen Sorgen und auch von extrem nervigen Mitmenschen!

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Mittlerweile liegen die ersten Wochen meiner Schwangerschaft hinter mir und ich habe in dieser Zeit schon einiges erlebt. Von den ersten Bewegungen über wichtige Untersuchungen bis hin zum immer weiter wachsenden Bäuchlein. Und genau der scheint für manch andere immer gerne einen Kommentar wert zu sein...

Jeder Körper ist anders, jede Schwangerschaft auch

Dass wir alle unterschiedlich sind, ist normal und auch gut so. Das betrifft nicht nur unsere Charaktere, sondern auch unser Äußeres, unsere Figur, unser Gewicht. Und obwohl Body Positivity schon lange ein Thema ist, ist sie noch lange nicht in unserem Alltag angekommen. Auch Schwangere müssen sich hin und wieder Kommentare zu ihrem Gewicht oder ihrem anwachsenden Bauch anhören – und das sind meist nicht mal medizinische Ratschläge der Ärzte, sondern blöde Kommentare von anderen. So erging es kürzlich auch mir. Schon zu Beginn meiner Schwangerschaft hat man schnell eine kleine Wölbung erkennen können. Der Kommentar dazu kam recht schnell: „Für die 12. Woche hast du aber schon einen großen Bauch.“

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Fruchtwasser, Körperbau und Co.

Als diese Bemerkung (einer anderen Mutter!) zu einem meiner anfänglichen Babybauchfotos kam, war ich kurz ein wenig überrascht und hab mich gefreut. Als Schwangere möchte man ja auch unbedingt, dass andere diesen Zustand endlich sehen können. Als dann „Mein Bauch war da viel kleiner“ kam, wendete sich das Blatt schnell. Ich gebe zu, auf einmal hat mich diese Bemerkung echt getroffen. Viel zu oft schwingt dabei ein unangenehmer Beigeschmack mit. „Du isst zu viel“ oder „Das Kind wird zu dick“ oder „Das sieht nicht gesund aus“. Gab es mal eine Zeit, in der man sich nicht für eine Gewichtszunahme rechtfertigen musste? Am meisten ärgert es mich, dass ich nicht schon in dem Moment die passende Antwort parat hatte. (Das geht mir ständig so!)

Dass der Bauchumfang jeder Frau in der Schwangerschaft eine andere Entwicklung durchmacht, hat besagte Person anscheinend nicht bedacht. Das Ausgangsgewicht, die körperliche Statur und auch die Menge an Fruchtwasser, die Größe des Babys und Co. spielen da eine Rolle. Gerade deshalb sind solche Aussagen eine Unverschämtheit, finde ich, und oft stelle ich mir die Frage, weshalb manche Menschen immer einfach drauf los plappern ohne vorher kurz zu überlegen.

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Die Ärzte haben einen Blick auf alles

Am liebsten hätte ich gefragt, was diese Bemerkung sollte, aber rückblickend würde ich auch nicht meine Energie damit verschwenden wollen, auf solche Kommentare einzugehen. Denn schließlich gibt es Meinungen, die deutlich wichtiger sind als solche. Und das sind die der Ärzt*innen und Hebammen. Regelmäßig gehen Schwangere zur Vorsorge, wo sie selbst gewogen und der Fötus im Ultraschall angeschaut werden. Dabei wird genau gesehen, wie sich das Baby entwickelt und ob die Mutter vielleicht zu viel zunimmt oder zu wenig. Sollte irgendetwas sein, sind die Mediziner*innen die ersten, die eine Frau darauf aufmerksam machen. Denn natürlich gibt es Empfehlungen, wie viel Frauen in der Zeit der Schwangerschaft zunehmen sollten. Das bezieht sich aber vor allem auf ihre körperliche und gesundheitliche Verfassung vor der Schwangerschaft. Genau deshalb sollte man auf die Kommentare anderer erstmal nichts geben und sich auf die Rückmeldungen des Arztes oder der Ärztin konzentrieren.

Lass dich nicht beeinflussen!

...und das sage ich als eine Person, die sich doch leicht beeinflussen lässt, wenn es um solche Kommentare geht. Aber versuch du, es bitte besser zu machen als ich, denn damit fährst du deutlich entspannter durchs Leben. Schon vor meiner Schwangerschaft fand ich, dass wir Menschen immer viel zu sehr auf andere schauen und überall unseren (ungefragten) Senf dazugeben. Das muss nicht sein. Ich möchte nicht immer zu allem die Meinung anderer hören und sicherlich geht es dir auch so. Und das ist auch in Ordnung! Aber da es immer wieder Menschen geben wird, die vielleicht selbst nicht mal merken, dass sie gerade ein wenig über das Ziel hinausschießen, hilft eigentlich nur „durch das eine Ohr rein und durch das andere direkt wieder raus.“ Und wenn das nicht geht, dann ist auch mal ein lieb gemeinter Hinweis okay.

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Laura-Jaen Kästner

Ein bisschen mehr Feingefühl wäre schön!

Eine Schwangerschaft ist aufregend und eine Zeit der Vorfreude, aber auch Sorgen. Werdende Mütter stellen sich immer wieder Fragen wie „Mache ich alles richtig?“ oder „Ernähre ich mich gesund genug?“ oder „Geht es dem Baby gut?“ Es geht nicht mehr nur um uns selbst und das macht uns unsicher. Klar, dass solche Kommentare zu Babybauch, Gewicht und Co. da ganz schön viel bewirken können, aber eben oft nichts Gutes. Ich würde mir wünschen, dass wir uns gegenseitig Mut machen, uns bestärken und uns Halt geben. Gerade unter Müttern fällt mir auf, dass solche unangenehmen Bemerkungen immer häufiger vorkommen. Und gerade da enttäuscht es mich am meisten. Denn jede Mutter kennt doch die Unsicherheiten in einer Schwangerschaft. Es muss also nicht immer dieses unterschwellige Mom-Shaming sein, diese negativen Kommentare. Ein liebevoller Satz wie „Wow, der Babybauch steht dir richtig gut!“ oder ähnliches, kann schon so viel Schönes bewirken!

Laura-Jaen Kästner

Du möchtest noch mehr lesen? Hier geht's zum zweiten Teil der Schwangerschaftskolumne!

Welche Art von Mutter bist oder wirst du?

Bildquelle: Getty Images/Pekic

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