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Teil 6

Die Schwanger-Kolumne: „Corona & Krieg: Welche Welt erwartet unser Kind?“

Schwangerschaftskolumne 6

Ja, die Schwangerschaft ist eines der aufregendsten Abenteuer, das man erleben kann. Diese Phase bringt vieles mit sich, an das man vorher nicht mal einen winzigen Gedanken verschwendet hat, schließlich geht es jetzt noch um jemand anderen. Ich erwarte derzeit mein erstes Kind und gefühlt jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf mich ein. In dieser Kolumne nehme ich euch mit durch meine Schwangerschaft und berichte von schönen Momenten, großen Sorgen und auch von extrem nervigen Mitmenschen!

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Ich bin ehrlich, bisher bin ich mit sehr viel Optimismus durch die Schwangerschaft gelaufen und ich habe keinesfalls vor, daran etwas zu ändern. Und doch: In den letzten Tagen plagen mich so meine Sorgen. Krieg und Energiekrise hier, Corona da, Umweltprobleme dort – die Welt verändert sich und das nicht gerade zum Guten. Und mittendrin in dieser Zeit wird unser Kind geboren. Kritiker würden jetzt sagen: „Ja, dann bekommt doch einfach kein Kind.“ Sicherlich, wenn man danach geht, dürfte man wohl niemals Kinder bekommen, denn wie man so schön sagt: „Irgendwas ist immer.“ Aber das ist ja auch nicht die Lösung oder? Einfach gar keine Kinder bekommen, weil die Weltpolitik so kaputt ist? Für mich persönlich ist es auf jeden Fall keine Option.

Eine Zeit voller Kriege

Zugegeben: Kriege gab es schon immer, das ist eigentlich nichts Neues. Dabei geht es um Geld, Macht, Politik oder alles zusammen. Es ist fürchterlich, dass es den Weltfrieden nicht gibt und vermutlich auch niemals geben wird. Und obwohl wir auch von den Kriegen im Jemen, in Afghanistan und Co. viel gehört haben – noch nie spielte sich für unsere Generation etwas so nah vor unserer Haustür ab, wie im Moment. Ukraine gegen Russland, Russland gegen Ukraine. Die Nachrichten sind voll davon und ich sitze manchmal da, streichle meinen Bauch und denke mir: „Es tut mir sehr Leid, dass du in so einer schrecklichen Zeit zur Welt kommen musst...“ Dann fühle ich mich schuldig. Schuldig, weil ich nicht weiß, wie sich künftig noch alles entwickeln wird.

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Corona und die nächste Welle?

Ich erinnere mich noch daran, als es mit Corona so richtig losging. Damals habe ich noch einen anderen Job gehabt – ausgerechnet im Tourismus. Diese und viele andere Branchen haben unter dieser Pandemie wahnsinnig gelitten. Viele haben ihren Job verloren, sind erkrankt oder gar beides. Ich selbst habe einmal Corona gehabt und obwohl ich dreifach geimpft bin, war das ganz schön schlimm. Bei meinem Mann sogar noch schlimmer. Es gibt vieles an das ich denken muss, wenn ich jetzt höre, dass es im November noch eine Corona-Welle geben soll. Bleiben wir gesund? Welche Auswirkungen hat das auf die Wirtschaft und mit welchen Einschränkungen (Maskenpflicht und Co.) müssen wir dann wieder rechnen? Wird mein Mann dann bei der Geburt im Kreißsaal dabei sein können? Und wie geht es danach weiter? Fangen die Leute wieder an zu bunkern? Und wie wird es längerfristig sein – müssen auch die Kleinen dann später überall mit Maske hin? Kaum jemand weiß, was da noch alles kommt. Ich persönlich denke, dass wir einfach mit Corona leben müssen, es gehört jetzt dazu. Aber nichtsdestotrotz bleibt die Sorge, dass man sich wieder ansteckt, vor allem im Bezug auf das Kleine.

Steigende Kosten und horrende Energiepreise

Wer wie ich ein Winterbaby bekommt, wird sich diese Gedanken vermutlich auch schon öfter gemacht haben: Wie heizt man richtig, wenn plötzlich ein Baby im Haus ist? Dazu kommt aber auch der Aspekt, dass man trotzdem irgendwie Kosten sparen möchte, denn Heizstrahler am Wickeltisch und Co. verbrauchen zusätzlich Energie. Wir alle sehen uns also vermutlich mit einem Winter konfrontiert, der einiges an Geld kosten wird, wenn dann die Nachzahlungen anstehen. Viele Lebensmittel kosten jetzt auch deutlich mehr, die Inflationsrate steigt weiter an und das bei gleichbleibenden Gehältern. Wer soll das denn künftig alles zahlen können? Wir können es uns noch leisten, aber das Geld könnten wir alle deutlich besser für andere Dinge nutzen. Für das Baby, zum Sparen und persönliche Wünsche.

Und trotzdem: Uns geht es noch vergleichsweise gut

Bei all den Gedanken, die ich mir so mache, muss ich mir jedoch immer wieder vor Augen führen, dass es vielen anderen deutlich schlechter geht als uns. Das bezieht sich natürlich auf Kriege, Hungersnöte und Armut, aber auch innerhalb unserer Gesellschaft gibt es einige, die deutlich mehr „strugglen“ als mein Mann und ich. Und schon wieder fühle ich mich schuldig und denke „Mein Gott, Laura, du jammerst auf hohem Niveau.“ Das mag durchaus so sein, aber jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Und gerade in Zeiten wie diesen kann ich alle verstehen, die sich Gedanken um die Zukunft machen. Vor allem dann, wenn man Kinder hat. Mit Kindern wird man sich eh immer Sorgen machen. So sind Eltern ja nun mal und das ist auch gut so.

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Laura-Jaen Kästner

Halte an dem Positiven fest!

Bist du auch schwanger und machst dir diese Gedanken? Dann hoffe ich, dass ich dir diesen Rat mit auf den Weg geben kann, einfach von Mama zu Mama: Lege dich auf die Couch, lies ein gutes Buch und schweife ein wenig mit den Gedanken ab. Würden wir uns jeden Tag nur noch mit dem schlechten auf der Welt beschäftigen – wir würden kaum noch lächeln. Sieh dich um und führe dir vor Augen, was du selbst Schönes in deinem Leben hast. Deine Familie, dein Baby, dein Zuhause, deine Freunde. Es wird nie eine Zeit geben, die perfekt ist. Es wird niemals eine problemfreie Welt geben, dafür ist der Mensch zu unberechenbar. Aber das Leben mit all seinen schönen Seiten zu boykottieren, weil gerade viel Schlechtes passiert, hindert dich nur daran, das bestmögliche Leben zu führen, dass du haben kannst. Ist es das wert? Sicher, auf unsere Kinder wird viel zukommen. Aber wenn wir mal schauen, dann gab es in jeder vergangenen Generation irgendwas, was die Welt bewegt und beeinflusst hat. Und wir sind trotzdem auf der Welt. Ich sage dir ganz ehrlich: Ich bin dankbar, dass sich unsere Urgroßeltern trotz Krieg und Co. für Kinder entschieden haben, denn sonst wären mein Mann, ich und auch du nicht hier. Und wir könnten nie die Erfahrung machen wie es ist, ein Kind zu bekommen. Und allein schon deshalb bin ich froh, dass ich das erleben darf. Auch für unsere Kinder wird es viele Herausforderungen geben, aber sie werden sie meistern. Genauso wie jede Generation vor ihnen! Also mach dir keine Sorgen. Alles findet irgendwie seinen Weg!

Laura-Jaen Kästner

Du möchtest noch mehr lesen? Hier geht es zu Teil 5 der Kolumne.

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Bildquelle: Getty Images/FotografieLink

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