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Schmerzen & Heilungsdauer

Dammriss bei Geburt: Richtig vorbeugen & behandeln

Mother with her newborn baby in the hospital

Ein Dammriss ist eine der möglichen Begleiterscheinungen, die mit einer Geburt einhergehen können. Häufig wird der Dammriss erst nach der Geburt festgestellt, da während des Geburtsvorganges in großer Menge Endorphine ausgeschüttet werden, die das Schmerzempfinden der werdenden Mutter teilweise betäuben. Ein gesundheitliches Risiko stellt ein Dammriss in aller Regel nicht dar, er muss je nach Schweregrad jedoch trotzdem ärztlich behandelt werden.

Der Ausdruck Damm bezeichnet das Gewebe zwischen der Scheide und dem After einer Frau. Dieses Gewebe wird während der Schwangerschaft und der Geburt stark beansprucht und kann infolgedessen reißen. Durch eine sorgfältige Geburtsvorbereitung und spezielle Dammmassagen kann einem Dammriss im Vorfeld der Geburt vorgebeugt werden.

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Was ist ein Dammriss?

Das Gewebe zwischen Scheide und After wird bereits während der Schwangerschaft durch das zunehmende Gewicht der Gebärmutter stark gedehnt und belastet. Von einem Dammriss spricht man, wenn dieses Gewebe unter der Belastung des Geburtsvorganges schließlich reißt. Besonders häufig kann es dazu kommen, wenn die Geburt sehr schnell abläuft und das Gewebe keine Zeit hat, sich dem zunehmenden Druck durch entsprechende Dehnung anzupassen. Auch kann ein sehr großer Kopf des Kindes einen Dammriss verursachen. Wird eine Geburt mit der Geburtszange oder der Saugglocke durchgeführt, kann es in Einzelfällen auch zu einem schweren Dammriss kommen. Je nach Einschätzung des Arztes kann unmittelbar vor der Geburt auch ein kontrollierter Dammschnitt vorgenommen werden, um das Reißen des Gewebes zu verhindern. In den meisten Fällen entscheiden sich Ärzte allerdings gegen diesen Eingriff, da allgemein davon ausgegangen wird, dass ein Dammriss schneller und unkomplizierter verheilen kann als ein Dammschnitt. Beim Dammriss unterscheidet man vier Schweregrade, nach denen sich auch die medizinische Versorgung richtet.

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Wie häufig ist ein Dammriss bei der Geburt?

Ungefähr jede vierte Schwangere erleidet bei der Geburt einen Dammriss, der je nach der Schwere der Verletzung medizinisch versorgt werden muss.

Dammriss Grad 1

Bei einem Dammriss ersten Grades reißt nur die Dammhaut und die hintere Scheidenhaut leicht ein. Die Dammmuskulatur wird hingegen nicht verletzt. Bei einem Dammriss ersten Grades geht man davon aus, dass das Gewebe ohne medizinische Versorgung von selber verheilen kann.

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Dammriss Grad 2

Bei einem Dammriss zweiten Grade wird auch die Dammmuskulatur leicht verletzt. Der Riss der Dammhaut und der Scheidenhaut ist tiefer als beim Dammriss ersten Grades. Kommt es zu einem Dammriss dritten Grades, sind nicht nur die Dammhaut und die Scheidenhaut betroffen, sondern auch das Gewebe des Schließmuskels.

Dammriss Grad 3

Der Afterschließmuskel wird bei einem Dammriss dritten Grades teilweise oder sogar ganz durchtrennt. In diesem Stadium des Dammrisses muss die Verletzung genäht werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Dammriss Grad 4

Bei einem Dammriss vierten Grades ist zusätzlich die Scheidenschleimhaut verletzt.

Wie wird ein Dammriss behandelt?

Kommt es bei der Geburt zu einem Dammriss, hängt es vom Schweregrad ab, ob bereits im Kreißsaal eine medizinische Erstversorgung erfolgen muss. Bei einem Dammriss ersten Grades ist dies nicht erforderlich, bei einem Dammriss zweiten Grades sollte in den meisten Fällen bereits genäht werden. Der behandelnde Arzt entscheidet von Fall zu Fall, ob dies unmittelbar geschehen sollte oder ein späterer Eingriff ausreichend ist. Bei einem Dammriss dritten und vierten Grades ist es dringend erforderlich, die Verletzung vorsichtig und in Schichten zu nähen. Häufig muss dies unter Narkose geschehen. Wird der Dammriss nicht fachgerecht genäht, kann es zu chronischen Folgeschäden kommen, wie zum Beispiel einer Unterfunktion des Afterschließmuskels.

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Bei einem Dammriss jeden Schweregrades ist unabhängig von der medizinischen Erstversorgung eine spezielle Nachsorge im Wochenbett notwendig, da es sonst zu schmerzhaften Schwellungen, Blutungen und Infektionen kommen kann. Eine besonders sorgfältige Hygiene ist in der Zeit bis zum vollständigen Verheilen des Dammrisses besonders wichtig. Regelmäßige Sitzbäder oder Spülungen der Wunde mit dem Zusatz von ätherischen Ölen und durchblutungsfördernden Salzen sorgen dafür, dass die Wunde sich nicht entzünden kann. Nach der Reinigung ist es wichtig, die Wunde trocken zu halten. Dabei sind reibende Trockenbewegungen zu vermeiden. Wenn ein sanftes Abtupfen starke Schmerzen verursacht, kann die Wunde auch mithilfe von kühler Luft aus dem Fön getrocknet werden. Es ist wichtig, in dieser Zeit die Wochenbettbinden regelmäßig zu wechseln, damit keine Entzündungserreger in die Wunde gelangen können. Besteht ein erhöhtes Entzündungsrisiko, können in seltenen Fällen auch Entzündungshemmer eingenommen werden. Kalte Kompressen helfen, schmerzhafte Schwellungen abklingen zu lassen, und fördern so zusätzlich die Wundheilung.

Da der Stuhlgang nach einem Dammriss sehr schmerzhaft werden kann, wird häufig eine dammschonende Diät empfohlen, bei der vor allem Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, die den Stuhl weich und geschmeidig machen. Nüsse und Trauben sind besonders gut geeignet und sollten durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ergänzt werden, um dem Darm die Ausscheidung des Stuhls zu erleichtern. Viele kleine Mahlzeiten und besonders sorgfältiges Kauen unterstützen die Verdauung und erleichtern das Ausscheiden. Ist der Stuhlgang mithilfe dieser Methoden nicht ausreichend zu regulieren, kann die Einnahme von Milchzucker den gewünschten Erfolg bringen. Neben dem schmerzhaften Ausscheiden des Stuhlgangs können auch weitere alltägliche Bewegungen wie Laufen, Liegen und das Spreizen der Beine bis zur endgültigen Wundheilung Schmerzen verursachen. Auch Beschwerden beim Geschlechtsverkehr sind nicht selten. In wenigen Ausnahmen kann es durch den Dammriss zu längerfristiger Inkontinenz kommen.

Wie lange dauert es, bis ein Dammriss verheilt ist?

Rund eine Woche nach der Geburt sollten die Beschwerden bereits deutlich besser sein. Vier bis sechs Wochen nach der Entbindung ist die Dammnaht normalerweise komplett abgeheilt.

Wie kann man einem Dammriss vorbeugen?

Ein Dammriss ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Da der genaue Verlauf der Geburt nicht vorherzusehen ist, kann die Möglichkeit eines Dammrisses nie völlig ausgeschlossen werden. Es ist allerdings möglich, bereits in der Geburtsvorbereitung gezielt auf die Vermeidung eines Dammrisses hinzuarbeiten. Eine besonders verbreitete Möglichkeit sind Dammmassagen als Bestandteil der Geburtsvorbereitung. Durch diese speziellen Massagen der Dammmuskulatur wird das Gewebe weicher und dehnbarer. Es kann der Belastung einer Geburt so leichter standhalten und sich besser anpassen. Dammmassagen werden von vielen Hebammen angeboten und gehören häufig auch zum festen Repertoire eines Geburtsvorbereitungskurses.

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Eine besonders beckenschonende Gebärposition unterstützt den Damm ebenfalls. Der Kniestand und der Vierfüßlerstand eigenen sich besonders gut, aber auch aufrechte Positionen im Stehen oder in der Hocke entlasten das Becken. Während der Geburt achtet die Hebamme in der Regel zudem darauf, dass der Damm nicht zu stark beansprucht wird. Sie drückt mit ihrer Hand gegen den Damm, um das Gewicht des Babys abzufedern und die Geschwindigkeit zu beeinflussen. Dabei achtet sie darauf, dass insbesondere der Kopf des Babys nicht zu schnell aus dem Geburtskanal tritt, da der Kopf bei der Geburt die größte Belastung auf den Damm ausübt. Wenn eine Hebamme die Schwangere während des Geburtsvorganges auffordert, mehr oder weniger stark zu pressen, geschieht auch dies im Hinblick auf die Vermeidung eines Dammrisses. Auch auf diese Weise kann die Hebamme die Geschwindigkeit des Geburtsvorganges regulieren. Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen ist es ungefähr bei jeder vierten Geburt nicht möglich, einen Dammriss zu verhindern. Aufgrund der beim Geburtsvorgang ausgeschütteten Endorphine kommt es allerdings häufig vor, dass die Schwangere den Dammriss erst nach der Geburt tatsächlich spürt.

Ein Dammriss ist nicht selten eine Begleiterscheinung des Geburtsvorganges. Wenn das Dammgewebe durch die Geburt zu stark belastet wird, kann es zu einem Riss kommen, der je nach Schweregrad medizinisch versorgt werden muss. Durch eine spezielle Nachsorge verheilt ein Dammriss in aller Regel aber problemlos. Mit Dammmassagen und einer beckenschonenden Geburtsposition kann man einem Dammriss in einem gewissen Maß vorbeugen.

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Bildquelle: iStock / Orbon Alija

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