Linea Nigra, Ischias und Vena-Cava-Syndrom – Beschwerden, die in der Schwangerschaft auftreten können, klingen oft schlimmer als sie wirklich sind. Trotzdem machen sich viele werdende Mütter Sorgen, wenn sie solche erschreckenden Fachausdrücke zum ersten Mal hören. Doch was verbirgt sich genau hinter dem Vena-Cava-Syndrom, das meist gegen Ende der Schwangerschaft auftritt? Kann es Deinem Baby oder Deiner eigenen Gesundheit schaden?
Was ist das Vena-Cava-Syndrom?
Viele werdende Mütter, deren Schwangerschaft sich dem Ende entgegenneigt, kennen das Problem: Nach einem anstrengenden Tag möchten sie sich in bequemer Rückenlage ausruhen und in gemütlicher Atmosphäre entspannen. Doch plötzlich werden sie von Herzrasen, Schweißausbrüchen und Atemnot geplagt und aufgrund dessen von rasenden Angstzuständen aufgewühlt. Dabei besteht eigentlich kein Grund zur Panik. Das Vena-Cava-Syndrom, das sich mit genau diesen Symptomen äußert, ist in den meisten Fällen unbedenklich und kann auf relativ einfache Weise gelindert werden. Doch wie kommt es zum Vena-Cava-Syndrom und was kannst Du dagegen tun?
So kannst Du das Vena-Cava-Syndrom erkennen
Der medizinische Fachausdruck Vena Cava bezeichnet die Hohlvene, die rechts neben der Wirbelsäule verläuft. Diese Vene spielt beim nach ihr benannten Vena-Cava-Syndrom eine tragende Rolle. Gegen Ende der Schwangerschaft hat Dein Baby in Deinem Bauch bereits eine recht ansehnliche Größe und ein entsprechendes Gewicht erreicht, das Dir auch im Alltag oftmals Probleme, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, bereiten kann. Wenn Du Dich in die Rückenlage begibst, kann es nun zudem vorkommen, dass das Gewicht Deines noch ungeborenen Kindes auf Deine Hohlvene drückt und diese verengt. In Folge dessen verlangsamt sich der Blutfluss zum Herzen, ins Gehirn und im ganzen Körper. Zudem fallen der Blutdruck und die Sauerstoffsättigung ab, worauf Dein Körper mit Schwindel, Übelkeit, Atemnot, Herzrasen und Schweißausbrüchen reagiert. Im Extremfall kann das Vena-Cava-Syndrom sogar zu einem Schock oder Bewusstlosigkeit führen. Sehr selten kommt es zudem zu einer Mangelversorgung des Babys, die schlimmstenfalls eine Frühgeburt zur Folge haben kann. Trotzdem besteht kein Grund zur Panik, wenn Du an dem Vena-Cava-Syndrom leidest.
So linderst Du die Schwangerschaftsbeschwerden
Wenn Du schwanger bist und die oben beschriebenen Symptome bei Dir feststellst, sobald Du Dich auf den Rücken legst, solltest Du Deinen Arzt aufsuchen. Dieser kann das Vena-Cava-Syndrom schnell diagnostizieren. Eine medizinische Behandlung ist in der Regel allerdings nicht notwendig. Vielmehr kannst Du als werdende Mami, die um das Vena-Cava-Syndrom weiß, die Beschwerden bewusst lindern und auf diese Weise jegliche Gefahr für Dich und Dein Baby ausschließen.
Die wirkungsvollste Therapie gegen das Vena-Cava-Syndrom ist dabei die Lageveränderung des eigenen Körpers. So solltest Du, wenn Du unter der Komplikation leidest, die Rückenlage in der restlichen Schwangerschaft vermeiden. Liegst Du doch einmal auf dem Rücken und die Symptome stellen sich ein, empfiehlt es sich, dass Du Dich sofort auf die Seite drehst – am besten auf die linke. Die Vena Cava verläuft nämlich rechts der Wirbelsäule, und kann daher in einer solchen Lage am wenigsten durch den Babybauch in Mitleidenschaft gezogen und abgedrückt werden. Nach dem Vorfall solltest Du Dir ein wenig Ruhe gönnen. Mit ruhigen Atemzügen stabilisiert sich Dein Blutdruck innerhalb weniger Minuten wieder und die Beschwerden lassen nach.
Das Vena-Cava-Syndrom in der Geburtsvorbereitung
Da Du die Rückenlage von nun an vermeiden solltest, musst Du Dich, wenn Du am Vena-Cava-Syndrom leidest, bei der Planung der Geburt umstellen. So solltest Du die Rückenposition auch bei der Entbindung vermeiden, um Dich und Dein Kind in der ohnehin anstrengenden und stressigen Situation der Geburt nicht durch eine eventuelle Mangelversorgung zu gefährden. Halb aufrecht sitzend mit angehobenen Beinen, im Stehen, im Vierfüßlerstand oder auf dem Gebärhocker dürften dagegen keine Probleme mit dem Vena-Cava-Syndrom auftreten. Eine Rücksprache mit dem Frauenarzt oder der Hebamme kann bei der Suche nach einer passenden Alternative helfen.
Zudem kannst Du dem Vena-Cava-Syndrom vorbeugen, indem Du Dir schon zu Beginn der Schwangerschaft angewöhnst, auf der linken Seite zu schlafen. Dadurch werden die Symptome, die besonders im Schlaf unbemerkt bleiben und damit gefährlich werden können, von vornherein ausgeschlossen. Falls Du nur schlecht auf der Seite schlafen kannst, die gewohnte Rückenlage aber aufgrund des Vena-Cava-Syndroms nicht mehr infrage kommt, solltest Du einen Arzt um Rat fragen. Er kann bei der Suche nach einer für das Kind ungefährlichen Einschlafposition behilflich sein.
Das Vena-Cava-Syndrom tritt bei vielen Frauen in den letzten Schwangerschaftsmonaten auf. Wenn Du daran leidest, drückt das Gewicht Deines Babybauchs, sobald Du auf dem Rücken liegst, auf die Hohlvene neben Deiner Wirbelsäule. Dies kann zu Herzrasen, Schwindel und Übelkeit führen. Um den Beschwerden durch das Vena-Cava-Syndrom vorzubeugen oder sie zu lindern, solltest Du Dich im Liegen auf die linke Seite drehen und versuchen, Dir diese Lage auch als Schlafposition anzueignen.
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