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Schmerzen lindern

Was ist eine PDA (Periduralanästhesie)?

Arbeiten in der Schwangerschaft

Die Periduralanästhesie, auch PDA oder Epiduralanästhesie genannt, ist die bekannteste und gebräuchlichste Methode, um die Schmerzen der Geburt zu lindern. Mehr als 40 Prozent aller Gebärenden entscheiden sich in Deutschland mittlerweile für eine PDA – die Tendenz ist steigend.

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Bei der PDA handelt es sich um eine rückenmarksnahe Regionalanästhesie, die nicht nur bei der Geburt eingesetzt wird. Auch bei anderen gynäkologischen Eingriffen sowie in der Urologie und der Orthopädie wird die PDA verwendet. Doch gerade durch ihren Einsatz während der Geburt erwarb sich die PDA ihren großen Bekanntheitsgrad. So hat sich die Anzahl der Geburten unter PDA-Einsatz in den letzten zehn Jahren verdoppelt – nicht zuletzt durch die guten Erfahrungen, die zahlreiche Mütter mit der Betäubung gemacht haben.

Wie wirkt eine PDA?

Bei einer PDA werden die schmerzleitenden Nerven des Rückenmarks betäubt. Dies ermöglicht der werdenden Mutter ein möglichst schmerzarmes Geburtserlebnis bei vollem Bewusstsein. Hierzu wird ein Katheter über eine Periduralnadel in den Raum zwischen einem Lendenwirbel und dem Rückenmarkskanal geführt, über den dann das betäubende Medikament injiziert wird. Entgegen landläufiger Meinung wird das Betäubungsmittel also nicht direkt ins Rückenmark gespritzt, sondern lediglich rückenmarksnah in den Körper der werdenden Mutter eingelassen.

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Wann kann mit der PDA begonnen werden?

In den meisten Fällen wünscht sich die werdende Mutter selbst eine PDA. Nur in Ausnahmefällen ordnen der behandelnde Arzt oder die Hebamme die Betäubung an. Dies ist meist dann der Fall, wenn sich die werdende Mutter derart vor Schmerzen verkrampft, dass der Fortlauf der natürlichen Geburt infrage gestellt wird und ein Kaiserschnitt in Erwägung gezogen werden muss. In jedem Fall kann die PDA die Gebärende durch ihre schmerzlindernde Wirkung entspannen und zu einer schnellen und natürlichen Geburt beitragen.

Die PDA wird meist erst dann durchgeführt, wenn sich der Muttermund bereits vier bis fünf Zentimeter geöffnet hat. Ab diesem Zeitpunkt kann sich die werdende Mutter frei für oder gegen eine PDA entscheiden. In der Endphase der Geburt, sobald die Wehen sehr heftig werden und die Kindsgeburt bereits unmittelbar bevorsteht, sehen die Ärzte allerdings von einer PDA ab. Zum einen kann der Anästhesist aufgrund der starken Bewegungen der Mutter zu diesem Zeitpunkt den Katheter kaum noch platziert setzen und zum anderen ist das Baby in diesem Fall meist bereits auf der Welt, bevor die PDA ihre volle Wirkung entfalten kann.

Der Ablauf der PDA in der Praxis

Die PDA wird nicht vom Frauenarzt oder der Hebamme, sondern von einem Anästhesisten durchgeführt. Dieser bittet die Mutter in einer Wehenpause, im Sitzen oder in der Seitlage den Rücken durchzudrücken, um auf diese Weise einen „Katzenbuckel“ zu machen. Dadurch dehnen sich die Wirbel, sodass der Anästhesist eine passende Einstichstelle im Bereich der Lendenwirbel lokalisieren kann. Ist die Stelle gefunden, wird sie desinfiziert und in der Regel auch örtlich betäubt, sodass der Einstich der Periduralnadel für die Mutter nicht zu spüren ist. Bei der Periduralnadel, die bei der PDA verwendet wird, handelt es sich um eine Nadel, die in ihrer Dicke in etwa mit einer normalen Nadel zum Blutabnehmen zu vergleichen ist. Der Anästhesist führt die Periduralnadel zwischen zwei Dornfortsätze der Wirbel ein und sucht daraufhin den Zwischenraum zwischen Wirbel und Rückenmarkskanal. Dort wird dann eine Kochsalzlösung injiziert und ein Katheter eingeführt, über den nun das Betäubungsmittel einfließen kann. Die Nadel kann daraufhin entfernt werden. Nach einem Test, ob die Muskeltätigkeit durch die Betäubung beeinträchtigt wurde, wird das Medikament injiziert, das seine volle Wirkung nach etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten entfaltet.

Wie fühlt sich eine PDA an?

Sobald die PDA ihre volle Wirkung entfaltet hat, spürt die werdende Mutter lediglich noch ein Ziehen und einen gewissen Druck sowie eine Verhärtung des Bauches, sobald eine Wehe einsetzt. Zudem fühlen sich die Beine und der Unterleib taub und warm an. Die angenehme Wärme rührt daher, dass auch die Muskulatur der Beingefäße von der PDA betroffen ist und dadurch mehr Blut in die Beine und den Unterleib fließt. In manchen Krankenhäusern kann die Schwangere nun die Dosierung der Betäubung über einen Druckknopf selbst regeln. Dabei wird sie jedoch von der Hebamme und ihrem Arzt beraten. Besonders in der Endphase der Geburt ist eine niedrige Dosierung der PDA zu empfehlen, damit die Mutter ihr Kind durch ausreichendes Pressen unterstützen kann. Vereinzelt kommt es vor, dass die PDA nur einseitig wirkt und eine Körperhälfte noch „wach“ ist und den Schmerz der Geburt spürt. In diesem Fall sollte die werdende Mutter sofort die Geburtshelfer informieren, damit die Lage des Katheters eventuell noch verändert werden kann.

Nachteile und Nebenwirkungen der PDA

Neben dem großen Vorteil, dass die werdende Mutter die Geburt ihres Kindes mit möglichst wenigen Schmerzen erleben kann, kritisieren einige Hebammen die negativen Aspekte der PDA für das Kind. Das Kind wird durch die PDA zwar nicht direkt beeinflusst, allerdings kann sich der Stress der Geburt für das Baby erhöhen. Dies liegt unter anderem daran, dass die PDA auch die Endorphinausschüttung hemmt, die beim „normalen“ Geburtsvorgang Mutter und Kind stressresistenter macht. Da das Kind jedoch von der PDA nichts mitbekommt, muss das Baby während der Geburt auf die Endorphine, mit denen es normalerweise aus dem Kreislauf der Mutter versorgt wird, verzichten.

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Durch die Gefäßerweiterungen in den Beinen und im Unterleib bei der Mutter kann es zu einem Abfall des Blutdrucks kommen, der das Kind ebenfalls einem erhöhten Stressrisiko aussetzt und die Mutter durch ein Schwindelgefühl negativ beeinflussen kann. Bei manchen Frauen führt die PDA zu einem Abnehmen der Wehentätigkeit, sodass der Mutter in wenigen Fällen zusätzlich wehenfördernde Medikamente gegeben werden müssen. Auch ein Anstieg der Körpertemperatur der Mutter ist möglich. Nach der Geburt mit einer PDA klagen einige Frauen zudem über Kopf- und Rückenschmerzen und einen verzögerten Milcheinfluss.

Alternativen zur PDA

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen der PDA greifen einige Frauen auf alternative Entspannungsmethoden wie Atemübungen, Massagen und Wärmezufuhr zurück. Auch sanfte Wassergeburten oder eine Akupunkturtherapie im Vorfeld können die Schmerzen einer Geburt lindern. Einige alte Hausmittel wie Himbeerblütentee und Leinsamen kommen heutzutage wieder häufiger zum Einsatz.

Die PDA ist eine wirksame und verhältnismäßig risikoarme Methode, die Geburt für die werdende Mutter entspannter zu gestalten. Schließlich ist die Angst vor den Geburtsschmerzen eine der wesentlichen Ursachen, die die Vorfreude auf das Baby trüben kann. Informiere Dich vor der Geburt in einem Gespräch mit Deinem Arzt über eventuelle Risiken und Nebenwirkungen der PDA und triff dann die Entscheidung, die am besten zu Dir und Deiner Vorstellung von einer schönen Geburt passt.

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