Ist niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft gefährlich? Ab wann er ein ernstzunehmendes Risiko für dich und dein Baby sein kann, erfährst du hier.
Wenn du oft müde und reizbar bist, an Kopfschmerzen leidest und dir häufiger schwindelig wird, kann es sein, dass dir ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft das Leben schwer macht. Eigentlich ist niedriger Blutdruck kein Grund zur Sorge. Menschen mit niedrigem Blutdruck leben häufig sogar länger, da ihre Gefäße nicht so sehr beansprucht werden, während ein hoher Blutdruck als gesundheitsgefährdend gilt. Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft kann jedoch ein ernst zu nehmendes Risiko für dich und dein Baby darstellen.
Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft
Wenn du schwanger bist, ist eine gewisse Müdigkeit eigentlich normal. Wenn du jedoch sehr oft kaputt und gereizt bist und dir sogar schwindelig wird, kann ein niedriger Blutdruck, auch Hypotonie genannt, dafür verantwortlich sein. Auch wenn er normalerweise kein großes Problem ist, kann niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft mitunter eine Gefahr für die werdende Mutter und ihr Kind werden. In der Regel ist Hypotonie mit Medikamenten leicht zu behandeln, doch ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft sollte auf keinen Fall ohne ärztlichen Rat behandelt werden.
Selbst bei Frauen, die bevor sie schwanger wurden einen normalen oder sogar hohen Blutdruck hatten, ist ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft nichts Ungewöhnliches. Die Veränderungen im Hormonhaushalt können dazu führen, dass der Blutdruck sinkt und sich der Kreislauf verlangsamt. Auch kann es sein, dass das Baby auf die Vena-Cava, die Hauptvene des Herzens, drückt und so den Blutrückfluss behindert. In der Regel überprüft der Frauenarzt daher bei jeder Untersuchung den Blutdruck, um sicherzugehen, dass ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft nicht zum Problem wird.
Eine Gefahr für Mutter und Kind?
Während ein hoher Blutdruck in der Regel als gesundheitsgefährdend gilt und ein niedriger Blutdruck das Leben verlängern soll, ist ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft ein Risikofaktor. Er kann sowohl für die werdende Mutter als auch für ihr Baby zur Gefahr werden. Führt die Hypotonie zum Beispiel zu Schwindel oder sogar Ohnmachtsanfällen, kann es passieren, dass die Schwangere und ihr Kind durch einen Sturz verletzt werden. Bei einem Sturz besteht nämlich die Gefahr, auf den Bauch zu fallen oder mit dem Kopf aufzuschlagen.
Aber auch, wenn es nicht zu solch drastischen Auswirkungen kommt, ist niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft keine Lappalie. Reicht der Blutdruck beispielsweise nicht aus, um alle Organe mit genügend Blut zu versorgen, wird auch der Uterus nicht ausreichend durchblutet. Diese Unterversorgung führt zu einem Sauerstoffmangel beim Kind, der Entwicklungsstörungen bis hin zu Fehlbildungen und Frühgeburten verursachen kann.
Symptome von niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft
Ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft kann sich durch verschiedene Symptome äußern:
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Gereiztheit
- Großer Durst
- Kalte Hände und Füße
- Bauchschmerzen
- Neigung zur Hyperventilation
- Atemnot
Behandlung bei niedrigem Blutdruck
Wenn du eines oder mehrere der genannten Symptome über einen längeren Zeitraum bei dir beobachtest, solltest du deinen Blutdruck vom Arzt überprüfen lassen. Tritt niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft auf, solltest du vorerst davon absehen, handelsübliche Mittel gegen zu niedrigen Blutdruck einzunehmen. Solche Präparate sind meist nicht auf den Gebrauch in der Schwangerschaft ausgelegt. Wenn du jedoch das Bedürfnis hast, auf jeden Fall Medikamente gegen die Hypotonie einnehmen zu wollen, solltest du zunächst mit einem Arzt sprechen. Er kann überprüfen, ob eine medikamentöse Behandlung nötig ist, und dir gegebenenfalls für Schwangere geeignete Mittel verschreiben.
Alternativen zu Medikamenten
Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft lässt sich auch mit einigen einfachen, aber effektiven Maßnahmen regulieren:
- Trinke ausreichend: Eine mögliche Ursache für einen niedrigen Blutdruck ist beispielsweise eine zu geringe Menge Blut im Körper. Eine solche Blutarmut wird häufig durch Flüssigkeitsmangel ausgelöst. Dies kannst du relativ leicht in den Griff bekommen, indem du darauf achtest, ausreichend zu trinken.
- Erhöhe die Salzzufuhr: Auch Salz hält den Blutdruck stabil. Während der Schwangerschaft steigt der Salzbedarf jedoch deutlich an. Ärzte empfehlen daher eine Tagesdosis von neun Gramm Salz. Im Normalfall liegt der Bedarf eines Menschen bei maximal sechs Gramm am Tag. Als Schwangere darfst du dir also ruhig mal ein Brot mit salzigem Schinken oder eine kräftige Brühe gönnen. Ein positiver Nebeneffekt: Nicht nur dein Blutdruck wird auf diese Weise stabilisiert, das Salz unterstützt auch die Schilddrüsenfunktion des Babys.
- Lass dir Zeit: Frauen, denen ein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft besonders beim Aufstehen Probleme bereitet, sollten sich dabei bewusst Zeit lassen. So können sich der Körper und der Kreislauf besser an die neue Position anpassen.
- Schlafe mit erhöhtem Oberkörper: Auch das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper kann in diesem Fall hilfreich sein.
Hinweis: Wenn dir doch einmal schwindelig wird, solltest du dich hinlegen und die Beine hoch lagern. Auf diese Weise fließt das Blut aus den Beinen in den Rest des Körpers, sodass auch das Gehirn wieder mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird.
Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft kann ein Risiko für dich und dein Kind darstellen. Wenn du ohnehin zu Hypotonie neigst oder Anzeichen bemerkst, die auf eine solche hindeuten können, solltest du versuchen, dem entgegenzuwirken. Zudem solltest du einem Arzt berichten, dass dir dein niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft zu schaffen macht. Übrigens: Wir wissen auch, was bei Bluthochdruck in der Schwangerschaft zu tun ist.
Bildquellen: iStock/Wavebreakmedia, iStock/shironosov
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