Der Mutterpass ist vielleicht das wichtigste Dokument einer werdenden Mutter. Zu Führerschein und Personalausweis gesellt sich während der Schwangerschaft in Deinem Geldbeutel nun ein ganz besonderer Pass: Der Mutterpass! Du bekommst den Mutterpass bereits bei Deiner ersten Untersuchung im Zuge der Schwangerschaft von Deinem Frauenarzt oder Deiner Hebamme ausgehändigt. Doch was steht im Mutterpass? Er beinhaltet alle wichtigen Daten bezüglich der Schwangerschaft und sollte immer mitgeführt werden. Er ist somit der erste Schritt in Richtung Deines neuen Lebens als Mutter!
Jede Frau bekommt ihn, sobald sie schwanger ist: den Mutterpass! Bereits ab der ersten Untersuchung werden alle zentralen Informationen und Daten in den Mutterpass eingetragen und von diesem Tag an regelmäßig aktualisiert und ergänzt. Durch den Mutterpass bekommen auch fremde Ärzte und Hebammen bei Bedarf schnell einen Überblick über den Verlauf der Schwangerschaft. Für viele Laien ist der Mutterpass aber dennoch ein Buch mit sieben Siegeln: Schließlich stehen viele Abkürzungen und Fremdwörter im Mutterpass, die vor allem für zum ersten Mal Schwangere keinen Sinn ergeben. Grund genug, den Mutterpass einmal in aller Ausführlichkeit zu erklären.
Was steht im Mutterpass?
Im Mutterpass werden während der Schwangerschaft alle wichtigen Daten bezüglich der Gesundheit der Mutter und des Kindes eingetragen. So werden in den Mutterpass beispielsweise die Blutwerte, die Blutgruppe, das Gewicht, eventuelle Krankheiten von Mutter und Kind sowie die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen eingetragen. Auch den errechneten Geburtstermin findet man im Mutterpass. Zudem wird im Mutterpass dokumentiert, wie groß und schwer das Baby ist und in welcher Lage es sich im Mutterleib befindet. Die Daten ändern sich natürlich von Woche zu Woche, weswegen die regelmäßigen Untersuchungen, zu denen die werdende Mutter ihren Pass immer mitbringen sollte, so wichtig sind. Im Mutterpass werden darüber hinaus auch noch Daten über vorangegangene Schwangerschaften und Geburten gesammelt. Somit weiß auch ein neuer Arzt sofort, wie viele Schwangerschaften die werdende Mutter bereits hinter sich hat und ob diese ohne Probleme verlaufen sind.
In der Schwangerschaft lernst du sehr viel über dich, deinen Körper und dein Kind. Im Video haben wir ein paar spannende Fakten zur Schwangerschaft gesammelt:
Der Mutterpass ist ein ständiger Begleiter
Der Mutterpass ist sehr wichtig und dient dazu, die Schwangerschaft optimal zu dokumentieren, um die werdende Mutter und ihr Kind medizinisch bestmöglich zu versorgen. Es wird werdenden Müttern daher empfohlen, den Mutterpass immer bei sich zu haben. Ganz besonders wichtig ist es jedoch, dass er beim regelmäßigen Besuch des Frauenarztes sowie unmittelbar vor der Entbindung im Krankenhaus nicht vergessen wird. Doch auch im Alltag ist der Mutterpass von immenser Bedeutung. Sollte es beispielsweise unerwartet zu einem Notfall kommen, kann sich der behandelnde Arzt dank des Mutterpasses schnell einen Überblick über den Gesundheitszustand von Mutter und Kind verschaffen. Falls der Mutterpass also einmal verloren gehen sollte, sollte sich die werdende Mutter schnellstmöglich um Ersatz bemühen. Da der Arzt oder die Hebamme alle Daten aus dem alten Mutterpass auch bei sich archivieren, können sie relativ schnell und unkompliziert ein neues Dokument ausstellen.
Mutterpass Abkürzungen: Eine kleine Übersetzungshilfe
Im Mutterpass lassen sich zahlreiche Abkürzungen und Fremdwörter finden, die wohl jede Schwangere, die nicht zufällig selbst Medizinerin ist, vor Verständnisprobleme stellen. In unserer Checkliste möchten wir daher über einige der wichtigsten Abkürzungen und Begriffe aus dem Mutterpass aufklären. Unklarheiten zu den einzelnen Daten, sollte jede werdende Mutter aber dennoch mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Eintrag im Mutterpass: Apgar-Zahl
Die Apgar-Zahl, die auf die amerikanische Anästhesistin Virginia Apgar zurückgeht, dient der Überprüfung und Analyse von Atmung, Puls, Muskeln, Aussehen und Reflexen eines Neugeborenen nach der Geburt.
Eintrag im Mutterpass: ATD
Der Abdomentransversaldurchmesser (kurz: ATD) gibt den Bauchdurchmesser des Babys von der linken bis zur rechten Bauchseite an.
Eintrag im Mutterpass: BEL
Das Kind befindet sich in Beckenlage – Es liegt also mit dem Po voran im Bauch.
Eintrag im Mutterpass: BPD
Der Biparietale Durchmesser (kurz: BPD) gibt über den Kopfdurchmesser des Babys von der rechten bis zur linken Schläfe Auskunft.
Eintrag im Mutterpass: FOD
Der Fronto-okzipitale Durchmesser (kurz: FOD) erfasst den Durchmesser des Kopfes des noch ungeborenen Babys von der Stirn bis zum Hinterkopf.
Eintrag im Mutterpass: FS
Dieser Wert gibt den Durchmesser der Fruchtblase an.
Eintrag im Mutterpass: Fundusstand
Der Fundusstand zeigt den Stand des oberen Randes der Gebärmutter an. Dieser gibt indirekt Auskunft über Wachstum bzw. Größe des Babys.
Eintrag im Mutterpass: Gravida
Die Anzahl der bisherigen Schwangerschaften.
Eintrag im Mutterpass: Hydramnion
Es ist zu viel Fruchtwasser vorhanden.
Eintrag im Mutterpass: Intrauteriner Sitz
Der Embryo befindet sich in der Gebärmutter (und nicht etwa im Eileiter).
Eintrag im Mutterpass: Konsiliaruntersuchung
Der behandelnde Arzt holt die Meinung eines anderen Arztes ein.
Eintrag im Mutterpass: KU
Der Kopfumfang des Babys.
Eintrag im Mutterpass: Oligohydramnie
Es ist zu wenig Fruchtwasser vorhanden.
Eintrag im Mutterpass: Para
Die Anzahl der bisherigen Geburten.
Eintrag im Mutterpass: Plazenta-Insuffizienz
Die Plazenta wird nicht ausreichend durchblutet.
Eintrag im Mutterpass: QL
Das Kind befindet sich in Querlage.
Eintrag im Mutterpass: SL
Das Kind befindet sich Schädellage. Dies ist die normale Geburtshaltung.
Eintrag im Mutterpass: SSL
Über die Scheitel-Steiß-Länge (kurz: SSL) wird in den ersten Schwangerschaftsmonaten die Größe des Kindes berechnet.
Eintrag im Mutterpass: Zervix
Zervix ist der medizinische Fachausdruck für den Gebärmutterhals.
Auf Deinen Mutterpass solltest Du gut aufpassen! Der Mutterpass weist Dich nicht nur als werdende Mutter aus, sondern enthält auch wichtige Informationen bezüglich Deiner Schwangerschaft und der Gesundheit Deines Babys. Trage ihn am besten immer bei Dir, damit auch ein Arzt, der Dich nicht kennt, schnell über Deine individuelle Situation im Bilde ist.
Bildquelle: istock/NoSystem images