Migräne macht jeder vierten Frau zu schaffen. Spezielle Medikamente gegen Migräne können den Betroffenen Linderung bringen. Bei Migräne in der Schwangerschaft sind diese oft starken Medikamente jedoch meist nicht geeignet. Durch die hormonelle Umstellung verschwindet die Migräne in der Schwangerschaft allerdings häufig. Wenn das nicht passiert, gibt es Alternativen, um die Migräne ohne Medikamente zu behandeln.
Besonders im Alter von 35 bis 45 Jahren setzen bei vielen Frauen Migräneattacken ein. Migräne in der Schwangerschaft ist für sie nichts Neues. Je nach Stärke und Häufigkeit der Schmerzen spricht man auch von Spannungskopfschmerzen. Oft werden sie von weiteren Symptomen wie z. B. Licht- und Geräuschempfindlichkeit oder Schwindel begleitet, die ganz alltägliche Situationen zur Qual machen. Viele Frauen machen aber die Erfahrung, dass sich ihre Migräne in der Schwangerschaft verändert.
Weniger Migräne in der Schwangerschaft
Migräne in der Schwangerschaft ist besonders unangenehm, weil Schwangere nicht oder nur sehr eingeschränkt auf Medikamente zurückgreifen können. Glücklicherweise ist das aber oft gar nicht nötig. Bei 70 Prozent der vorher betroffenen Frauen wird die Migräne in der Schwangerschaft schwächer oder verschwindet sogar ganz. Warum das so ist, ist noch nicht endgültig geklärt. Möglicherweise ist der Körper einer Schwangeren besser im Gleichgewicht, wenn im Rahmen der Schwangerschaft eine gesündere und bewusstere Ernährungsweise berücksichtigt wird.
Ärzte gehen aber auch davon aus, dass die hormonelle Umstellung mit dem Abklingen der Migräne in der Schwangerschaft zu tun hat. Im ersten Drittel der Schwangerschaft ist der Östrogen- und Progesteronspiegel sehr hoch und bleibt danach konstant. Das führt möglicherweise dazu, dass die Migräne in der Schwangerschaft nicht mehr so stark auftritt oder ausbleibt. Auch die Glückshormone Serotonin und Endorphin sind in der Schwangerschaft in größerer Menge vorhanden. Diese Hormone verhindern die Weiterleitung von Schmerzreizen im Gehirn.
Tritt die Migräne in der Schwangerschaft erstmals auf, sollte man ihr besondere Beachtung schenken. Leidet die Schwangere neben der Migräne auch an Schwindel, Augenflimmern oder Sehschwierigkeiten sowie Übelkeit und Erbrechen, kann dies möglicherweise auf eine so genannte Präeklampsie oder Schwangerschaftsgestose hindeuten, die ein gesundheitliches Risiko für die werdende Mutter und ihr Baby bedeutet. Die Migräne in der Schwangerschaft ist allerdings nur sehr selten ein Anzeichen für eine Präeklampsie.
Welche Medikamente darfst Du bei Migräne in der Schwangerschaft einnehmen?
Migräne an sich bedeutet weder für die werdende Mutter noch für das ungeborene Baby ein gesundheitliches Risiko. Sie ist aber schmerzhaft und unangenehm. Auf schmerzstillende Medikamente sollten Schwangere ohne Rücksprache mit ihrem Arzt aber unbedingt verzichten.
Grundsätzlich gilt zwar, dass Paracetamol in geringen Mengen für Schwangere verträglich ist. Es sollte aber vor der Einnahme noch einmal mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, welche Risiken für das Baby bestehen und welche Dosierungsmenge in der Schwangerschaft beachtet werden sollte. Vor dem Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels ist auch die Einnahme von Paracetamol generell nicht zu empfehlen. Nach dem Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels ist nach Absprache mit dem behandelnden Arzt auch die Einnahme von Beta-Blockern oder Acetylsalicylsäure möglich. Antiemetika können gegen Übelkeit und Erbrechen als Begleiterscheinung der Migräne in der Schwangerschaft helfen. Alle weiteren Medikamente zur Behandlung von Migräne und ihren Begleitsymptomen sind während der Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden. Grundsätzlich muss eine Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft aber immer ärztlich begleitet werden.
Zur Behandlung der Migräne in der Schwangerschaft bieten sich auch verschieden homöopathische Mittel in Form von Globuli an. Sie sind für Mutter und Baby gut verträglich und haben keine Nebenwirkungen, die ein gesundheitliches Risiko für das ungeborene Baby bedeuten könnten. Gegen den eigentlichen Kopfschmerz im Zusammenhang mit der Migräne in der Schwangerschaft helfen Brechwurz, Gelber Jasmin und Kochsalz in Form von Globuli. Brechwurz hilft gleichzeitig gegen Übelkeit als Begleiterscheinung der Migräne in der Schwangerschaft, genau wie Keulenbärlapp und die Wiesenküchenschelle. Diese wird außerdem bei Lichtempfindlichkeit als Migränesymptom empfohlen. Eisenhut kann ganz akute neurologische Beschwerden und Schmerzen lindern. Der Gelbe Jasmin kann neben dem Kopfschmerz auch gegen Wahrnehmungsstörungen eingenommen werden.
Alternative Behandlungsmethoden bei Migräne in der Schwangerschaft
Wenn eine werdende Mutter ganz auf Medikamente verzichten möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne in der Schwangerschaft. Damit die Migräne in der Schwangerschaft nicht zu stark auftritt, kann beispielsweise vorbeugend Magnesium eingenommen werden. Magnesium ist als Pille oder Granulat rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Bei einer Tageshöchstmenge von 600 mg schadet Magnesium dem Baby weder in der Schwangerschaft noch beim Stillen.
Eine weitere Möglichkeit, der Migräne in der Schwangerschaft vorzubeugen oder sie zu lindern, ist Entspannung. Ein geregelter Tagesablauf, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf in einem ruhigen und abgedunkelten Raum wirken vorbeugend gegen Migräne. Die Wohnung sollte immer gut durchgelüftet werden, besonders aber der Schlafbereich. Auf Koffein sollten Frauen bei Migräne in der Schwangerschaft verzichten.
Es kann helfen, darauf zu achten, welche Situationen oder Gegebenheiten die Migräne in der Schwangerschaft auslösen oder verschlimmern, und zu versuchen, diese zu vermeiden. Bei einer akuten Migräneattacke, z. B. im Büro, kann ein kühles Tuch auf der Stirn oder im Nacken und eine sanfte Massage der Schläfen schnell Linderung verschaffen. Auch ein Handtuch, das zu einer festen Rolle gedreht und in den Nacken gelegt wird, entspannt bei akuter Migräne. Besonders entspannend wird die Rolle, wenn das Handtuch vorher mit kühlem Wasser befeuchtet wird. Ein paar Tropfen Pfefferminzöl oder Heilpflanzenöl auf Stirn, Nacken und Schläfen unterstützen die Wirkung.
In der Freizeit bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Muskelentspannung an. Eine Massage oder Akupunktur wirkt ganz gezielt auf verkrampfte Muskelpartien und kann dadurch die Ursache für die Migräne beseitigen. Auch ein heißes Bad mit einem duftenden Öl dient der Muskelentspannung. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass das Bad weder zu heiß ist noch zu lange genossen wird. Zu heißes Baden kann den Kreislauf schwächen und in seltenen Fällen Wehen auslösen. Ein Fußbad bringt ebenfalls Entspannung und belastet den Kreislauf nicht. Mit etwas Lavendel- oder Zitrusschalenöl im Wasser werden dabei außerdem die Atemwege befreit. Ein Tag in der Sauna entspannt den ganzen Körper und baut Stress ab. Dabei ist aber ein gesundes Maß besonders wichtig. Kurze Saunagänge bei gemäßigter Hitze sind ideal.
Vor einer Schwangerschaft ist jede vierte Frau bereits mit der Migräne und ihren Symptomen vertraut. Bei vielen von ihnen werden die Schmerzen in der Schwangerschaft weniger oder verschwinden vollkommen. Tritt die Migräne in der Schwangerschaft weiterhin auf, muss sie mit geeigneten Mitteln behandelt werden. Medikamente belasten den Organismus des Babys und können gesundheitliche Risiken bedeuten. Eine gesunde Ernährung und Ruhe helfen dagegen, die Migräne in der Schwangerschaft zu lindern.