Die meisten werdenden Mütter können es kaum erwarten, ihr Kind in den Armen zu halten. Um sich möglichst gut auf den großen Tag vorbereiten zu können, wollen Schwangere den Geburtstermin so schnell wie möglich erfahren. Doch wie berechnet man den Geburtstermin eigentlich? Und wie zuverlässig ist das ausgerechnete Datum?
- 1.Was besagt der Geburtstermin überhaupt?
- 2.Wie kann man den Geburtstermin errechnen?
- 3.Die Errechnung des Geburtstermins durch den Frauenarzt
- 4.Wie verlässlich ist der errechnete Geburtstermin?
- 5.Der Geburtstermin hat auch organisatorische Auswirkungen
- 6.Was ist, wenn das Kind auch nach dem Geburtstermin noch nicht da ist?
Sobald eine Frau schwanger ist, wollen so ziemlich alle wissen, wann es denn soweit ist: Man selbst, der Partner und alle Freunde und Verwandten. Man kann den Geburtstermin des eigenen Kindes, wenn man ein paar Informationen hat, sehr leicht selbst errechnen. Zuverlässiger ist allerdings die Berechnung des Frauenarztes, denn er kann durch eine Ultraschalluntersuchung erkennen, wie groß das Kind schon ist.
Was besagt der Geburtstermin überhaupt?
Der Geburtstermin wird auch errechneter Termin genannt und deshalb oft mit ET abgekürzt. Er ist keinesfalls eine verlässliche Berechnung, sondern lediglich der wahrscheinlichste Termin für die Geburt des Kindes. Der Geburtstermin ist daher nicht mit dem so genannten Zeitraum des Termins zu vergleichen, denn dieser umfasst die kompletten drei Wochen vor und nach dem errechneten Termin. Die meisten Kinder kommen in diesem Zeitraum zur Welt. Während dieser Zeit sollte die Mutter etwas kürzer treten und sich gedanklich auf die Geburt vorbereiten. Das Kind kann nun jederzeit kommen. Daher sollte auch die fertig gepackte Krankenhaustasche schon bereit stehen.
Wie kann man den Geburtstermin errechnen?
Um den Geburtstermin des eigenen Kindes zu errechnen, muss man wissen, wann man zuletzt seine Regel hatte. Wenn man von dort ausgehend 40 Wochen dazurechnet, bekommt man den Geburtstermin in etwa heraus. Diese 40 Wochen entsprechen zehn so genannten Mondmonaten, die je 28 Tage haben. Diese 28 Tage werden auch als Richtmaß für den weiblichen Zyklus herangezogen. Eine Schwangerschaft dauert ca. 280 Tage, wobei die Zykluslänge ebenfalls von Bedeutung ist. Auch wenn 28 Tage Zykluslänge als Richtlinie genommen werden – nur ein Bruchteil aller Frauen hat tatsächlich eine Zykluslänge von genau 28 Tagen.
Die Errechnung des Geburtstermins durch den Frauenarzt
Der Geburtstermin ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, die sich nicht alle mathematisch berechnen lassen. So sind beispielsweise die Zykluslänge, Stress und die körperliche Verfassung Faktoren, die die Dauer der Schwangerschaft beeinflussen können. Um also eine möglichst genaue Aussage in Bezug auf den individuellen Geburtstermin zu bekommen, sollte man zum Frauenarzt gehen. Er kann mit Hilfe modernster Techniken, z.B. indem er eine Ultraschalluntersuchung macht oder den Bauch abtastet, eine möglichst zuverlässige Aussage treffen.
Wie verlässlich ist der errechnete Geburtstermin?
Alle Kinder, die zwischen der 37. und der 42. Schwangerschaftswoche geboren werden, kommen „termingerecht“. Das sind etwa 90 Prozent aller Kinder. Circa neun Prozent kommen vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und sind somit Frühgeburten. Nur ein Prozent wird übertragen und wird erst nach der 42. Woche geboren. Dieser geringe Prozentsatz der übertragenen Kinder kommt zustande, weil heutzutage in der Regel eine Geburt künstlich eingeleitet wird, sobald das Kind zu lange in der Gebärmutter bleibt. Nur rund ein bis vier Prozent aller Kinder kommen tatsächlich genau am Geburtstermin zur Welt. Also: keine Sorge, wenn das Kind am errechneten Geburtstermin noch nicht da ist.
Der Geburtstermin hat auch organisatorische Auswirkungen
Sobald man den errechneten Geburtstermin weiß, sollte man dem Arbeitgeber Bescheid geben. So kann er sich rechtzeitig um eine Vertretung kümmern. Außerdem beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Termin der Mutterschaftsurlaub. Um den Beginn des Mutterschaftsurlaubs zu ermitteln, ist der errechnete Geburtstermin also ebenfalls relevant.
Wenn man im Anschluss an den Mutterschaftsurlaub Elternzeit nehmen möchte, sollte man sich rechtzeitig darum kümmern. Der Antrag auf Elternzeit muss spätestens sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit beim Arbeitgeber eingereicht werden. Wenn man die Elternzeit direkt im Anschluss an den Mutterschaftsurlaub nehmen möchte, der acht Wochen nach der Entbindung endet, solltest man sich also am besten schon vor dem errechneten Geburtstermin darum kümmern, denn ansonsten kann es passieren, dass die Sieben-Wochen-Frist genau um den errechneten Termin bzw. die Entbindung herum abläuft.
Die Schwangerschaft ist wahnsinnig aufregend, doch auch nach der Geburt erwartet dich einiges. Ein paar Dinge zeigen wir dir im Video:
Was ist, wenn das Kind auch nach dem Geburtstermin noch nicht da ist?
Wenn das Kind auch deutlich nach dem errechneten Geburtstermin noch nicht da ist, kann eine Geburt künstlich eingeleitet werden. Die erfolgt medikamentös durch Tabletten oder den Tropf. Eine Geburt einzuleiten ist aber in der Regel nur dann notwendig, wenn sich das Fruchtwasser verändert oder das Kind zu groß wird. Auch wenn der Geburtstermin bereits zehn Tage überschritten ist, kann eine eingeleitete Geburt nötig werden. Wenn die Geburt des Kindes eingeleitet werden muss, bekommt man dafür in Rücksprache mit der Hebamme und dem Arzt einen festen Termin für die Geburt im Krankenhaus – ähnlich wie bei einem Kaiserschnitt.
Der errechnete Geburtstermin ist für viele werdende Eltern das zentrale Datum der Schwangerschaft. Wenn das Kind am errechneten Termin noch nicht da ist, gibt es aber noch keinen Grund zur Beunruhigung. Nur ein bis vier Prozent aller Kinder kommt genau am errechneten Termin zur Welt und die meisten Kinder werden erst nach dem Geburtstermin geboren.
Bildquelle: istock/LARISA SHPINEVA