Das Vertrauensverhältnis zwischen einer schwangeren Frau und ihrer Hebamme ist für viele werdende Mütter sehr wichtig. Wenn Du während der Geburt von einer ganz bestimmten Hebamme begleitet werden und diese auch schon vorher kennen lernen möchtest, kannst Du Dich für eine Beleghebamme entscheiden. Doch was unterscheidet eine Beleghebamme von „normalen“ Hebammen? Und was kostet der Service einer Beleghebamme?
Was ist eine Beleghebamme?
Hebamme, Beleghebamme, Klinikgeburt, Hausgeburt – wenn man schwanger ist, kommen auf werdende Mütter viele Entscheidungen zu, die zu treffen sind. Sich für eine Beleghebamme zu entscheiden, hat viele Vorteile. Allerdings sind sie sehr stark nachgefragt, sodass man sich schon früh um alles kümmern sollte.
Beleghebammen bieten schwangeren Frauen eine Geburtsbegleitung im Krankenhaus an. Eine Beleghebamme arbeitet dabei freiberuflich als selbstständige Hebamme und hat mit einer oder mehreren Kliniken einen Vertrag geschlossen, der sie dazu berechtigt, dort Frauen zu entbinden. Die Geburt des Kindes muss dann in dem Klinikum oder in einer der Kliniken stattfinden, mit der die Beleghebamme einen Belegvertrag abgeschlossen hat. Eine Beleghebamme ist, anders als eine normale Hebamme, also nicht in einem Krankenhaus fest angestellt.
Was macht eine Beleghebamme?
Eine Beleghebamme ist die Ansprechpartnerin für die werdende Mutter – und das nicht nur während, sondern auch vor und nach der Geburt. Sie wird von den Eltern angerufen, sobald sich die Entbindung ankündigt und kommt dann zur Geburt ins Krankenhaus. Sie betreut die Mutter mindestens bis zwei Stunden nach der Geburt. Wenn man es wünscht, kann sie die frischgebackenen Eltern aber auch in den ersten Wochen mit dem neugeborenen Kind weiterhin individuell beraten – im Krankenhaus oder zu Hause. Eventuell kann man sogar, wenn es mit der Beleghebamme vorher abgesprochen wurde, nach der Geburt wieder nach Hause gehen, wo sie die Mutter und das Kind mit Hilfestellungen und Tipps weiter versorgt.
Nach der Entbindung ist noch nicht alles vorbei. Im Video zeigen wir dir, worauf du dich gefasst machen musst:
Was sind die Vorteile einer Beleghebamme?
Eine Beleghebamme lernt man, anders als eine normale Hebamme, bereits vor der Geburt des Kindes kennen, wodurch sich ein Vertrauensverhältnis bilden kann. Viele Schwangere möchten schließlich wissen, von wem sie während der Geburt betreut werden. Manche Frauen fühlen sich zudem wohler, wenn die Hebamme ihre Bedenken und Ängste bereits vor der Geburt kennt. Außerdem kann man bei Bedarf, wenn man nicht so gut Deutsch spricht, versuchen, eine Beleghebamme zu finden, die die eigene Muttersprache spricht. Das macht die Verständigung während der Geburt leichter. Da die Beleghebamme die Schwangere schon vor der Geburt kennen lernt, kann sie auf ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Des Weiteren muss sie sich nicht um Routinearbeiten in der Klinik kümmern, sodass sie mehr Zeit für die werdende Mutter hat.
Wie findet man eine geeignete Beleghebamme?
Da die Entbindung in der Klinik stattfinden muss, mit der die Beleghebamme einen Vertrag abgeschlossen hat, kann man sich im Krankenhaus erkundigen. Dies sollte man auf jeden Fall frühzeitig tun, denn die Nachfrage nach Beleghebammen ist wegen der oben aufgeführten Vorteile groß. Schließlich kann eine Beleghebamme nur eine begrenzte Anzahl von Schwangeren gleichzeitig betreuen. Außerdem kann sich bei einer rechtzeitigen Anmeldung das Vertrauensverhältnis zwischen der Schwangeren und der Hebamme noch in Ruhe entwickeln. Experten empfehlen daher, sich schon vor der 20. Schwangerschaftswoche um eine Beleghebamme zu kümmern.
Was kostet eine Beleghebamme?
Alle Hebammenleistungen von der Vorsorge, über die Geburt bis zur Nachsorge, zahlt die gesetzliche Krankenkasse. Ab der 37. Schwangerschaftswoche kann das Kind allerdings jederzeit kommen, sodass die Beleghebamme ab diesem Zeitpunkt einen Dauerbereitschaftsdienst hat. Dieser wird nicht von den Krankenkassen bezahlt und kostet in der Regel einmalig 200 Euro. Die genaue Gebühr ist jedoch regional unterschiedlich, daher sollte man sich vorher informieren. Diese anfallende Gebühr ist der einzige Nachteil einer Beleghebamme. Allerdings gibt es viele Frauen, die sich dennoch für die besondere Betreuung durch eine Beleghebamme entscheiden.
Auch Väter können bei der Entbindung einen großen Unterschied machen:
Eine Beleghebamme ist eine gute Option für Frauen, die zwar keine Hausgeburt wünschen, aber sich ihre Hebamme trotzdem selber aussuchen wollen. Dass Du Deine Beleghebamme schon vor der Geburt Deines Kindes kennen lernst, schafft ein Vertrauensverhältnis, das die Geburt positiv beeinflussen kann.
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