Dass nach einer Schwangerschaft nichts mehr so ist, wie es mal war, wissen wir bereits. Schließlich macht man sich als Frau nicht nur Gedanken zu allen möglichen Fragen, die das Kind betreffen, sondern muss auch sein eigenes Leben etwas anpassen. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, dass die Geburt bei Frauen sogar langfristig die Gehirnstruktur verändern kann. Hier erfährst Du mehr.
Wissenschaftler aus den Niederlanden und Spanien haben für ihre Studie Gehirnscans von 25 Frauen ausgewertet, die zum ersten Mal Mutter geworden sind. Dabei haben sie sich einmal die Scans vor und einmal nach der Schwangerschaft angeschaut. Als Kontrollgruppe wurden außerdem noch die Gehirnscans von 25 Frauen analysiert, die keine Kinder haben. Die Ergebnisse, die im Magazin „Nature Neuroscience“ veröffentlicht wurden, sind erstaunlich.
Frauen entwickeln mehr Empathie nach der Geburt
Die Gehirnscans der Mütter zeigen nämlich, dass sich das Volumen der grauen Substanzen in bestimmten Regionen des Gehirns nach der Schwangerschaft verringert hat. Diese Veränderungen in der Gehirnstruktur können bis zu zwei Jahre nach der Geburt anhalten. Auffallend war, dass die Veränderungen gerade in den Bereichen unseres Gehirns stattfanden, in denen wir zum Beispiel die Fähigkeit ausprägen, die Bedürfnisse anderer vor unserer eigenen zu stellen und Empathie entwickeln.
Diese Veränderungen seien ziemlich einheitlich gewesen, meint Elseline Hoekzema, Mitautorin der Studie der Leiden Universität. Ein Computeralgorithmus habe anhand der Computerscans sogar automatisch erkennen können, welche der Frauen während der Studie schwanger waren und welche nicht.
Hinter der Veränderung steht evolutionärer Gedanke
Laut den Wissenschaftlern könnte die Veränderung der Gehirnstruktur entstehen, wenn eine Frau zur Mutter wird. Auch wenn es wohl etwas komisch und einschüchternd klingen mag, dass sich unser Gehirn während einer Schwangerschaft verändert, haben die Experten festgestellt, dass wahrscheinlich ein evolutionärer Gedanke dahinter steht und diese Veränderungen uns Frauen dabei helfen sollen, eine Mutter zu werden.
Übrigens wurde die Studie auch bei Vätern durchgeführt. Hier konnten die Wissenschaftler allerdings keine Veränderungen der Gehirnstruktur feststellen.
Bildquelle: iStock/gpointstudio
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