„Ist sie nicht schlau? Das hat sie von mir!“, schwärmt so manch ein Vater über seine Tochter. Doch da müssen wir die Männer nun leider enttäuschen. Denn wieder einmal bestätigt sich der mächtige Einfluss von Frauen: Kinder erben ihre Intelligenz von ihrer Mami! Sorry, Papas, doch das hat die Wissenschaft nun ganz offiziell bestätigt!
Intelligenz wird von der Mutter vererbt
Dass Intelligenz eine genetische Komponente hat, ist schon lange bekannt. Doch bis vor einigen Jahren ging man stets davon aus, dass ein Großteil dieser Komponente sowohl vom Vater als auch von der Mutter vererbt wird. Mehrere Studien haben jetzt jedoch gezeigt, dass Kinder ihre Intelligenz von der Mutter erben und das aus einem ganz einfachen Grund: Zuständig für die Intelligenz sind die sogenannten „konditionierten Gene“, wie Psychologin Jennifer Delgado Suárez auf ihrem Blog „Psychology Spot“ erklärt.
Diese Intelligenzgene befinden sich auf dem X-Chromosom – und davon haben Frauen nun mal eins mehr als Männer. Zur Erinnerung ein kurzer Ausflug in die Genetik: Während Frauen zwei X-Chromosomen (XX) haben, verfügen Männer hingen nur über eins, dafür aber noch über ein Y-Chromosom (XY).
Gene sind nicht der einzige Faktor
Nicht nur die Gene sind verantwortlich für die Intelligenz, erklärt die Bloggerin weiter. Weitere Studien sollen gezeigt haben, dass die Mutter durch physischen und emotionalen Kontakt eine wichtige Rolle bei der intellektuellen Entwicklung von Kindern spielt. Eine sichere und starke Mutter-Kind-Bindung sei demnach eng mit der Intelligenz verbunden. Forschende der „University of Minnesota“ haben diese These bestätigt und herausgefunden, dass Kinder mit einer starken Bindung zu ihren Müttern im Alter von zwei Jahren bereits die Fähigkeit entwickelt haben, komplexe symbolische Spiele zu spielen, hartnäckiger sind und weniger Frustration bei der Problemlösung zeigen.
Emotionale Beziehung fördert Intelligenz
Eine intakte Mutter-Kind-Bindung ist eine starke emotionale Beziehung. Sie gibt Kindern nicht nur die notwendige Sicherheit, die Welt erkunden zu können, sondern bietet ihnen außerdem die Unterstützung und das Vertrauen, Probleme anzusprechen und trägt so dazu bei, ihr Potenzial weiter zu stimulieren, so Jenniger Delgado Suárez. Eine Stimulation, die wichtig für die Entwicklung des Gehirns ist, wie Forschende der „University of Washington“ herausgefunden haben. Dafür analysierten Wissenschaftler*innen ganze sieben Jahre lang die Beziehung zwischen Müttern und ihren Kindern.
Das Ergebnis: Der Hippocampus – also jener Bereich des Gehirns, der mit Gedächtnis, Lernen und Stressreaktion verbunden ist – jener Kinder, die emotionale Unterstützung von ihrer Mutter erhalten haben, war im Alter von 13 Jahren ganze 10 Prozent größer als der jener Kinder, die keine gute emotionale Bindung zu ihrer Mutter haben.
Väter müssen Präsenz zeigen
Eine Studie, die zu einem 2:0 für die Frauen im „Von wem haben Kinder ihre Intelligenz“-Spiel führt. Doch eine Sache bleibt dabei fast unbemerkt: Die Studien basieren auf althergebrachten und geschlechterstereotypischen Erziehungsbildern. Sprich, die Mutter verbringt in der Elternzeit die meiste Zeit mit dem Kind. Was wäre also, wenn der Vater diese übernimmt und eine starke Vater-Kind-Bindung aufbaut?
Auch wenn Gene unsere Intelligenz beeinflussen und Studien belegen, dass Mütter hierbei die Hauptrolle spielen, sollte dieser Fakt Väter nicht entmutigen, denn auch sie können viel zur Entwicklung ihrer Kinder beitragen. Emotionale Präsenz lautet hier das Zauberwort.
Bildquelle: Unsplash/Nathan Dumlao, Mathilde Langevin