Nicht nur während der Schwangerschaft und bei der Entbindung müssen Frauen den Großteil der Arbeit übernehmen. Und auch danach können sich Mütter, kaum Ruhe gönnen. Wäre es da nicht schön, wenn Männer auch stillen und Muttermilch produzieren könnten? Wir haben nachgeforscht, ob das tatsächlich geht!
Können Männer Muttermilch produzieren?
Die Frage, ob Männer Muttermilch produzieren können, mag den meisten schwachsinnig vorkommen, die wenigsten wissen aber, dass das tatsächlich in Extremfällen möglich ist. Davon abgesehen können natürlich auch Männer, die als biologische Frau geboren wurden und sich nun mit dem männlichen Geschlecht identifizieren, unter Umständen noch Milch produzieren. Dies hängt davon ab, ob durch eine mögliche Hormoneinnahme die Produktion von Prolaktin gehemmt wird oder nicht. Dieses Hormon ist essenziell dafür, dass der Körper einen Milcheinschuss bekommt – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Cis-Männer können allerdings nicht so einfach Muttermilch produzieren. Auch wenn Aufzeichnungen existieren, die von stillenden Männern berichten (diese finden sich zum Beispiel in der Literatur von Tolstoi oder den Berichten Alexander Humboldts), genügt nicht nur die regelmäßige Stimulation der Nippel, wie das Wissenschaftsmagazin Scientific American erklärt. Neben einer Stimulation bedarf es auch eines Anstiegs von Prolaktin. Dieser ist bei Männern durchaus möglich, lässt sich aber nicht einfach durch die Geburt des Kindes einleiten. Vielmehr können Männer zum Beispiel dann Muttermilch produzieren, wenn sie extremen Hunger leiden, einen Hypophysentumor entwickeln oder bestimmte Medikamente wie das Psychopharmakon Thorazin oder das Herz-Medikament Digoxin einnehmen. Wie du siehst, ist die Frage gar nicht mal so dumm, allerdings zeigen diese Bedingungen auch, dass Männer leider nicht so einfach Muttermilch produzieren können. Dies trifft übrigens auf alle Säugetiere bis auf die indonesischen Dayak-Flughunde zu, deren männlichen TIere auch spontan Milch geben können.
Damit dein Baby gut schlafen kann, muss es ausreichend gestillt werden. Außerdem helfen diese Tipps:
Können Männer Babys stillen?
Auch wenn Männer ihren Babys nicht die Brust geben können, können sie sie dennoch mit Muttermilch füttern. Streng genommen spricht man hier nicht von stillen, sondern vom Fläschchen geben oder Zufüttern. Produziert die Mutter genügend Milch und pumpt diese ab, kann diese natürlich auch vom Vater verabreicht werden. Damit das Abpumpen nicht zur zusätzlichen Belastung für die Mutter wird, empfiehlt sich eine elektrische Muttermilchpumpe, die sich bequem im Still-BH tragen lässt, wie die Elvie Pump:
Auch ohne dem Saugen an der Brustwarze kann daraus ein schöner Bonding-Moment zwischen Vater und Baby werden, wenn dieser es auf seine nackte Brust legt und währenddessen mit ihm kuschelt. Damit es bequemer wird, können auch Männer ein Stillkissen verwenden, auf dem das Baby abgestützt wird. Besonders geräuscharm und schonend für die Babyhaut sind Stillkissen mit Wollfüllung und Bio-Baumwolle-Bezug wie dieses von murmunto. Um immer genügend saubere und sterilisierte Fläschchen zur Hand zu haben, solltet ihr euch außerdem ein Set mit verschiedenen Größen besorgen:
Tipps für Männer, die Babys Milch geben
Wenn Männer Frauen beim Stillen unterstützen, können sie eine große Entlastung sein, da Mütter so mehr Schlaf bekommen können. Das Abpumpen von Muttermilch oder auch das Füttern von Pre-Milch im Fläschchen kann vor allem dann helfen, wenn Mütter aufgrund schmerzender Brustwarzen nicht rund um die Uhr stillen können. Sowohl das Stillen als auch die Gabe des Fläschchen erfordert Geduld, daher sollten auch Männer nicht gleich aufgeben, wenn das Baby sich anfänglich bei ihnen weigert und schreit anstatt zu nuckeln. Auch das Baby braucht Zeit, um sich an den Körper und die Stimme des Vaters zu gewöhnen, die ihm Anfangs noch fremder sind als die der Mutter. Mit viel Geduld und Kuscheleinheiten können sich Babys aber auch problemlos an Männer gewöhnen.
Stillen kann wunderschön sein, ist aber auch wahnsinnig anstrengend. Diese Probleme kennen wohl alle Mütter, die schon mal gestillt haben:
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