Wenn Du Schwierigkeiten damit hast, schwanger zu werden, können verstopfte Eileiter oder Fehlbildungen an Deiner Gebärmutter der Grund dafür sein. Mit der Röntgendarstellung der Gebärmutterhöhle und der Eileiter, der sogenannten Hysterosalpingographie (kurz HSG), kann die Durchgängigkeit Deiner Fortpflanzungsorgane untersucht werden.
Eine Störung der Eileiterfunktion zählt mit zu den häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Ob mit Deinen Eileitern alles in Ordnung ist, kannst Du mit der sogenannten Hysterosalpingographie in Erfahrung bringen. Bei der Röntgendarstellung der Eileiter, der HSG, handelt es sich um eine früher sehr gebräuchliche Methode zur Überprüfung der Durchgängigkeit innerer Fortpflanzungsorgane. Dazu wird ein Kontrastmittel in die Gebärmutter injiziert, das auf Röntgenbildern anzeigt, wo Verschlüsse vorhanden sind. Außerdem zeigt die HSG, ob Veränderungen und Fehlbildungen in der Gebärmutterhöhle, wie beispielsweise Myome oder Polypen, vorliegen. Wegen der hohen Belastung des Körpers durch die Röntgenstrahlung, werden in Deutschland häufig alternative Methoden bevorzugt. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Österreich, England und den USA, ist die HSG jedoch noch immer sehr gebräuchlich.
Ablauf der HSG
Wenn bei Dir der Verdacht auf Unfruchtbarkeit besteht, kann es sein, dass Dein Arzt Dir zu einer Hysterosalpingographie rät. Auch wenn diese Behandlungsmethode nicht mehr ganz so gebräuchlich ist wie früher, brauchst Du keine Angst vor der HSG zu haben. Dein Arzt wird Dich vor der Untersuchung über den Ablauf und die Risiken aufklären. Eine Hysterosalpingographie wird in der Mitte des Menstruationszyklus in einer stationären gynäkologischen Einrichtung mit angeschlossener Röntgenabteilung durchgeführt. Zur Untersuchung solltest Du nüchtern erscheinen, also vorher nichts essen oder trinken, und noch einmal auf die Toilette gehen. Vor der HSG wird häufig ein krampflösendes und schmerzstillendes Medikament gespritzt. Dann sitzt die Patientin – ähnlich wie in einem Stuhl beim Frauenarzt – auf einem Röntgendurchleuchtungsgerät mit angeschlossenen Beinstützen. Zu Beginn der eigentlichen HSG-Untersuchung wird dann ein Instrument mit einer stumpfen Kanüle durch die Vagina und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Dazu muss der Muttermund mit einer kleinen Zange festgehalten werden. Dann wird das Kontrastmittel injiziert und die Einströmung wird mit mehreren Röntgenbildern dokumentiert. Sind die Eileiter durchlässig, tritt das Kontrastmittel von den Eileitern in die Bauchhöhle aus. Besteht ein Verschluss, muss zur abklärenden Untersuchung noch eine Bauchspiegelung gemacht werden. Eine HSG dauert zwischen zehn und fünfzehn Minuten. Danach wird häufig Bettruhe für 24 Stunden empfohlen. Das eingespritzte Kontrastmittel wird nach einiger Zeit über die Nieren wieder ausgeschieden.
Risiken und Probleme einer HSG
Eine Hysterosalpingographie kann teilweise mit einigen Schmerzen verbunden sein, zum Beispiel beim Fassen des Gebärmutterhalses mit der Zange. Auch während der HSG kann es durch das Einspritzen des Kontrastmittels, und vor allem durch einen Rückstau bei verklebten Eileitern, zu Schmerzen kommen. Patientinnen beschreiben diese Beschwerden als vergleichbar mit etwas stärkeren Menstruationskrämpfen. Durch Verletzungen mit den eingeführten Instrumenten können außerdem leichte Blutungen nach der HSG und sehr selten auch Entzündungen der Gebärmutter, der Eileiter oder des Bauchfells auftreten. Dies sind jedoch alles eher harmlose Nebenwirkungen, die spätestens nach ein paar Tagen – notfalls durch eine Behandlung mit Antibiotika – wieder abklingen. Als kritischer wird schon die Belastung durch die Röntgenstrahlung angesehen. Da diese aber durch Alternativen zur HSG vermeidbar ist, werden immer häufiger andere Untersuchungsmethoden wie die Bauchspiegelung oder eine Untersuchung per Ultraschall bevorzugt.
HSG: Alternativen zur Hysterosalpingographie
Um eine unnötige Belastung mit Röntgenstrahlung zu vermeiden, wird immer häufiger eine andere Untersuchungsmethode als die Hysterosalpingographie gewählt. Da die HSG lediglich die Durchlässigkeit, nicht aber die Beweglichkeit der Eileiter feststellen kann, muss im Falle einer Undurchlässigkeit im Anschluss zusätzlich eine Bauchspiegelung durchgeführt werden. Daher wird oftmals grundsätzlich auf die HSG verzichtet und direkt die Spiegelung gewählt, die nicht nur Auskunft darüber gibt, ob die Eileiter verklebt sind, sondern Beweglichkeit, Entzündungen und Verwachsungen der weiblichen Fortpflanzungsorgane besser darstellen kann. Ein anderes Verfahren der Wahl ist die sogenannte Hysterosalpingo-Kontrastsonographie (HKSG oder auch Echovist-Untersuchung). Ähnlich wie bei der HSG wird auch hier ein Kontrastmittel in die Gebärmutter gespritzt. Das Einströmen wird jedoch nicht per Röntgenstrahlung dokumentiert, sondern auf dem Ultraschall verfolgt. Die Schmerzen durch die Instrumente oder das Kontrastmittel können zwar auch bei der HKSG auftreten, aber die Strahlenbelastung durch das Röntgen fällt weg. Auch nach der Ultraschalluntersuchung muss bei Undurchlässigkeit eine Bauchspiegelung hinterhergeschoben werden. Außerdem gibt auch die Echovist-Untersuchung keinen Aufschluss über die Beweglichkeit der Eileiter, sodass eine Bauchspiegelung gegenüber beiden Behandlungen mit Kontrastmitteln einige Vorteile bietet. Welche Behandlungsmethode für Dich am besten ist, kannst Du mit Deinem Frauenarzt absprechen. Er wird Dich über die Risiken aufklären und Dir eine Überweisung zum Radiologen geben. Die Kosten für die HSG übernimmt in der Regel die Krankenkasse, wenn Dein Arzt sie für nötig befindet, um die möglichen Ursachen für eine Unfruchtbarkeit besser feststellen zu können.
Die Hysterosalpingographie ist eine gynäkologische Untersuchungsmethode, bei der die Durchlässigkeit der Eileiter untersucht werden kann. Dazu wird bei der HSG ein Kontrastmittel in die Gebärmutter injiziert, das auf Röntgenbildern Aufschluss darüber gibt, ob Deine Eileiter verklebt oder durchlässig sind. Durch die hohe Strahlenbelastung wird jedoch mittlerweile häufig eine Alternative zur HSG gewählt.
Bildquelle: shironosov/iStock/Thinkstock