Du dachtest, dass nur deine biologische Uhr unaufhörlich tickt? Auch die Samenzellen deines Partners verändern sich im Laufe der Zeit. Wir verraten dir, was sich in deinen und seinen 20ern, 30ern und 40ern in Sachen Fruchtbarkeit tut.
Charlie Chaplin wurde mit 73 noch Vater, genauso wie Mick Jagger. Julio Iglesias zeugte sogar mit 90 noch ein Kind – das leider erst nach seinem Tod 2006 zur Welt kam. Es scheint also fast so, als gäbe es für Männer keine biologische Uhr, die unaufhaltsam abläuft und dafür sorgt, dass die Fruchtbarkeit rapide sinkt.
Dem ist aber nicht so. Auch wenn Männer insgesamt zwar länger fruchtbar sind als Frauen, verändern sowohl die Eizellen als auch die Samenzellen sich mit der Zeit unaufhörlich. In einer Grafik fasst das Portal „Women‘s Health“ mit Hilfe eines Expertenteams aus Frauenärzten und Fortpflanzungsspezialisten zusammen, welche Veränderungen sein Sperma und deine Eizellen in euren jeweiligen Lebensabschnitten durchlaufen. Die Erkenntnisse haben wir hier für dich zusammengefasst.
Eizellen und Spermien in den 20ern
In den frühen 20ern sind von den 1 bis 2 Millionen Eizellen, mit denen du geboren wurdest, nur noch etwa 100.000 bis 200.000 übrig. Die Qualität dieser ist jedoch sehr hoch. Auch wenn die Fruchtbarkeit für Frauen bis Ende der 20er leicht sinkt, liegt die Chance, innerhalb eines Jahres schwanger zu werden, bei 75 Prozent.
Bei ihm sind die Samenzellen maximal drei Monate alt – so lange dauert es nämlich, bis sie herangereift sind. Befindet sich oder durchlief dein Partner in seinen 20ern jedoch eine Experimentierphase, in der er Drogen, Alkohol und Nikotin in rauen Mengen konsumierte, reduziert dies die Qualität und Quantität seiner Schwimmer.
Eizellen und Spermien in den 30ern
Die Anzahl an Eizellen sinkt bei Frauen rapide. Du verlierst ab den 20ern etwa 1.000 Eizellen pro Monatszyklus – weshalb die Qualität nun immer geringer wird. In den späten 30ern steigt auch die Wahrscheinlichkeit für chromosomale Defekte. Nur 54 Prozent aller Frauen werden innerhalb eines Jahres schwanger. Auch die Möglichkeit einer Fehlgeburt steigt in diesem Jahrzehnt.
Männer produzieren in ihren 30ern eine höhere Anzahl abnormal geformter Spermien, die sich darüber hinaus langsamer bewegen. Dies kann die Wahrscheinlichkeit für Kinder mit Autismus oder Schizophrenie erhöhen.
Eizellen und Spermien in den 40ern
In den frühen 40ern steigt bei Frauen die Chance auf ein Kind mit Down-Syndrom auf etwa 1 von 100. Ab 45 sinkt die Anzahl der Frauen, die erfolgreich schwanger werden (und bleiben). Die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby das Down-Syndrom hat, liegt nun bei etwa 1 von 30.
In den 40ern kann es sein, dass es länger dauert, bis ein Mann seine Frau schwängern kann. Auch diverse Krankheiten wie Mumps, Nierenerkrankungen und weitere Hormonstörungen können seine Spermienqualität beeinträchtigen.
Du wünschst dir Kinder, doch du und dein Partner könnt aus irgendeinem Grund keine bekommen? Dann kommen dir diese gemeinen Sätze von Mitmenschen sicherlich – leider – auch bekannt vor:
Du solltest dich natürlich dennoch nicht von diesen Erkenntnissen entmutigen lassen. Schließlich kommt es im Fall der Fälle ja nur darauf an, dass ein Ei und ein Spermium aufeinandertreffen. Wenn du innerhalb des ersten Jahres jedoch nicht schwanger wirst, solltest du mit deinem Frauenarzt reden. Es gibt inzwischen sehr viele Mittel und Wege, wie die Reproduktionsmedizin euch bei eurem Kinderwunsch unterstützen kann!
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