Ozontherapien werden bereits seit langer Zeit durchgeführt und gehören in den Bereich der Alternativmedizin. Doch ist die Wirkung der Ozontherapie durchaus umstritten. Solltest Du jedoch einen Kinderwunsch hegen, der sich einfach nicht erfüllt, kann Dir die Therapie möglicherweise helfen
Wie wirkt eine Ozontherapie?
Das Element Ozon ist eine abgewandelte Form des reinen Sauerstoffs O2. Ozon besteht aus dreiatomigen Molekülen und ist energiereicher als das normale Sauerstoffelement. Es gilt als sehr umstritten, ob die Ozone im Körper eine Steigerung der Fruchtbarkeit überhaupt erreichen können. Bekannt und statistisch erwiesen ist, dass Ozon einerseits die Atemwege massiv reizen kann aber auch keimtötend ist und eine desinfizierende Wirkung hat. Es wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze. Bei einer medizinischen Ozontherapie wird meist fünf Prozent Ozon mit 95 Prozent Sauerstoff vermischt. Durch den Sauerstoff, der so in den Körper gelangt, werden die Organe besser mit Sauerstoff versorgt, und Durchblutung und Revitalisierung werden gefördert. Zudem verspüren die Patienten eine neue körperliche Aktivität. Durch die stimulierende Wirkung des Ozons wird die Leistung des Immunsystems gesteigert, eine zu hohe Dosis hingegen hemmt das Immunsystem. Ziel der Ozontherapie ist es nicht, die Ursachen der Sterilität zu beheben, sondern Deinen Stoffwechsel zu aktivieren. Durch einen gesunden Kreislauf stellt sich der Körper dann schneller auf eine Schwangerschaft ein.
Anwendungsformen der Ozontherapie
Die Praxen, die eine Ozontherapie anbieten, haben unterschiedliche Therapiearten im Angebot, die je nach Krankheitsbild angewendet werden. Die häufigste ist die Eigenblutbehandlung. Dabei werden ca. 50 Milliliter Blut mit Ozon und Sauerstoff vermischt und wieder zurück in die Vene gespritzt. Hört sich zunächst sehr gefährlich an, aber so gelangt das Ozon am schnellsten zu den betroffenen Organen. Zudem gibt es die sogenannte Begasung, bei der das Ozon mit einem Kunststoffbeutel auf die betroffene äußerliche Wunde gehalten wird. Das Ozon kann auch rektal über den Darm verabreicht werden. Eine alternative Ozontherapie stellt das ozonisierte Olivenöl dar, welches auf offene Wunden gegeben wird.
Mögliche Nebenwirkungen bei einer Ozontherapie
Trotz gegenteiligen Aussagen der Anbieter, kann eine Ozontherapie ernsthafte Nebenwirkungen auslösen. So kann es bei einer zu schnellen Einspritzung des Gases zu Lungenembolien oder einem Kreislaufkollaps kommen. Übelkeit, Schwindel, Herzrhythmusstörungen und Kopfschmerzen können vor allem bei der Eigenbluttherapie nach einer Ozontherapie auftreten. Wenn Du unter chronischen Pilzinfektionen, Störungen der Schilddrüse oder Epilepsie leidest, ist von einer Ozontherapie dringend abzuraten. Vor einer Ozontherapie solltest Du deshalb unbedingt Rücksprache mit Deinem Arzt halten und dabei auch klären, ob sich Medikamente, die Du einnimmst mit dem Ozon vertragen. So sollte auf Acetylsalicylsäure, das zum Beispiel in Aspirin enthalten ist, verzichtet werden. Dasselbe gilt auch für Vitamin C und Gerinnungshemmer wie Marcumar.
Anwendung in vielen Bereichen
Vor allem wird die Ozontherapie bei Krankheitsfällen angewendet. Die Fruchtbarkeitsförderung steht also nicht im Hauptkatalog der Therapie. Trotzdem: Wenn Durchblutungsstörungen, Lebererkrankungen oder Stoffwechselstörungen durch Ozon behoben werden können, hat dies sicherlich auch einen positiven Effekt auf die Fruchtbarkeit. Zudem wirkt Ozon gegen Entzündungen durch Bakterien, Viren oder Pilze und hilft bei Entgiftungen. Daher ergibt es keinen Sinn, wenn Du während einer Therapie Deinen Körper mit Substanzen wie Alkohol oder Zigaretten vergiftest. Auf diese solltest Du allerdings sowieso verzichten, wenn Du versuchst, schwanger zu werden. Die meisten Frauen sind nicht viel älter als 30 Jahre und unterziehen sich einer Ozontherapie, wenn der Kinderwunsch auch nach langen Versuchen unerfüllt bleibt. Wenn auch Hormonbehandlungen und sonstige therapeutische Maßnahmen nicht gefruchtet haben, stellt die Ozontherapie eine besondere Alternative dar. Für eine Behandlung müssen Du und Dein Partner einige Voruntersuchungen über Euch ergehen lassen. Das Spermiogramm Deines Partners muss einwandfrei sein und der Arzt benötigt Blutbilder von Euch beiden, wie auch ein HIV- und Hepatitistest. Zudem ist es wichtig, dass Dein Körper gynäkologisch gesehen einwandfrei ist. Bei bestehenden körperlichen Anomalien wird eine Ozontherapie nicht viel nützen.
Durchführung der Therapie
Zunächst einmal wird zu Beginn der Ozontherapie ein allgemeiner gesundheitlicher Check durchgeführt. Für Deinen behandelnden Arzt ist es wichtig, dass er vorliegende Krankheiten erkennt, um die Therapie genau abstimmen zu können. Denn vielleicht liegt es genau an dieser Krankheit, dass Du nicht schwanger werden kannst. Der Begriff Krankheit ist womöglich zu stark. Es ist vielmehr die Rede von einer Anormalität oder einer Mangelerscheinung, beispielsweise von Hormonen. Auf diesen „Krankheiten“ basiert die Therapie. So gut wie möglich versucht Dein Arzt also, die Therapie auf die Krankheiten abzustimmen, um so Deinen Körper wieder optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten zu können. Nach dem allgemeinen Check kommt es dann zur Therapie. Dein Arzt wird Dir circa einen viertel Liter Blut abnehmen und dieses mit einem Ozonpräparat versetzen. Danach wird diese Mischung aus Deinem Blut und dem medizinischen Ozon intravenös verabreicht. Zudem wird der Arzt in dieselbe Kanüle eine Entgiftungsinjektion für die Leber geben. Eine Ozontherapie dauert ein bis zwei Stunden und sollte zehn Mal alle zwei Wochen durchgeführt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Angeblich liegen die Chancen einer Steigerung der Fruchtbarkeit bei 80 Prozent. Das ist ein sehr hoher Prozentsatz und gibt Anlass zur Hoffnung. Leider übernimmt die Krankenkasse aufgrund fehlender Statisitken die Therapie nicht, sodass Du Dich auf hohe Kosten (pro Behandlung circa 50 Euro) einstellen musst.
Hoher Risikofaktor und Nebenwirkungen
Ozontherapien sind medizinisch gesehen sehr umstritten, da das Gas zu den gefährlichsten gehört. Auch wenn Ärzte mit der nebenwirkungsarmen Therapie werben und Risiken angeblich nicht bekannt sind, solltest Du vorsichtig sein. Bei einer intravenösen Behandlung mit Ozon kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen: Lungenembolie, Kreislaufzusammenbruch und sogar ein Todesfall sind empirisch bewiesen. Leichtere Nebenwirkungen sind Schwindel, Übelkeit, Darmprobleme oder Herzrhythmusstörungen. Solltest Du Dich trotz der Risiken für eine Ozontherapie entscheiden, ist es wichtig, dass Du nicht den nächstbesten Therapeuten aufsuchst. Denn jeder, der sich mit alternativer Medizin beschäftigt, hat auch die Lizenz eine Ozontherapie durchzuführen. Mit Hilfe einer Checkliste für Therapeuten solltest Du Dich informieren, welche Therapeuten bestimmten Fachgesellschaften (z.B. Ärztegesellschaft für Naturverfahren) angehören und somit in jedem Fall eine adäquate Ausbildung für die Ozontherapie vorweisen können. Im besten Fall sollte der Heiler auch eine Notfallausbildung haben.
Wenn Du bereits seit längerem versuchst, schwanger zu werden, aber es einfach nicht klappen will, kann eine Ozontherapie eine mögliche Alternative sein. Wäge die möglichen Risiken jedoch gut ab und lass Dich auf jeden Fall ausführlich beraten, bevor Du die Therapie beginnst!