Die Basaltemperatur ist das morgendliche Temperaturminimun, das direkt nach dem Aufwachen gemessen werden kann. Sie kann Aufschluss über die verschiedenen Stadien des Menstruationszyklus der Frau geben und so, bei gezieltem Geschlechtsverkehr an fruchtbaren Tagen, ganz natürlich die Chancen einer Schwangerschaft erhöhen. Doch wie misst man die Basaltemperatur richtig und woran erkennt man den Eisprung?
Wie misst man die Basaltemperatur richtig und wie hilft sie Dir dabei, Deine Tage zu erkennen?
Der menschliche Körper unterliegt im Alltag leichten Temperaturschwankungen. Die Basaltemperatur, die auch Aufwachtemperatur genannt wird, beschreibt das Temperaturminimun ohne körperliche Belastung, das sich während des Schlafens einstellt und als Basis für Temperaturmessungen genommen wird. Anhand der Basaltemperatur, die meist direkt nach dem Aufwachen mit einem speziellen Basalthermometer gemessen wird, können die verschiedenen Stadien des weiblichen Menstruationszyklus und somit auch der Eisprung zuverlässig abgelesen werden. Das macht sie zum Gegenstand vieler Methoden der natürlichen Familienplanung wie der symptothermalen oder Temperaturmethode. Zudem können die Werte der Basaltemperatur Auskunft über eine mögliche Schwangerschaft geben.
Wie misst Du die Basaltemperatur richtig?
Obwohl sich die Basaltemperatur auch mit einem normalen Thermometer messen lässt, ist die Anschaffung eines speziellen Basaltemperatur-Thermometers empfehlenswert. Dieses ist in der Regel in jeder Apotheke erhältlich, kostet um die zehn Euro und enthält oftmals direkt die für die Notierung der Ergebnisse nötigen Kurvenblätter. Die Messung der Basaltemperatur erfolgt täglich, sollte direkt nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen durchgeführt werden und kann vaginal, rektal oder oral erfolgen. Ein späteres Wechseln der gewählten Messform ist während des laufenden Zyklus zu vermeiden, da dadurch das Ergebnis verfälscht werden könnte. Bei der vaginalen und rektalen Form sollte die Messdauer drei Minuten und bei der oralen 5 Minuten andauern. Um ein möglichst genaues Messergebnis zu erzielen, solltest Du außerdem darauf achten, dass Du die Temperatur immer zur gleichen Zeit misst. Zeitliche Abweichungen, die mehr als eine halbe Stunde betragen sollten zusätzlich notiert werden. Weitere Faktoren, die die Temperatur beeinflussen und das Messergebnis verfälschen können sind unter anderem Schlafmangen, Krankheit, die Einnahme von Medikamenten oder übermäßiger Alkoholgenuss. Der Zyklus endet mit der nächsten Periode, eventuelle Schmierblutungen zeigen also keinen neuen Zyklus an.
Den Zeitpunkt des Eisprungs anhand der Basaltemperatur erkennen
Der Eisprung löst mehrere Folgereaktionen im Körper der Frau aus, die teilweise anhand der Basaltemperatur sichtbar werden. Das Progesteron, das für die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut zurzeit des Eisprungs sorgt, wirkt sich auch auf den Temperaturhaushalt im weiblichen Körper aus und lässt diese um 0,2 bis zu 0,6 Grad Celcius ansteigen. Dies macht sich auch bei der Basaltemperatur bemerkbar: Steigt sie innerhalb von 48 Stunden an und hält sich die nächsten drei Tage auf der hohen Temperatur, liegt ein Eisprung vor. Die Fruchtbarkeit ist am Tag des Temperaturanstiegs und den vorangegangenen Tagen am höchsten. Die Basaltemperatur kann außerdem auch Auskunft über eine Schwangerschaft geben, da diese dann über die nächsten Monate erhöht bleibt. Wenn die Basaltemperatur erfolgreich über mehrere Monate genau gemessen und notiert wird, zeichnet sich bei vielen Frauen ein gewisses Muster ab, wodurch der Zeitpunkt des Eisprungs herausgelesen und somit die Chancen einer Schwangerschaft erhöht werden.
Methoden der Familienplanung mit der Basaltemperatur
Die Messung der Basaltemperatur eignet sich nicht nur für Paare mit Kinderwunsch, sondern ist auch eine Methode der natürlichen Empfängnisverhütung. Denn: Die fruchtbaren Tage und der Zeitpunkt des Eisprungs der Frau können bei ordentlicher Messung und Kurvenführung schon nach wenigen Monaten ermittelt werden. So können sich Paare, je nachdem, ob ein Kinderwunsch besteht oder nicht, nach diesen richten oder diese umgehen, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Es ist folglich nicht verwunderlich, dass die Basaltemperatur Teil vieler Methoden der natürlichen Empfängnisverhütung oder der natürlichen Familienplanung geworden ist. Eine dieser Methoden ist die so genannte symptothermale Methode, die eine Weiterführung der einfachen Temperaturmethode darstellt, die ausschließlich auf der Messung der Basaltemperatur und dem Eintragen der Werte in einer speziellen Körpertemperatur-Kurve beruht. Die symptothermale Methode kann ebenso wie die Temperaturmethode eingesetzt werden, um eine Schwangerschaft zu begünstigen oder diese zu umgehen. Sie bezieht sich aber nicht nur auf die Werte der Basaltemperatur, sondern richtet sich zudem auch nach der Konsistenz des Zervikalschleims, auch Zervixschleim genannt, der sich im Laufe des Zyklus ebenfalls verändert. So ist dieser zu Beginn des Zyklus meist klar, wechselt anschließend in einen klebrigen, fadenziehenden Zustand und ist nach dem Eisprung zäh und trüb. Durch die dauerhafte Kontrolle von Basaltemperatur und Zervixschleim ist ein sicheres Abschätzen der fruchtbaren Tage möglich.
Die Messung der Basaltemperatur dient nicht nur Paaren mit Kinderwunsch, sondern ist auch eine wirksame Methode der Empfängnisverhütung. Ein möglichst genaues Ergebnis über fruchtbare Tage erhält man jedoch nur bei richtiger und genauer Messung, weshalb es wichtig ist, sich schon im Vornhinein ausreichend über die Basaltemperatur zu informieren. Wenn Du noch Fragen zur Basaltemperatur oder zur symptothermalen Methode hast, hilft Dir Dein Frauenarzt sicher gerne weiter.
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