Männliche Geschlechtsorgane sind alle an der Fortpflanzung beteiligten Organe. Wenn Du und Dein Partner einen Kinderwunsch hegt, solltet Ihr also gut über männliche Geschlechtsorgane und ihre Rolle bei der Fortpflanzung informiert sein und sichergehen, dass die Organe einwandfrei funktionieren.
Männliche Geschlechtsorgane und Kinderwunsch
Männliche Geschlechtsorgane spielen beim Thema Kinderwunsch eine große Rolle. Denn wenn Du und Dein Partner Euch ein Kind wünscht, sollten nicht nur die weiblichen, sondern auch die männlichen Geschlechtsteile einwandfrei funktionieren, da hierunter alle Organe fallen, die an der Fortpflanzung beteiligt sind. Es gibt innere und äußere männliche Geschlechtsorgane. Zu den äußeren Organen gehören der Penis und der Hodensack. Zu den inneren Organen zählen Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Bläschendrüse, Cowper-Drüsen, Vorsteherdrüse und die Harnsamenröhre. Wenn Du und Dein Partner Euch ein Baby wünscht, sollte Dein Partner von seinem Arzt checken lassen, ob alle seine Geschlechtsorgane voll funktionsfähig sind.
Männliche Geschlechtsorgane: Hoden und Nebenhoden
Besonders die beiden Hoden sind männliche Geschlechtsorgane, die für die Fruchtbarkeit – und damit für die Fortpflanzung – Deines Partners von zentraler Bedeutung sind. In den Hoden bilden sich nämlich die Samenzellen, die nach dem Samenerguss in Deinem Körper die weibliche Eizelle befruchten. Die beim Mann am häufigsten auftretende Fruchtbarkeitsstörung besteht darin, dass die Hoden nicht genügend intakte Spermien produzieren. Eine mögliche Ursache für diese Störung ist ein Hodenhochstand. Die Hoden befinden sich dabei nicht vollständig im Hodensack, was aber für eine reibungslose Spermienproduktion vonnöten ist. Die Ursachen für einen Hodenhochstand sind noch nicht vollständig geklärt, sind aber vermutlich genetischer Natur. An der oberen Rückseite der Hoden befinden sich weitere männliche Geschlechtsorgane: die Nebenhoden. Diese verfügen über einen Nebenhodengang, in welchem die aus den Hoden in die Nebenhoden gelangten Samenzellen weiter heranreifen. Nach einem circa drei Monate andauernden Reifungsprozess sind voll funktionsfähige Samenzellen in der Lage, eine Eizelle zu befruchten. In den Nebenhoden werden die Samenzellen bis zum Samenerguss gespeichert und dann in den Samenleiter ausgestoßen. Wenn Dein Partner über einen längeren Zeitraum keinen Samenerguss hat, werden seine Samenzellen im Körper wieder abgebaut. Aktuelle oder frühere Infektionen der Hoden und Nebenhoden können die Produktion der Spermien nachträglich beeinträchtigen.
Männliche Geschlechtsorgane: Samenleiter und Bläschendrüsen
Weitere innere männliche Geschlechtsorgane, die für die Fruchtbarkeit Deines Partners eine wesentliche Rolle spielen, sind die beiden Samenleiter und die Bläschendrüsen, auch Samenbläschen genannt. Die Samenleiter dienen dazu, die Samenzellen aus den Nebenhoden bis in die Harnblase zu transportieren. Wenn Du und Dein Partner trotz ausreichender Spermienproduktion vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen, kann eine mögliche Ursache dafür sein, dass seine Samenwege durch eine angeborene Fehlbildung oder eine unbemerkte Infektion verschlossen sind. Bei einem mikrochirurgischen Eingriff kann der verschlossene Samenweg jedoch geöffnet werden, sodass Dein Partner wieder voll zeugungsfähig ist. Die Bläschendrüsen sind männliche Geschlechtsorgane, die ein Sekret produzieren, welches Fruchtzucker enthält. Dieses Sekret ist für die Spermien besonders wichtig, da es sie mit Energie versorgt und sie beweglich und lebensfähig hält.
Männliche Geschlechtsorgane: Cowper-Drüsen, Vorsteherdrüse und Harnsamenröhre
Weitere an der Fortpflanzung beteiligte männliche Geschlechtsorgane sind die Cowper-Drüsen, die Vorsteherdrüse und die Harnsamenröhre. Die Cowper-Drüsen liegen in der Muskulatur des Beckenbodens unterhalb der Vorsteherdrüse. Sie sondern beim Geschlechtsverkehr eine basische Flüssigkeit ab, die dazu dient, das saure Milieu der Harnsamenröhre zu neutralisieren. Die Vorsteherdrüse, besser bekannt als Prostata, liegt unter der Harnblase und umgibt den Anfangsteil der Harnröhre. Wenn Dein Partner einen Samenerguss hat, stoßen die Muskeln der Vorsteherdrüse das Ejakulat über die Harnröhre aus. Wie der Name „Harnsamenröhre“ schon andeutet, treten aus diesem Organ sowohl Urin als auch Samen aus dem Körper heraus. Wenn Dein Partner jedoch sexuell erregt wird, wird die Verbindung der Harnsamenröhre zur Harnblase verschlossen, um zu verhindern, dass Urin während des Geschlechtsverkehrs austritt. Bei manchen Männern funktioniert der muskuläre Verschluss zwischen Blase und Prostata jedoch nicht ganz, weshalb es bei ihnen zu einer rückwärtsgewandten Ejakulation kommt. Beim Orgasmus wird der Samen dann nicht nach draußen befördert, sondern gelangt in die Blase und wird später mit dem Urin ausgeschieden. Für solch eine Störung können beispielsweise Nervenschädigungen oder Diabetes mellitus verantwortlich sein. Wenn bei Deinem Partner eine solche Störung vorliegt, müsst Ihr Euren Kinderwunsch aber trotzdem nicht aufgeben. Mithilfe spezieller Verfahren können die Spermien nämlich aus dem Urin herausgefiltert werden, um bei einer künstlichen Befruchtung zum Einsatz zu kommen.
Männliche Geschlechtsorgane: Hodensack und Penis
Äußere männliche Geschlechtsorgane sind der Hodensack und der Penis. Im Hodensack lagern die Hoden und Nebenhoden. Da die Spermienproduktion nur bei einer Temperatur funktionieren kann, die unterhalb der Körpertemperatur liegt, ist die Temperatur im Hodensack etwas niedriger als im übrigen Körper. Männliche Geschlechtsorgane werden vorwiegend mit dem Penis assoziiert. Dieser setzt sich aus drei Teilen zusammen: Peniswurzel, Penisschaft und Eichel. Innerhalb des Penis befinden sich verschiedene Schwellräume, die im Normalzustand hohl sind und sich bei einer sexuellen Erregung Deines Partners mit Blut anfüllen, wodurch eine Erektion entsteht. Wenn Dein Partner unter Erektionsstörungen oder Impotenz leidet, kann er keine Erektion bekommen. Weil er jedoch trotzdem Samen produziert, bedeutet eine Erektionsstörung oder Impotenz nicht, dass Dein Partner keine Kinder zeugen kann. Um Euch Euren Kinderwunsch zu erfüllen, könnt Ihr in diesem Falle zum Beispiel die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung in Erwägung ziehen. Du siehst also, dass sowohl innere als auch äußere männliche Geschlechtsorgane den Kinderwunsch beeinflussen können.
Männliche Geschlechtsorgane sind alle für die Fortpflanzung relevanten Organe eines Mannes. Wenn Du und Dein Partner Euch ein Kind wünscht, sollte Dein Partner deshalb von einem Arzt überprüfen lassen, ob seine Geschlechtsteile alle voll funktionsfähig sind. Wenn sowohl innere als auch äußere männliche Geschlechtsorgane Deines Partners einwandfrei funktionieren, steht Eurem Kinderwunsch von der männlichen Seite aus erstmal nichts im Wege.
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