Die Abkürzung hCG steht für humanes Choriongonadotropin, das sogenannte Schwangerschaftshormon. Es wird zu Beginn der Schwangerschaft gebildet, um diese aufrechtzuerhalten. Daher beruhen Schwangerschaftstests auf dem Nachweis von hCG im Blut oder Urin. Humanes Choriongonadotropin kann zudem auch im Rahmen einer Fruchtbarkeitsbehandlung zum Einsatz kommen. Wir zeigen dir, wie hcg genau eine Schwangerschaft anzeigen kann.
Was ist hCG?
Humanes Choriongonadotropin, kurz hCG, ist die Bezeichnung für das sogenannte Schwangerschaftshormon, das während der Schwangerschaft in der Plazenta gebildet wird. Dein Körper produziert das Hormon, sobald sich eine befruchtete Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter einnistet. Es dient in erster Linie dazu, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, und kann bereits sechs bis neun Tage nach der Empfängnis im Blut nachgewiesen werden. Etwa zwei Wochen nach der Befruchtung lässt es sich schließlich auch im Urin feststellen. Nahezu alle Schwangerschaftstests beruhen daher auf der Messung des humanen Choriongonadotropins. HCG wird aber auch bei der Kinderwunschbehandlung – etwa im Zuge einer Zyklusoptimierung oder einer künstlichen Befruchtung – eingesetzt, da es aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Eisprung auslösenden luteinisierenden Hormon (LH) die Eizellen reifen lässt und den Eisprung fördert.
Mit hCG den Zyklus optimieren
Wenn du dir ein Kind wünschst, es bislang aber nicht mit der Schwangerschaft geklappt hat, weil du zum Beispiel unter Zyklusstörungen leidest, kann dir eine Behandlung mit hCG helfen, deinen Kinderwunsch zu verwirklichen. Denn im Rahmen einer Zyklusoptimierung löst die Gabe von humanem Choriongonadotropin den Eisprung aus, sodass du den optimalen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr festlegen kannst. Um die Reifung der Eizellen zu unterstützen, verschreibt dir dein Gynäkologe vermutlich zunächst Clomifentabletten. Am zehnten Tag deines Zyklus beurteilt er dann die Größe der Eibläschen sowie die Gebärmutterschleimhaut. Wenn die Eibläschen zu diesem Zeitpunkt bereits die optimale Größe erreicht haben, löst dein Arzt den Eisprung medikamentös aus, indem er dir das hCG spritzt. Etwa 36 Stunden später erfolgt dann der Eisprung.
Im Video zeigen wir dir, was dich in deinem neuen Leben mit Kind erwarten wird:
hCG bei der künstlichen Befruchtung
hCG kann dir auch im Rahmen einer künstlichen Befruchtung wie zum Beispiel bei der In-Vitro-Fertilisation (IVF) oder der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) gespritzt werden. Auch hier wird das hCG zum Auslösen des Eisprungs eingesetzt, damit etwa 34 bis 36 Stunden später die Eizellenentnahme erfolgen kann. Zunächst muss eine Vorbehandlung stattfinden, bei der deine Eierstöcke stimuliert werden. Dein Arzt spritzt dir hierfür das follikelstimulierende Hormon (FSH), um deine Eibläschen zum Wachstum anzuregen. Ziel ist es nämlich, gleich mehrere Eizellen zu gewinnen, um deine Erfolgschancen zu erhöhen. Diese Stimulation dauert in der Regel 11 bis 13 Tage. Anschließend löst dein Arzt – sofern die Eibläschen die optimale Größe erreicht haben – mit der hCG-Spritze den Eisprung aus. Am übernächsten Tag kann er dir dann mithilfe der Ultraschalltechnik die Eizellen entnehmen.
hCG als Schwangerschaftsanzeichen
hCG ist die Grundlage für jeden Schwangerschaftstest, denn es wird bereits kurz nach der Befruchtung aus den Zellen des frühen Mutterkuchens gebildet. Die Schwangerschaftstests, die du in der Drogerie oder online kaufen kannst, enthalten bestimmte Antikörper, die mit dem Schwangerschaftshormon reagieren.
Bei den Tests gibt es verschiedene Empfindlichkeitsstufen. Je empfindlicher ein Test ist, desto früher lässt sich mit ihm eine Schwangerschaft feststellen. Besonders empfindliche Schwangerschaftstests können bereits etwa zehn Tage nach der Befruchtung hCG im Urin nachweisen. Verwendest du einen weniger empfindlichen Test, zeigt dir dieser ca. am zweiten Tag nach dem Ausbleiben deiner Periode ein verlässliches Ergebnis an. Im Blut lässt sich das humane Choriongonadotropin schon sechs bis neun Tage nach der Empfängnis nachweisen. Einen solchen Schwangerschaftstest kannst du bei deinem Gynäkolgen durchführen lassen.
hCG in der Schwangerschaft
Sollte es mit deiner Schwangerschaft geklappt haben, spielt das hCG nun eine zentrale Rolle für dich. Zu Beginn der Schwangerschaft – etwa eine Woche nach der Empfängnis – nistet sich die Eizelle in der Gebärmutter ein, sodass die sogenannte Keimblase entsteht. Es handelt sich hierbei um das Gewebe, aus dem sich später dein Baby und die Plazenta entwickeln werden. Ein bestimmter Teil dieser Keimblase stellt das hCG her, welches dazu dient, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, indem es dafür sorgt, dass der Gelbkörper im Eierstock erhalten bleibt. Dieser wiederum produziert das Hormon Progesteron, welches die Gebärmutter für die Schwangerschaft stabilisiert. Gerade in den ersten Schwangerschaftswochen steigt der hCG-Wert im Blut daher stark an: Circa alle zwei Tage verdoppeln sich die Hormonwerte. Der höchste hCG-Wert lässt sich ungefähr zwischen der zehnten und zwölften Schwangerschaftswoche feststellen. Etwa ab der 15./16. Schwangerschaftswoche ist die Plazenta dann in der Lage, selbst genug Progesteron zu bilden, sodass der hCG-Wert bis zur 20. Schwangerschaftswoche wieder fällt und bis zur Geburt deines Kindes auf einem konstanten Level bleibt.
Zum ersten Mal schwanger? Von diesen Frauen kannst du wichtige Tipps lernen:
Bildquelle: Unsplash/Juan Encalada