Ob es die „gefährlichen“ oder die „günstigen“ Tage sind, hängt davon ab, ob man sich gerade mehr mit Verhütung oder mit natürlicher Familienplanung beschäftigt. Die fruchtbaren Tage sind nicht nur für die Männerwelt ein großes Geheimnis: Erschreckenderweise sind viele Frauen und gerade junge Mädchen nur spärlich über die fruchtbaren Tage ihres eigenen Zyklus´ informiert
Die Bestimmung der fruchtbaren Tage erleichtert das Schwanger werden
Fruchtbar ist eine Frau dann, wenn im Eileiter eine Eizelle zur Verfügung steht, die von einer männlichen Samenzelle befruchtet werden kann. Der Eisprung findet etwa am 14. Tag des Zyklus´ statt. Manche Frauen können das sogar spüren: Der sogenannte Mittelschmerz, ein Stechen im Unterleib, kann von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden andauern. Da Spermien aber einige Tage im weiblichen Körper überleben können, kann Geschlechtsverkehr am Tag des Eisprungs ODER einige Tage davor zu einer Schwangerschaft führen. Generell geht man von etwa sechs fruchtbaren Tagen während des Zyklus´ aus: Der Tag des Eisprungs selbst, die drei vorausgegangenen und die zwei folgenden Tage.
Wie kann man sie berechnen?
Billings-Methode
Durch Beobachtung des Zervixschleims, also des Muttermundsekrets, kann man den Zeitpunkt des Eisprungs herausfinden. Die Beschaffenheit des Schleims ändert sich nämlich im Laufe des Zyklus´. An unfruchtbaren Tagen ist er zäh, klebrig und verpfropft den Muttermund, so dass Spermien nicht durch ihn durch zur Eizelle gelangen können. Einige Tage vor dem Eisprung wird der Schleim weiß bis gelblich, und an den fruchtbaren Tagen ist er klar, dünnflüssig und zieht Fäden. Wer die Billings-Methode anwenden möchte, sei es zur Verhütung oder zur natürlichen Familienplanung, sollte den eigenen Zervixschleim über einige Monate hinweg beobachten und die Ergebnisse in eine Tabelle eintragen. Jeder Körper ist anders und bei einigen Frauen sind diese Veränderungen weniger eindeutig festzustellen als bei anderen. Die eigene Schleimstruktur muss also erst kennengelernt werden.
Basaltemperatur-Methode
Anhand der Veränderung der Körpertemperatur kann man herausfinden, wann eine Frau fruchtbar ist. Dazu muss täglich nach dem Aufstehen zum Thermometer gegriffen und die Ergebnisse in einer Tabelle protokolliert werden. Die Temperaturunterschiede im Verlauf des Zyklus´ sind nur minimal, darum wird hier zu einem Digital-Thermometer geraten. Nach dem Eisprung steigt nämlich die Körpertemperatur leicht an. Um ein genaues Ergebnis ausmachen zu können, müssen die fruchtbaren Tage erst über einige Monate hinweg eingegrenzt werden. Aufpassen: Schlafmangel, Stress und Alkoholkonsum können die Temperaturkurve beeinflussen.
Sympto-thermale Methode
Die Kombination aus Schleimbeobachtung und Temperaturmessung wird von Wissenschaftlern als sehr sicher und zuverlässig eingestuft (Pearl-Index: 0,8-3), natürlich nur, wenn sie korrekt angewendet wird.
Zyklus-Computer
Die moderne Wissenschaft hat zu diesem Zweck ein paar hinreißende Geräte entwickelt. Temperatur-Computer, Hormon-Computer und Speichel-Mikroskope sind in der Apotheke erhältlich und bestehen hauptsächlich aus einem Einmal-Teststäbchen und einem Monitor. Zyklus-Computer sind bei der Familienplanung ganz praktisch, weil so die fruchtbaren Tage einer Frau besser anvisiert werden können, bieten aber keinen sicheren Verhütungschutz!
Wenn man besonders aufmerksam ist, kann man einer Frau ihren Eisprung sogar ansehen. Wie wir wissen, haben zu diesem Zeitpunkt Bataillonen von Hormonen ihre Finger im Spiel und diese beeinflussen das Aussehen und das Verhalten einer Frau. Sie kann sich freuen, denn im Allgemeinen wirkt sich der Eisprung ungemein positiv auf die Attraktivität aus.
Körperliche Anzeichen des Eisprungs erkennen
Einige Frauen können den Eisprung an bestimmten körperlichen Reaktionen sogar selbser bemerken. Einige dieser Reaktionen können empfindliche Brüste, Zwischenblutungen, leichtes Ziehen im Unterleib oder eine größere Lust auf Sex sein. Das sind aber natürlich keine verlässlichen Anzeichen. Ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Eisprung kurz bevor steht, ist die Veränderung des Zervixschleims. Kurz vor dem Eisprung ist dieser dicker und zähflüssiger.
Natürlich ist das Kennen des eigenen Zyklus` keine Garantie für eine schnelle Schwangerschaft. Aber es kann helfen, körperliche Symptome besser zu verstehen und dem Wunsch vom Kind, ein Stück näher zu kommen.
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