Ein Myom ist ein gutartiger Tumor in der Gebärmutter, an dem jede vierte bis sechste europäische Frau einmal in ihrem Leben erkrankt. Zwar sind Myome an sich harmlos, jedoch können sie zu ernsthaften Beschwerden führen. Vor allem kann das Geschwür dem Kinderwunsch in seltenen Fällen einen Strich durch die Rechnung machen. Wir zeigen dir, anhand welcher Symptome du ein Myom erkennst.
Was ist ein Myom?
Wenn Du versuchst, ein Kind zu bekommen, solltest Du Dich zuerst einmal komplett von Deinem Frauenarzt durchchecken lassen. Auch eine Anamnese Deiner bisherigen Krankengeschichte gehört zu den Dingen, über die er sich Aufschluss verschafft. Solltest Du zu den Frauen gehören, die bereits einmal ein Myom hatten, wird der Arzt auch darüber Bescheid wissen wollen. Das Myom ist eine Wucherung an der Muskelschicht der Gebärmutter, dem Myometrium, woher es auch seinen Namen hat.
Trotz Myom den Kinderwunsch erfüllen?
Die Geschwüre entwickeln sich in den meisten Fällen bei Frauen, die das 35. Lebensjahr überschritten haben und noch nicht in der Menopause sind, weshalb das Myom den Kinderwunsch in diesen späteren Jahren zusätzlich erschweren kann. Vor allem ein unbehandeltes Myom kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen und durch eine ungünstige Lage des Geschwürs in seltenen Fällen sogar der Grund für ungewollte Kinderlosigkeit oder der Auslöser einer Fehlgeburt sein.
Nur sehr selten ist ein Myom der Grund für die Sterilität einer Frau. Allerdings können Myome im Falle einer sehr ungünstigen Lage innerhalb der Gebärmutter und bei häufigem Auftreten eine Befruchtung sowie die Einnistung des Embryos erschweren, sodass ein Myom den Kinderwunsch durchaus beeinflussen kann. Größer noch als das Risiko einer Sterilität ist jedoch die Gefahr von Fehl- oder Frühgeburten, die durch ein Myom ausgelöst werden können. Jedoch ist sowohl im Falle der Sterilität als auch für die Infertilität selten das Myom allein verantwortlich. Das Risiko liegt eher in der Kombination verschiedener Risikofaktoren. Auch hier sind ärztlicher Rat und eine rechtzeitige Behandlung des Geschwürs durch einen Gynäkologen dringend anzuraten. In jedem Fall solltest Du mit Deinem Arzt reden, wenn bei Dir Myom und Kinderwunsch gemeinsam auftreten.
Wie erkenne ich ein Myom?
Wenn Du Dich fragst, ob vielleicht ein Myom den Kinderwunsch bei Dir und Deinem Partner auf Eis legen könnte, gibt es einige Anzeichen, auf die Du achten solltest. Ein Hinweis auf das Vorhandensein eines solchen Geschwürs am Myometrium kann eine verstärkte und lang anhaltende Regelblutung sein, die dann auftritt, wenn das Myom unmittelbar unter der Schleimhaut der Gebärmutter lokalisiert ist. Auch eine Wucherung, die sich in der Gebärmutterwand befindet, kann zu derartigen Beschwerden führen.
Darüber hinaus hat ein solches Myom häufig starke Schmerzen während der Monatsblutung zur Folge und kann sich auch an diesen weniger spezifischen Symptomen bemerkbar machen:
- starker Harndrang
- Kreuzschmerzen
- Verstopfung
- Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
Die Probleme treten hier aufgrund der Tatsache auf, dass das Myom sich stetig im Wachstum befindet und so auch auf die umliegenden Organe im Genitalbereich der betroffenen Frau drückt. Während ein Myom sonst häufig unbehandelt bleiben kann, sollte in den beschriebenen Fällen etwas gegen das Geschwür unternommen werden, da sonst das Risiko von Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Harnweginfektionen, besteht. Natürlich sollte ein Myom bei Kinderwunsch auch behandelt werden, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Wie wird das Myom bei Kinderwunsch entfernt?
Wenn Du Angst hast, dass bei Dir ein Myom den Kinderwunsch erschwert, kannst Du es natürlich entfernen lassen. Der Arzt stellt die Diagnose eines Myoms generell im Anschluss an eine gynäkologische Tastuntersuchung. Zum Teil wird darüber hinaus eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter nötig und in seltenen Fällen kann das Geschwür nur mittels einer Bauch- oder Gebärmutterspiegelung eindeutig diagnostiziert werden. Im Anschluss richtet der Arzt die Therapie anhand unterschiedlicher Faktoren, wie dem Alter der Frau, ihrer Familienplanung, der Größe, der Menge und der Lage der Tumore, aus.
Das Myom wird dann entweder medikamentös oder chirurgisch behandelt. Die medikamentöse Behandlung sowie die gezielte operative Myom-Entnahme sind dabei die häufigsten Verfahren. Die bislang modernste Methode der Therapie ist der fokussierte Ultraschall, bei dem die Wucherung so stark bestrahlt wird, dass sie aufgrund der Hitze abstirbt. Diese Therapie ist jedoch noch so neu, dass sie bislang von den Krankenkassen nicht übernommen wird. Sind all diese Therapien erfolglos, kann in besonders schwerwiegenden Fällen eine Gebärmutterentfernung notwendig werden. Diese ist jedoch sehr selten. Generell musst Du Dir jedoch keine allzu großen Sorgen machen. Dank der möglichen Therapiemethoden erschwert ein Myom den Kinderwunsch nicht auf Dauer.
Bei einem Kinderwunsch können dich diese Lebensmittel unterstützen:
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