Wenn sich der Wunsch nach einem Baby einige Monate nicht erfüllt, ist die Frustration oft groß. Mönchspfeffer soll Frauen mit Kinderwunsch auf natürliche Weise helfen, schneller schwanger zu werden. Was ist dran an der vermeintlichen Wunderwirkung des Heilkrauts?
- 1.Kleine Hilfe für den Zyklus
- 2.So wirkt Mönchspfeffer im Körper
- 2.1.Produktion von Progesteron
- 2.2.Gehemmte Prolaktin-Ausschüttung
- 3.Belegen Studien die Wirkung von Mönchspfeffer?
- 4.So nimmst du Mönchspfeffer ein
- 5.Diese Nebenwirkungen können vorkommen
- 6.Fazit: Hilft Mönchspfeffer wirklich bei Kinderwunsch?
Kleine Hilfe für den Zyklus
Mönchspfeffer, lateinisch Vitex agnus-castus genannt, ist ein Eisenkraut aus dem Mittelmeerraum und Asien, das eine positive Wirkung auf den weiblichen Zyklus haben soll, indem es hilft, diesen besser zu regulieren. Vor allem nach dem Absetzen der Pille haben viele Frauen erstmal nur einen unregelmäßigen Zyklus, bei manchen setzt die Periode erst nach Monaten überhaupt wieder ein. Doch auch andere Ursachen können verhindern, dass der Menstruationszyklus regelmäßig ist. Gerade bei Kinderwunsch kann das ewige Warten auf einen Eisprung jedoch eine echte Qual sein, weshalb viele Frauen unterstützend Mönchspfeffer einnehmen.
So wirkt Mönchspfeffer im Körper
Produktion von Progesteron
Nur, wenn die weiblichen Hormone, die maßgeblich am Ablauf des Menstruationszyklus beteiligt sind, im Gleichgewicht sind, sind die besten Voraussetzungen für einen erfüllten Kinderwunsch geschaffen. Mönchspfeffer kann den Körper dabei unterstützen, diese hormonelle Balance wiederherzustellen. Er fördert die Bildung des Gelbkörperhormons Progesteron, das für Zyklus und Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt: Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.
Gehemmte Prolaktin-Ausschüttung
Außerdem wirkt Mönchspfeffer einem zu hohen Prolaktin-Wert entgegen: Eine erhöhte Produktion des Hormons bringt den Hormonhaushalt durcheinander und führt zu Zyklusunregelmäßigkeiten und einem gestörten Eisprung. Mönchspfeffer wirkt nun ähnlich wie das körpereigene Dopamin, ein Botenstoff, der die Prolaktin-Ausschüttung hemmt und damit einer Überproduktion entgegenwirkt. So kann der Zyklus wieder regelmäßiger und ein normaler Eisprung gefördert werden.
Abgesehen von diesen beiden großen Vorteilen soll Mönchspfeffer außerdem gegen Regelbeschweren wie PMS helfen.
Belegen Studien die Wirkung von Mönchspfeffer?
2006 wurde in den USA eine Studie mit 93 Frauen zwischen 24 und 42 Jahren durchgeführt. Alle hatten in den letzten sechs Monaten und sogar bis zu drei Jahren erfolglos versucht, schwanger zu werden. 53 dieser Frauen nahmen drei Monate lang Kapseln mit Mönchspfeffer ein, den 40 anderen Frauen wurde ein Placebo verabreicht.
Das Ergebnis: Nach den drei Monaten der Einnahme waren 14 der Frauen aus der Mönchspfeffer-Gruppe bereits schwanger, was einer Erfolgsquote 26 Prozent entspricht. Drei weitere Frauen wurden kurz danach schwanger, was den Erfolg auf 32 Prozent erhöht. Bei fast allen Frauen aus der Gruppe konnte außerdem festgestellt werden, dass sich ihre zu langen bzw. zu kurzen Zyklen mittlerweile normalisiert hatten. In der Placebogruppe hingegen konnten im selben Zeitraum nur 10 Prozent der Frauen schwanger werden.
So nimmst du Mönchspfeffer ein
Mönchspfeffer ist rezeptfrei in Tabletten-, Tropfenform oder als Tee erhältlich. Empfohlen wird die Einnahme über Tabletten bzw. Kapseln, die die getrockneten Früchte der Pflanze enthalten. Als Tee ist Mönchspfeffer, zumindest bei Kinderwunsch, wirkungslos, da die Inhaltsstoffe nicht wasserlöslich und damit nicht verwertbar sind. Eine Kapsel enthält meist eine Dosierung von 10 mg und sollte im Idealfall morgens mit genügend Wasser eingenommen werden. Als rein pflanzliches Medikament ist Mönchspfeffer gut verträglich und kann deshalb auch regelmäßig und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Zudem kann es durch die sanfte Wirkung ein paar Monate dauern, bis sich die ausgleichende Wirkung voll entfaltet.
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Diese Nebenwirkungen können vorkommen
Mönchspfeffer ist rein pflanzlich und reguliert den Zyklus schonend, ohne den Körper zu belasten. Dennoch kann es in wenigen Fällen zu leichten Unverträglichkeiten kommen: Mögliche Nebenwirkungen von Mönchspfeffer sind Magenbeschwerden oder juckender Hautausschlag. Besonders berüchtigt ist das Heilkraut für seine angeblich negative Wirkung auf die sexuelle Lust – so soll es im Mittelalter dafür verwendet worden sein, um Mönchen und Nonnen zu helfen, keusch zu bleiben.
Schwangere und stillende Frauen sollen übrigens ganz auf die Einnahme von Mönchskraut verzichten. Hat dir Mönchskraut also zu einer Schwangerschaft verholfen, solltest du das Pflanzenpräparat direkt absetzen.
Fazit: Hilft Mönchspfeffer wirklich bei Kinderwunsch?
Studien und eine wissenschaftliche Herangehensweise zeigen, dass Mönchspfeffer tatsächlich einen positiven Einfluss auf den Zyklus und damit auch das Schwangerwerden haben kann. Glaubt man den Erfahrungen diverser Frauen in Online-Foren oder in den Rezensionen bei Amazon, scheint das Heilkraut vielen mit Zyklusproblemen tatsächlich zu helfen. Du musst demzufolge also nicht gleich zu starken Hormontabletten greifen, um deine Fruchtbarkeit zu fördern, sondern kannst du es erst einmal mit Mönchspfeffer versuchen.
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Falls du mehrere Monate trotz Nachhelfen keine Periode mehr bekommst bzw. nicht schwanger werden kannst, solltest du dich auf jeden Fall an deinen Arzt wenden. So können auch andere hormonelle Probleme, wie eine Schilddrüsenunterfunktion, die Ursache für das Problem sein.
Bildquelle: iStock/tamaravidmar/gladiatr