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Steuerorgan im Hormonsystem

Was ist der Hypothalamus und welche Rolle spielt er bei der Fruchtbarkeit?

Hypothalamus

Der Hypothalamus bezeichnet einen sich im Zwischenhirn befindenden Gehirnbereich, der als eine Art Schaltzentrale im Körper fungiert. So koordiniert er beispielsweise die Körpertemperatur sowie das Ess-, Schlaf- und Sexualverhalten. Zudem kommt dem Hypothalamus eine wichtige Rolle bei der Regelung des weiblichen Zyklus zu, weshalb Du Dich mit seiner Funktion vertraut machen solltest, wenn Du Dir ein Kind wünschst.

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Was ist der Hypothalamus?

Der Hypothalamus ist ein sich im Zwischenhirn – im Bereich der Sehnervenkreuzung – befindender Abschnitt, der unterhalb des Thalamus angesiedelt ist. Er ist eine wichtige „Schaltzentrale“ im menschlichen Körper. Als übergeordnetes Zentrum regelt er den Wasser- und Salzhaushalt sowie den Blutdruck. Überdies koordiniert der Hypothalamus nicht nur die Nahrungsaufnahme, sorgt dafür, dass die Körpertemperatur konstant bleibt, und bestimmt den Schlafrhythmus, sondern beeinflusst auch das Gefühls- und Sexualverhalten. Zudem fungiert er als bedeutsames Steuerorgan im Hormonsystem, da er reguliert, welche Menge eines Hormons gebildet wird. Aufgrund dessen ist dieser Gehirnbereich für Dich von großer Bedeutung, wenn Du Dir Kinder wünschst.

Hypothalamus: Frau mit Tasse am Fenster
Der Hypothalamus spielt eine wichtige Bedeutung bei der Regelung des weiblichen Zyklus.

Hormonbildung im Hypothalamus

Der Hypothalamus hat eine zentrale Bedeutung bei der Regelung des weiblichen Zyklus. Denn die Hormone, die diesen steuern, werden nicht nur in den Eierstöcken und in der Hirnhangdrüse (Hypophyse), sondern auch im Hypothalamus, dem Sexualzentrum im Gehirn, gebildet. Dabei ist dieser das übergeordnete Zentrum, das die anderen Organe steuert. Im Hypothalamus wird das sogenannte Gonadoptropin-Releasinghormon (GnRH) hergestellt und freigesetzt. GnRH bewirkt seinerseits die Freisetzung der in der Hirnhangdrüse produzierten Gonadotropine Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH). Diese beiden Hormone wirken direkt auf die Eierstöcke. Das FSH fördert die Reifung der Eibläschen (Follikel) und die Bildung von Östrogen. Das LH löst den Eisprung sowie die Produktion des Gelbkörpers aus. In diesem wiederum wird das Hormon Progesteron gebildet, welches erneut auf die GnRH-Freisetzung im Hypothalamus zurückwirkt.

Der Hypothalamus und das Ausbleiben der Periode

Wenn Du noch nie ohne die Zufuhr von Hormonen Deine Regelblutung bekommen hast, kann dafür eine Störung an Deiner Hirnhangdrüse verantwortlich sein. In diesem Fall sprechen Ärzte von einer primären Amenorrhoe. Normalerweise schüttet der Hypothalamus GnRH in regelmäßigen Pulsen aus. Im Falle einer primären Amenorrhoe ist dieser Rhythmus gestört, was dazu führt, dass die Hirnhangdrüse weder ausreichend LH noch ausreichend FSH produzieren kann, da sie keine Signale vom Hypothalamus bekommt. Somit reifen in Deinem Körper auch keine Eizellen an und es findet kein Eisprung – und folglich auch keine Periode – statt.

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Der Hypothalamus und Zyklusunregelmäßigkeiten

Eine derartige Störung des Hypothalamus kann aber auch vorübergehend vorliegen. Wenn Du zum Beispiel besonders viel Stress hast, schnell sehr viel Gewicht verloren hast oder intensiv Leistungssport betreibst, kann das zu dieser sogenannten sekundären Amenorrhoe führen. Die Hormone Deiner Hirnhangdrüse – LH und FSH – und auch die Östrogene sind dann deutlich erniedrigt, sodass kein Eisprung mehr stattfindet und Deine Periode vorübergehend ausbleibt. Wenn Du Dir ein Kind wünschst, solltest Du daher versuchen, die Ursachen für die Störung des Hypothalamus beziehungsweise für die sekundäre Amenorrhoe ausfindig zu machen, um diese beseitigen zu können. So ist es ratsam, dass Du etwa durch gezielte Entspannungsübungen Stress abbaust und gegebenenfalls Deine Essgewohnheiten umstellst.

Therapie bei Störungen des Hypothalamus

Wenn Du an einer primären oder sekundären Amenorrhoe leidest, bedeutet dies aber nicht, dass Du Deinen Kinderwunsch aufgeben musst. Um dafür zu sorgen, dass bei Dir im Hypothalamus wieder GnRH produziert und freigesetzt wird – und Dein Körper somit die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhält –, gibt es unterschiedliche Methoden der Therapie, die sich nach dem Grad Deiner hypothalamischen Funktionseinschränkung richten. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel in der Gabe von GnRH durch eine Pumpe, die Du direkt am Körper trägst. Durch diese Pumpe wird das Medikament über einen Venen-Katheter in eine Vene Deines Unterarmes verabreicht. Der Venen-Katheter kann mehrere Wochen verlegt bleiben. Die Therapie hat eine sehr hohe Ovulationsrate (fast 100 Prozent) und auch eine relativ hohe Schwangerschaftsrate (etwa 40 Prozent) pro Zyklus. Nach drei bis vier Zyklen sind ungefähr 84 Prozent der Patientinnen schwanger. Eine andere Behandlungsmethode besteht in der ovariellen Stimulation mit den Gonadotropinen LH und FSH. Diese birgt allerdings einige Risiken. So musst Du bei dieser Therapie strikt überwacht werden, um eine Überstimulation der Eierstöcke und eine Mehrlingsschwangerschaft zu vermeiden.

Der Hypothalamus ist ein bedeutender Gehirnbereich, der als eine Art „Schaltzentrale“ im menschlichen Körper fungiert. Er regelt nicht nur den Schlafrhythmus, die Nahrungsaufnahme, die Körpertemperatur und das Sexualverhalten, sondern ist auch für die Bildung verschiedener Hormone zuständig, weshalb er eine wichtige Rolle bei der Regelung des weiblichen Zyklus spielt. Wenn eine Störung des Hypothalamus vorliegt, kann es passieren, dass er nicht die richtigen Signale an die für die Produktion der Hormone LH und FSH zuständige Hirnhangdrüse sendet, was zur Folge hat, dass kein Eisprung stattfindet und Deine Periode ausbleibt. Trotzdem bedeutet das nicht, dass Du keine Kinder bekommen kannst. Durch eine Behandlung mit Hormonen lässt sich die Störung in der Regel beheben, sodass Du Deinen Kinderwunsch verwirklichen kannst.

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