Für Paare, die auf natürlichem Weg nicht schwanger werden können, ist die In-vitro-Fertilisation (IVF) ein Segen. Doch sind damit natürlich auch viele Belastungen verbunden. Aus genau diesem Grund geht der Trend immer weiter hin zu einer sanfteren IVF-Behandlung.
Die IVF ist mittlerweile so beliebt wie nie zuvor. Rund 10.000 Kinder kommen in Deutschland jährlich auf diese Art und Weise zur Welt. Kein Wunder, bietet sie doch unfruchtbaren Paaren die einmalige Möglichkeit, sich doch noch ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Für diesen Wunsch nehmen die meisten Paare auch so einiges in Kauf. Obwohl es natürlich schön ist, dass es die Möglichkeit der IVF gibt, ist die Methode doch auch so alt, dass man mittlerweile an ihrer Verfeinerung arbeiten kann. Neben der Steigerung der Effektivität steht natürlich auch immer die Entlastung der Frauen im Vordergrund. Denn gerade hormonell schlägt eine IVF-Behandlung ordentlich zu Buche. Damit nämlich mehrere Follikel auf einmal gewonnen werden können, wird vorher mit Gonadotropin behandelt. So kann eine Auswahl der Follikel getroffen werden und nur die besten kommen zum Einsatz. Leider ist diese Variante aber auch nicht ganz leicht für die betroffene Frau, da der Hormonspiegel komplett aus der Balance gerät und möglicherweise sogar eine Überstimulation stattfindet. Aus diesem Grund tendieren immer mehr Experten in eine natürlichere Richtung.
Eine natürlichere Form der IVF
Einer der Befürworter der natürlichen Variante ist Professor Henry Alexander aus Leipzig, einer der ersten Ärzte, die die IVF in Deutschland durchführten: „Der Trend geht wieder hin zu mehr Natürlichkeit, weg von den Hormonen, nicht nur bei der Verhütung, sondern auch bei der IVF. Und das ist inzwischen auch alles ziemlich gut machbar, weil der Zyklus besser erforscht wurde.“ Ein genaueres Wissen über den Zyklus, bedeutet nämlich auch, dass genauer bestimmt werden kann, wann ein Follikel reif ist. Eine Gabe von Gonadotropin wäre also zumindest nicht mehr zwingend nötig. Viele kennen es bereits von der Natürlichen Familienplanung (NFP), dass das Messen der Basaltemperatur Auskunft darüber gibt, in welcher Phase des Zyklus man sich gerade befindet. Doch wenn Du die Methode auch schon einmal selbst angewandt hast, ist Dir auch bewusst, dass sie gar nicht so einfach ist und sich viele Fehler einschleichen können.
Digital und unkompliziert die Temperatur messen
Da eine IVF viel Geld kostet und ein medizinischer Eingriff nie umsonst sein sollte, ist es natürlich nicht möglich, dass man ein hohes Risiko von Messfehlern einfach so in Kauf nimmt. Aus diesem Grund wurde mittlerweile der sogenannte OvulaRing entwickelt, der ganz einfach eingesetzt wird und regelmäßig die Temperatur misst. Er ist eines der wichtigsten Hilfsmittel, wenn Du eine natürlichere Form der künstlichen Befruchtung anstrebst. Dank der weit über 200 Messungen am Tag kann mit Hilfe des OvulaRings der Eisprung punktgenau bestimmt werden, sodass eine Entnahme des reifen Follikels rechtzeitig erfolgen kann. Auch die lästigen Blut- und Urintests, um festzustellen, wann der Follikel reif ist, entfallen so.
Was sind die Vorteile der natürlichen Methode?
Wie Du vielleicht schon richtig festgestellt haben wirst, ist bei dieser Methode der Nachteil, dass nur eine Eizelle auf einmal entnommen werden kann, denn ohne zusätzliche hormonelle Stimulation reifen in der Regel nicht mehrere heran. Doch was genau ist dann der Vorteil dieser Methode? Auch wenn nur jeweils eine Eizelle entnommen werden kann, ist diese Entnahme doch entspannender als mit der traditionellen Methode. So muss die Entnahme nicht mehr unter Vollnarkose stattfinden, da sie nur in etwa so schmerzhaft ist wie eine Blutabnahme. Zudem ist es auch auf diesem Weg leicht, mehrere Eizellen zu gewinnen. Anstatt in einem Zyklus Hormone zu nehmen und mehrere Blutuntersuchungen durchführen zu lassen, um dann einen größeren Eingriff machen zu lassen, kann Dir bei der natürlicheren Methode einfach mehrere Zyklen hintereinander jeweils eine Eizelle entnommen werden, ganz ohne hormonelle Behandlung und aufwendige Voruntersuchungen.
Für wen ist eine sanfte IVF geeignet?
Grundsätzlich kann sich jede Frau für diese Form der IVF entscheiden, sofern der Zyklus einigermaßen regelmäßig ist. Besonders eignet es sich natürlich für Frauen, die Gonadotropin in hohen Dosierungen nicht so gut vertragen oder auch für Frauen, die bereits mehrmals eine erfolglose klassische IVF hinter sich haben. Grundsätzlich spricht allerdings nichts dagegen, in den meisten Fällen immer zuerst die natürlichere Variante anzuwenden. Eine erste IVF-Behandlung ohne Gabe von Hormonen, wäre für die betroffenen Frauen zumindest körperlich schonender. Zeigt die Behandlung auf diese Weise keine Wirkung kann im folgenden Versuch letztlich immer noch mit Hormonen nachgeholfen werden.
Zu einer IVF gehören auch immer diverse Hormonbehandlungen, doch das muss nicht sein. Dank der Innovation des OvulaRings ist es nun auch möglich, den Zyklus so genau zu beobachten, dass eine Gabe von Hormonen nicht mehr zwingend nötig ist. Am besten informierst Du Dich einmal bei Deinem Frauenarzt, solltest Du an eine IVF denken.