Ein Samenspender stellt sein Sperma zur Verfügung, um Menschen mit einem bislang unerfüllten Kinderwunsch zu einer Schwangerschaft zu verhelfen. So ist ein Samenspender häufig die letzte Möglichkeit für kinderlose Paare, Singles mit Kinderwunsch oder Frauen in einer lesbischen Partnerschaft, ihren Traum vom eigenen Wunschkind zu erfüllen. Ein Samenspender übernimmt damit eine sehr wichtige Aufgabe, die großes Verantwortungsbewusstsein erfordert. Den Kontakt zu einem Samenspender kannst Du über ein Kinderwunschzentrum, eine Samenbank oder auch auf privatem Wege aufnehmen.
Viele Paare und Singles wünschen sich ein eigenes Kind und ein glückliches Familienleben. Nicht immer lässt sich der Wunsch nach einem leiblichen Kind allerdings auf natürlichem Wege erfüllen. In etwa 40 Prozent der Fälle ist die ungewollte Kinderlosigkeit darauf zurückzuführen, dass der Samen des Mannes nicht ausreichend zeugungsfähig ist. Medizinische Methoden wie zum Beispiel eine In-Vitro-Fertilisation können nicht in jedem Fall Abhilfe schaffen, weshalb ein Samenspender manchmal die einzige Alternative ist, die einem kinderlosen Paar oder einer alleinstehenden Frau mit Kinderwunsch bleibt, um ein leibliches Kind zu bekommen. Die beste Anlaufstelle, um einen geeigneten Samenspender zu finden, ist ein Kinderwunschzentrum oder eine Samenbank. Dort können sich kinderlose Paare umfassend über das Thema Samenspende informieren und einen geeigneten Samenspender finden. Es ist darüber hinaus auch möglich, privat Kontakt zu einem Samenspender aufzunehmen und eine Heiminsemination durchzuführen. Dies birgt allerdings auch Risiken, zum Beispiel durch die Übertragung von Krankheiten. Kinderwunschzentren und Samenbänke haben die dort registrierten Samenspender hingegen sorgfältig untersucht und ihre Eignung eingehend geprüft.
Wer ist als Samenspender geeignet?
Grundsätzlich kommt jeder Mann als Samenspender in Frage. Wichtig sind die körperliche und geistige Gesundheit und die Qualität der Spermien. Ein Samenspender sollte idealerweise zwischen 23 und 50 Jahre alt sein. Allerdings können auch ältere Männer Samenspender werden, sofern sie über eine ausreichende Anzahl an gesunden und aktiven Spermien verfügen. Wer Samenspender bei einer Samenbank oder einem Kinderwunschzentrum werden möchte, muss zunächst ein Bewerbungsverfahren durchlaufen. Dabei wird anhand einer Blutuntersuchung festgestellt, ob die Gene des Bewerbers Erbkrankheiten oder Anomalien aufweisen, die durch eine Samenspende vererbt werden könnten. Auch Infektionskrankheiten können auf diesem Wege im Blut festgestellt werden. Bei einer ersten Samenspende wird schließlich überprüft, ob die Qualität der Spermien für eine Befruchtung ausreichend ist und ob das Sperma genetische Defekte oder Auffälligkeiten aufweist. Erst danach kann der Bewerber in eine Spenderdatenbank aufgenommen und künftig als Samenspender in Betracht gezogen werden. Diese eingehenden Untersuchungen sind wichtig, um ein gesundheitliches Risiko durch die Samenspende für Mutter und Kind auszuschließen.
Wie kannst Du einen geeigneten Samenspender finden?
Ein Kinderwunschzentrum ist für die Suche nach einem geeigneten Samenspender eine gute erste Anlaufstelle. Dort können Interessierte sich umfassend über die Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung informieren. Über das Kinderwunschzentrum kann auch der Kontakt zu einer Samenbank hergestellt werden. Häufig arbeiten Kinderwunschzentren auch direkt mit renommierten Samenbanken zusammen und können bei der Suche nach einem geeigneten Samenspender behilflich sein. In der Regel begleiten die Mitarbeiter des Kinderwunschzentrums Paare und Singles mit unerfülltem Kinderwunsch vom ersten Informationsgespräch bis zur Schwangerschaft und zur Geburt des Kindes. Natürlich ist es auch möglich, einen Samenspender auf privatem Wege zu kontaktieren. In Kinderwunschforen oder auf eigenen Internetseiten bieten viele Männer eine Samenspende an. Dabei bleibt allerdings das Risiko, dass es sich nicht immer um eine seriöse Samenspende handelt. Bei einem Kontakt über ein Kinderwunschzentrum oder eine Samenbank können Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch sich hingegen darauf verlassen, dass der Samenspender sorgfältig geprüft wurde, um ein gesundheitliches Risiko für Mutter und Kind ausschließen zu können.
Samenspender: Rechtliche Hintergründe
Ein Samenspender wird rechtlich durch absolute Diskretion und Anonymität geschützt. Wenn kinderlose Paare oder Singles eine Samenspende bei einer Samenbank in Anspruch nehmen, unterzeichnen sie einen Vertrag, in dem sie als so genannte soziale Eltern des durch die Samenspende gezeugten Kindes eingetragen sind. Der Gesetzgeber überträgt mit diesem Vertrag die Rechte und Pflichten des biologischen Vaters auf die sozialen Eltern. Dazu gehören neben dem Sorgerecht und dem Aufenthaltsbestimmungsrecht auch finanzielle Aspekte wie Unterhaltsansprüche oder erbrechtliche Angelegenheiten. Der Name des Samenspenders wird grundsätzlich nicht an die sozialen Eltern des Kindes weitergegeben, weder bei der Aushändigung der Samenspende noch zu einem späteren Zeitpunkt. Informationen über den Samenspender können die sozialen Eltern auch vor Gericht nicht einklagen. Der soziale Vater erkennt mit Unterzeichnung des Vertrages im Rahmen der Samenspende die Vaterschaft rechtlich an und kann sie zu einem späteren Zeitpunkt, zum Beispiel im Zuge einer Trennung hinsichtlich der Unterhaltsforderungen, nicht mehr anfechten. Die Gesetzgebung sieht allerdings inzwischen vor, dass volljährige Kinder, die durch eine Samenspende gezeugt wurden, ein Recht darauf haben, Informationen über ihren genetischen Vater einzuholen. Diese Informationen sind allerdings nur für das Kind bestimmt und können auch mit der Volljährigkeit nicht von den sozialen Eltern eingefordert werden.
Eine Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit und auch die erste Zeit mit Kind ist oft anders als erwartet. Im Video zeigen wir dir, was sich alles ändert:
Samenspender: Wie wird eine Spende vergütet?
Ein Samenspender, der bei einer Samenbank oder einem Kinderwunschzentrum registriert ist, erhält für jede Spende eine Vergütung. Eine Bezahlung von circa 100 Euro pro Samenspende ist durchaus üblich, der Satz variiert aber von Samenbank zu Samenbank. Ausschlaggebend für die Vergütung ist die Qualität des Spermas im Hinblick auf Menge und Beweglichkeit der Spermien. Die meisten Samenbanken zahlen das Honorar nicht in einem Betrag aus, sondern leisten zunächst eine Anzahlung von einem Drittel bis zu fünfzig Prozent. Den Restbetrag erhält der Samenspender häufig erst einige Monate später, in der Regel innerhalb eines halben Jahres. Grund dafür ist die Tatsache, dass beispielsweise HIV und andere Infektionskrankheiten erst nach ungefähr drei Monaten zweifelsfrei im Sperma festgestellt werden können. Wird nach der Samenspende noch eine Erkrankung festgestellt, kann das Sperma nicht verwendet werden und die Restzahlung wird zurückbehalten.
Ein Samenspender ist häufig eine sinnvolle Alternative für kinderlose Paare, um sich den Wunsch nach einem leiblichen Kind zu erfüllen. Liegt der unerfüllte Kinderwunsch begründet, dass kein männlicher Partner vorhanden ist oder die Spermienqualität des Mannes nicht ausreichend gegeben ist, kann ein Samenspender eine sinnvolle Alternative sein. Kinderwunschzentren und Samenbanken vermitteln seriöse Samenspenden. So kannst Du sicher sein, weder Dich noch Dein Baby durch die Samenspende einem gesundheitlichen Risiko auszusetzen.
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