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Künstliche Befruchtung

Was ist ein Retortenbaby? Alles zu Methoden und Geschichte

Retortenbaby

Mit dem Begriff „Retortenbaby“ bezeichnet man im Volksmund Kinder, die durch künstliche Befruchtung, also außerhalb des weiblichen Körpers, gezeugt wurden. Die Eizellen und Spermien werden dabei im Reagenzglas zusammengeführt. Heutzutage ist ein sogenanntes Retortenbaby keine Seltenheit mehr: Mittlerweile sind circa 4 Millionen Kinder auf diese Art gezeugt worden.

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Was ist ein Retortenbaby?

Der Begriff „Retortenbaby“ bezeichnet umgangssprachlich ein Kind, das durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde. Die Bezeichnung „Retorte“ soll verdeutlichen, dass das Kind außerhalb des menschlichen Körpers, mittels In-vitro-Fertilisation (IVF)– was in etwa „Befruchtung im Glas“ bedeutet – gezeugt wurde. Die Vereinigung von Eizelle und Spermium findet dabei also außerhalb des Körpers der Frau statt. Die so entstandenen Embryonen werden erst später in die Gebärmutter eingesetzt. Sobald sich der in den weiblichen Körper eingesetzte Embryo erst einmal in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, kann er sich im Laufe der Schwangerschaft ganz normal entwickeln. Heutzutage ist ein sogenanntes Retortenbaby keine Seltenheit mehr.

Geschichte: Wann gab es das erste Retortenbaby?

Das erste sogenannte Retortenbaby, Louise Joy Brown, kam am 25. Juli 1978 in England zur Welt. Das erste deutsche Retortenbaby erblickte am 16. April 1982 im Universitätsklinikum Erlangen das Licht der Welt. Nach dem Bekanntwerden dieses Erfolges meldeten sich laut Angaben der Klinik 560 Frauen aus ganz Deutschland, die ebenfalls durch künstliche Befruchtung ein Kind zur Welt bringen wollten. Das Universitätsklinikum konnte aber nur 60 Frauen behandeln. 1985 wurden in Deutschland die ersten „Retortendrillinge“ geboren. Mittlerweile hat sich die künstliche Befruchtung so etabliert, dass ungefähr vier Millionen Kinder auf diese Weise gezeugt wurden. Im Jahr 2010 erhielt der britische Physiologe Robert Edwards den Medizin-Nobelpreis für die Entwicklung des Verfahrens der In-vitro-Fertilisation. Während der Vatikan die Entscheidung des Nobelpreis-Komitees kritisierte, begrüßten die Eltern der sogenannten Retortenbabys die Entscheidung.

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Wie entsteht Retortenbaby durch In-vitro-Fertilisation?

Ein sogenanntes Retortenbaby wird für gewöhnlich mittels In-vitro-Fertilisation gezeugt. Wenn Du erwägst, Dir auf diese Weise Deinen Kinderwunsch zu erfüllen, solltest Du zunächst einmal eine Untersuchung auf mögliche Erbkrankheiten vornehmen lassen. Lässt Deine Gesundheit eine Schwangerschaft zu, kann die IVF beginnen. Zunächst wird hierfür Deine Eizellproduktion durch eine hormonelle Behandlung gebremst, damit anschließend gleich mehrere Eizellen auf einmal heranreifen können. Anschließend regt Dein Arzt die Eizellreifung über mehrere Tage hinweg an, um daraufhin Deinen Eisprung auszulösen. Im Anschluss entnimmt der Arzt Dir einige Eizellen und bringt sie in einem Reagenzglas mit den Samenzellen Deines Partners zusammen. Auf diesen Vorgang ist die Bezeichnung „Retortenbaby“ zurückzuführen – schließlich findet die Befruchtung in der Retorte statt. Im Idealfall entwickeln sich aus den Eizellen und den Spermien Embryonen, die zwei bis fünf Tage später in Deine Gebärmutter eingepflanzt werden können. Um die Chancen einer Schwangerschaft zu erhöhen, werden meist mehrere Embryonen eingepflanzt; in Deutschland in der Regel zwei bis drei. Wenn ein Embryo vom Körper angenommen wird, stehen die Chancen gut, dass sich Dein Kinderwunsch mittels der IVF erfüllt.

Was kostet die Behandlung?

Die Kosten für ein sogenanntes Retortenbaby liegen bei circa 3.000 Euro pro Zyklus. Davon fallen etwa 1.500 Euro für die Medikamente und 1.500 Euro für die Arztkosten an. Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft liegt pro Zyklus bei 30 Prozent. Das bedeutet, dass oftmals bis zu vier Zyklen notwendig sind, bis es mit der gewünschten Schwangerschaft klappt. Die Gesamtkosten für eine IVF können mitunter also bei 12.000 Euro liegen. Als Versicherte hast Du jedoch laut Sozialversicherungsgesetz den Anspruch darauf, dass Deine Krankenkasse mindestens 50 Prozent der anfallenden Kosten für die ersten drei Befruchtungsversuche übernimmt. Einige Kassen übernehmen sogar weit mehr als 50 Prozent. Daher ist eine Anfrage auf alle Fälle lohnenswert. Bevor Du auf die Unterstützung durch die Kasse setzten kannst, muss diese die Maßnahme allerdings bewilligen. Nicht selten müssen Paare bestimmte Voraussetzungen hierfür erfüllen. So ist es von Vorteil, wenn Du mit Deinem Partner verheiratet bist oder Ihr zumindest in einer stabilen Beziehung lebt. Zudem müsst Ihr bestimmte medizinische Voraussetzungen erfüllen. Einige Krankenkassen stellen darüber hinaus die Bedingungen, dass Ihr nicht jünger als 25 seid und Du nicht älter als 40 und Dein Partner nicht älter als 50 Jahre alt ist. In den meisten Fällen trägt die Krankenkasse die Kosten für drei Versuche. Die Kosten, die Du selbst übernehmen musst, kannst Du als „außergewöhnliche Belastung“ von der Steuer absetzen. Bei Paaren, die bereits ein sogenanntes Retortenbaby durch eine IVF bekommen haben, übernehmen die Krankenkassen auch erneut die Kosten für eine weitere künstliche Befruchtung, sofern die Eltern die genannten Voraussetzungen erfüllen.

Werden Frauen nicht von alleine schwanger ist eine künstliche Befruchtung eine gute Alternative. Im Video verraten wir dir noch weitere Fakten über die Schwangerschaft:

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Wieso gibt es bei Retortenbabys eine erhöhte Chance auf Mehrlinge?

Da im Zuge der „Retortenbaby“-Behandlung gleich mehrere befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen, bekommen Frauen, die versuchen, mittels einer IVF schwanger zu werden, nicht selten Mehrlinge. In Deutschland bringen im Durchschnitt 18 Prozent der Frauen, die diese Behandlung in Anspruch nehmen, Zwillinge und zwei Prozent Drillinge zur Welt. Die Wahrscheinlichkeit, im Zuge der In-vitro-Fertilisation Zwillinge zu bekommen, liegt bei sechs zu eins. Wenn Du Dich für eine „Retortenbaby“-Behandlung entscheidest, solltest Du Dir daher bewusst sein, dass Du womöglich nicht nur ein, sondern gleich zwei oder womöglich auch drei Babys bekommst.

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„Retortenbaby“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für Kinder, die mittels künstlicher Befruchtung gezeugt wurden. Das erste sogenannte Retortenbaby, das durch eine In-vitro-Fertilisation (IVF) gezeugt wurde, erblickte 1978 das Licht der Welt. Mittlerweile hat sich die künstliche Befruchtung etabliert, sodass heute ungefähr vier Millionen Kinder auf diese Art gezeugt wurden. Wenn Du eine IVF in Betracht ziehst, solltest Du Dir allerdings vor Augen führen, dass Du unter Umständen Zwillinge oder Drillinge bekommen kannst, da bei einem Behandlungszyklus in der Regel bis zu drei Embryos in die Gebärmutter eingepflanzt werden.

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Bildquelle: istock/megaflopp

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