Eine Endosonographie ist eine von innen durchgeführte Ultraschalluntersuchung, mit der sich die inneren Organe untersuchen lassen. Sie wird vor allem zur Diagnostik von Krankheiten des Magen-Darm-Trakts und dessen angrenzenden Organen eingesetzt.
Eine Endosonographie, auch Endoskopischer Ultraschall oder kurz EUS genannt, ist eine von innen durchgeführte Ultraschalluntersuchung. Dabei wird der Ultraschall mittels spezieller Geräte – meist handelt es sich um Endoskope – direkt mit den inneren Oberflächen der Organe in Kontakt gebracht, um ein Ultraschallbild zu erstellen. Ein Vorteil, den diese Untersuchungsmethode gegenüber der herkömmlichen Ultraschalluntersuchung durch die äußere Hautschicht aufweist, ist, dass das Zielorgan näher am Ultraschallkopf liegt und somit deutlicher dargestellt werden kann. In machen Fällen wird die Darstellung des Zielorgans durch das Verfahren auch überhaupt erst möglich. Zum Zwecke einer noch besseren Sicht befindet sich ein mit Wasser gefüllter Ballon an der Endoskopspitze, der eine 360°-Sicht ermöglicht. Zudem gibt es auch Geräte, die über einen länglichen Schallkopf verfügen und die Möglichkeit bieten, Proben zu entnehmen. Zumeist kommt die EUS als diagnostische Methode bei der Gastroenterologie zum Einsatz, also bei der Diagnostik von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und der mit diesem Trakt verbundenen Organe wie etwa der Gallenblase, der Leber und der Bauchspeicheldrüse. In der Regel wird die Endosonographie bei einem Verdacht auf Tumorerkrankungen eingesetzt.
Endosonographie und Kinderwunsch
Auf den ersten Blick stehen die besagten Organe zwar nicht mit der Fruchtbarkeit in Verbindung, aber dennoch kann die Endosonographie auch für Paare mit einem Kinderwunsch von Interesse sein, denn das Verfahren kommt auch bei Krankheiten, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können, zum Einsatz, etwa wenn bei einer Prostatakrebs-Diagnose weitere Untersuchungen anstehen, die Aufschluss darüber geben sollen, ob sich Metastasen in der Blase oder im Darm gebildet haben. Auch bei Gebärmutterkrebs kann die Endosonographie angewandt werden, um zu untersuchen, ob in der Blase oder im Darm Metastasen entstanden sind.
Endosonographie bei Gebärmutterkrebs
Wenn bei Dir Gebärmutterkrebs diagnostiziert wurde, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Du Deinen Kinderwunsch aufgeben musst. Sollte sich der Krebs noch in einem sehr frühen Stadium befinden, stehen die Heilungschancen gut und es kann oftmals auf eine sofortige operative Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke verzichtet werden. Wenn Du einen Kinderwunsch hast, wird Dein Arzt vermutlich zunächst eine Kernspintomographie zur Beurteilung der Krankheitsausdehnung durchführen, bevor eine Endosonographie angeordnet wird. Zudem ist auch eine sogenannte „Schlüsselloch“-Operation, auch Laparoskopie genannt, möglich. Dabei führt der Arzt ein Endoskop durch kleine Schnitte in Deinen Bauchraum ein, um mit dem Gerät die Gebärmutter und den Bauchraum zu beurteilen. Sollte sich der Krebsverdacht bestätigen, kommt alternativ zur Operation in einigen Fällen auch eine Hormontherapie in Frage. Diese ist jedoch in der Regel nur in einem sehr frühen Krankheitsstadium üblich. Die Endosonographie wird bei Gebärmutterkrebspatienten normalerweise angewandt, um festzustellen, ob eine sogenannte Blasen- oder Rektuminfiltration vorliegt. Erste bezeichnet Metastasen in der Blase, letztere bezeichnet Metastasen im Darm.
Endosonographie bei Prostatakrebs
Auch die Diagnose Prostatakrebs geht nicht zwangsläufig mit einer Unfruchtbarkeit einher. Wenn durch die Erkrankung jedoch eine Operation notwendig wird, müssen Betroffene damit rechnen, dass Nerven durchtrennt oder geschädigt werden können und auch Gewebe im Umfeld der Prostata unter Umständen verletzt wird. Zudem solltest Du wissen, dass Patienten nach einer chirurgischen (Teil-)Entfernung der Prostata (Prostatektomie) nicht mehr zeugungsfähig sind, da hierbei die für die Bildung der Samenflüssigkeit verantwortliche Prostata und die Samenblasen entfernt werden. Wenn Dein Partner diesen Eingriff vornehmen lassen muss, bedeutet das aber trotzdem nicht, dass Ihr Euren Kinderwunsch aufgeben müsst, denn Dein Partner kann vor der Operation ein Spermiendepot anlegen lassen, sodass Ihr Euch Euren Kinderwunsch zu einem späteren Zeitpunkt mithilfe einer künstlichen Befruchtung erfüllen könnt. Eine Endosonographie kommt bei Patienten mit Prostatakrebs zum Einsatz, um abzuklären, ob eine Blasen- oder Rektuminfiltration vorliegt. Sollte bei der Endosonographie beispielsweise ein Enddarmkrebs oder ein Blasentumor diagnostiziert werden, kann dies ebenfalls Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben, denn auch bei Operationen an anderen Organen des Bauchraums können Blutbahnen und Nerven, die für den Samenerguss und die Erektion verantwortlich sind, verletzt werden. Allerdings hängt das Risiko für mögliche Verletzungen immer stark vom Umfang der Operation ab. Die Anlegung eines Spermiendepots empfiehlt sich bei einem bestehenden Kinderwunsch jedoch auch im Vorfeld solcher Operationen.
So solltest Du Dich auf die Endosonographie vorbereiten
Die Endosonographie verläuft ähnlich wie eine Magen- oder eine Darmspiegelung. Meist wird der Endoskopische Ultraschall ambulant und in einer sogenannten tiefen Sedierung durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen medikamentös eingeleiteten Tiefschaf (keine Narkose), sodass Du von dem Eingriff nichts mitbekommst und keine Schmerzen verspürst. Wie Du Dich auf die Endosonographie am besten vorbereitest, solltest Du vorab mit Deinem Arzt besprechen. In der Regel sollen Patienten ab 18 Uhr des Vortages keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen und am Morgen der Untersuchung maximal ein Glas Wasser trinken. Auf andere Getränke solltest Du verzichten. Falls Du regelmäßig Medikamente einnimmst, teile dies vor Operation Deinem behandelnden Arzt mit.
Bei einer Endosonographie handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, bei der Ultraschallaufnahmen im Inneren des Körpers gemacht werden können. Sie wird vor allem zur Diagnostik von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und dessen angrenzenden Organen eingesetzt. Für Paare mit einem Kinderwunsch kann die Endosonographie vor allem deshalb von Interesse sein, weil sie auch bei der Diagnostik von Erkrankungen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können, zum Einsatz kommt.