Amenorrhoe bezeichnet das Ausbleiben der Regelblutung. Wenn die Menstruation bei einer Frau ausbleibt, bedeutet das in der Regel auch, dass sie während dieser Zyklusstörung nicht schwanger werden kann. Viele Frauen, die an Amenorrhoe leiden, befürchten deshalb, generell unfruchtbar zu sein und niemals Kinder bekommen zu können. Doch Amenorrhoe ist behandelbar! Wenn eine Frau also von dieser Zyklusstörung betroffen ist, bedeutet dies keineswegs, dass sie generell keine Kinder gebären kann.
Was passiert bei Amenorrhoe?
Die Monatsblutung erfolgt bei jeder Frau in einem ganz bestimmten Takt. In der Regel dauert der weibliche Zyklus circa 28 Tage – kann unter Umständen aber auch länger oder kürzer sein. In der Mitte des Zyklus findet der Eisprung statt. Wenn das Ei nicht befruchtet wird, setzt wenige Tage später die Monatsblutung ein. Bei einigen Frauen kann dieser Zyklus jedoch gestört sein, sodass die Periode ausbleibt. In diesem Fall liegt eine Amenorrhoe vor. Amenorrhoe ist eine der am häufigsten auftretenden Störungen der menstruellen Monatsblutung. Ausgenommen sind dabei die Lebensphasen Kindheit, Schwangerschaft, Stillzeit und Postmenopause, da das Ausbleiben der Menstruation in diesen Phasen ganz natürlich ist. Diese Fälle bezeichnen Mediziner daher als physiologische Amenorrhoe.
Wie lange dauert eine sekundäre Amenorrhoe?
In den anderen Fällen unterscheidet die Gynäkologie zwischen einer primären und einer sekundären Amenorrhoe. Um eine primäre Amenorrhoe handelt es sich, wenn bei einem Mädchen beziehungsweise einer Frau nach der Vollendung des 16. Lebensjahres noch keine Menstruation aufgetreten ist. Die Gynäkologie spricht von einer sekundären Amenorrhoe, wenn bei einer Frau die Menstruation für mehr als drei Monate ausgeblieben ist. Sowohl die primäre als auch die sekundäre Amenorrhoe sind behandelbar. Daher ist die Diagnose Amenorrhoe nicht mit Unfruchtbarkeit gleichzusetzen. Wenn du also an Amenorrhoe leidest, heißt das nicht automatisch, dass du keine Kinder bekommen kannst. Auch Frauen, die an Amenorrhoe leiden, können unter Umständen schwanger werden und sich ihren Kinderwunsch erfüllen.
Was sind die Ursachen einer Amenorrhoe?
Während das Symptom der Amenorrhoe immer das gleiche ist (die Regelblutung bleibt aus), können die Gründe für das Ausbleiben der Periode ganz unterschiedlicher Natur sein: Die Ursachen für eine primäre Amenorrhoe sind meist angeboren. So können etwa Chromosomenstörungen dazu führen, dass die Eierstöcke nicht auf die hormonellen Signale, die das Gehirn aussendet, reagieren oder sich die Geschlechtsorgane nicht richtig entwickeln. Auch kann ein vollständig verschlossenes Jungfernhäutchen der Grund für eine Amenorrhoe sein. Weitere Ursachen sind hormonelle Störungen und Funktionsstörungen der Eierstöcke. Die Ursachen einer sekundären Amenorrhoe sind breiter gefächert. Die häufigsten Gründe für die Entstehung sind hier psychische Probleme wie starker Stress, drastischer Gewichtsverlust (z.B. bei Magersucht oder Bulimie), extremer Leistungssport, Stoffwechselerkrankungen und Hormonstörungen wie Schilddrüsenerkrankungen oder das sogenannte Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom), das zu einem erhöhten Blutspiegel von männlichen Geschlechtshormonen führt. Seltenere Ursachen für eine Amenorrhoe sind schwere Allgemeinerkrankungen, hormonproduzierende Tumoren im Eierstock sowie bestimmte Medikamente (z.B. Hormonpräparate, Krebsmittel, Psychopharmaka und Tabletten zur Blutdrucksenkung). Ein weiterer Grund für eine sekundäre Amenorrhoe kann das Absetzen der Drei-Monats-Spritze oder der Pille sein. In diesen Fällen sprechen Mediziner von einer „Post-Pill-Amenorrhoe“, die meist aber nur so lange andauert, bis sich der Zyklus wieder normalisiert hat.
Was tun bei Amenorrhoe?
Wenn Du an Amenorrhoe leidest, solltest Du einen Arzt aufsuchen, damit er Dir bei der Behebung der Zyklusstörung behilflich sein kann. Um der Ursache für Deine Amenorrhoe auf den Grund zu gehen, wird der Arzt Dir viele Fragen stellen. So kann er herausfinden, was genau der Auslöser für Deine Amenorrhoe ist. Er wird Dich nach Deinen persönlichen Lebensumständen fragen, um herauszubekommen, ob möglicherweise Stress oder andere psychische Probleme für Deine Zyklusstörung verantwortlich sind. Des Weiteren wird er Dich fragen, ob Du regelmäßig Medikamente einnimmst, ob Du noch weitere Erkrankungen hast und ob bei Dir schon Operationen im Bauchbereich vorgenommen wurden. Im Anschluss an die Erhebung Deiner Krankengeschichte wird der Frauenarzt Dich untersuchen. Dafür sucht er zunächst nach äußerlich sichtbaren Krankheitszeichen. Darauf folgt die Tastuntersuchung von Eierstöcken, Gebärmutter und Scheide. Zumeist führt der Arzt auch noch eine Ultraschalluntersuchung durch. Solltest Du an einer primären Amenorrhoe leiden, wird Dein Arzt bei Dir zusätzlich eine diagnostische Bauchspiegelung vornehmen. Um festzustellen, ob möglicherweise eine Hormonstörung oder eine andere Erkrankungen die Ursache für Deine Amenorrhoe sind, macht der Frauenarzt zum Schluss verschiedene Bluttests. Damit er eine Schwangerschaft als Ursache des Ausbleibens Deiner Regelblutung ganz sicher ausschließen kann, führt der Gynäkologe gegebenenfalls auch einen Schwangerschaftstest durch.
Trotz Amenorrhoe schwanger werden
So unterschiedlich wie die verschiedenen Auslöser der Amenorrhoe sind auch ihre Behandlungsmöglichkeiten. Auf Grundlage der Untersuchung passt der Arzt die Behandlung an die Ursache für das Ausbleiben Deiner Menstruation an. Sollte eine Hormonstörung die Ursache für Deine Zyklusstörung sein, wird beispielsweise eine entsprechende hormonelle Therapie Erfolg bringen und dazu führen, dass Deine Zyklusstörung schnell behoben wird. Wenn eine Organfunktionsstörung für Deine Amenorrhoe verantwortlich ist, kann diese gegebenenfalls operativ behoben werden. Falls psychische Probleme oder aber sehr starker Stress die Ursache für Deine Amenorrhoe sind, kann Dir auch eine Psychotherapie dabei helfen, die Amenorrhoe zu beheben.
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Amenorrhoe kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Viele Frauen, bei denen die Periode ausbleibt, machen sich Sorgen, keine Kinder mehr bekommen zu können. Doch diese Sorge ist oft unbegründet. Mittlerweile gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten. Frauen, die an Amenorrhoe leiden und sich Kinder wünschen, brauchen also nicht zu fürchten, unfruchtbar zu sein.
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