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Nephroblastom

Was ist ein Wilms-Tumor und wie wird dieser behandelt?

Wilms-Tumor

Der Wilms-Tumor ist ein Nierenkrebs, der am häufigsten bei Kindern im dritten bis fünften Lebensjahr auftritt. Zwar ist der Tumor zumeist bösartig, aber nichtsdestotrotz besteht für Betroffene Hoffnung, da ein Großteil der Kinder mit Wilms-Tumor vollständig geheilt wird.

Was ist ein Wilms-Tumor?

Der Wilms-Tumor, auch Nephroblastom genannt, ist ein Nierenkrebs, der am häufigsten bei Kindern im dritten Lebensjahr auftritt. Es können jedoch auch Säuglinge und etwas ältere Kinder betroffen sein. Mädchen erkranken in der Regel häufiger als Jungen. Der Tumor wurde nach dem deutschen Chirurgen Max Wilms benannt, der 1899 in seinem Werk „Die Mischgeschwülste“ diese Krebsart beschrieb. Zwar ist der Tumor zumeist bösartig und eine Krebsdiagnose des eigenen Kindes für die Eltern immer furchtbar, aber es besteht dennoch Grund zur Hoffnung. Denn der Wilms-Tumor gehört heutzutage zu den Krebsarten mit den besten Heilungschancen. Etwa 85 bis 90 Prozent aller erkrankten Kinder werden langfristig geheilt.

Wilms-Tumor: Arzt untersucht Jungen
Um herauszufinden, ob Dein Kind einen Wilms-Tumor hat, führt der Arzt umganfgreiche Untersuchungen durch.

So erkennst Du, ob Dein Kind einen Wilms-Tumor hat

Oftmals haben Kinder mit einem Wilms-Tumor zunächst keine Beschwerden, sodass der Arzt den Tumor zumeist erst zufällig beim Abtasten im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt. Dennoch gibt es einige Symptome, anhand derer Du erkennen kannst, ob Dein Kind an dieser Art von Nierenkrebs erkrankt ist. Dazu gehören die Zunahme des Bauchumfangs, Bauchschmerzen, Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Erbrechen, Blut im Urin und gelegentlich auch Fieber. Zudem sind Bluthochdruck und Gewichtsverlust weitere Anzeichen für einen Wilms-Tumor. Das Nephroblastom kann außerdem mit bestimmten Auffälligkeiten einhergehen. Dazu zählen ein vollständiges oder teilweises Fehlen der Iris im Auge, ein stärkeres Wachstum der inneren Organe, pigmentierte Male und nicht richtig in den Hodensack gewanderte Hoden. Wenn Du bei Deinem Kind solche Auffälligkeiten feststellst, solltest Du auf alle Fälle mit ihm einen Arzt aufsuchen und diesem von Deinem Verdacht berichten.

Diagnose beim Wilms-Tumor

Um herauszufinden, ob Dein Kind tatsächlich einen Wilms-Tumor hat, tastet der Arzt den Bauch auf Verhärtungen ab. Wenn sich dabei der Verdacht auf ein Nephroblastom erhärtet, führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch. Zudem schaffen eine Computertomographie und eine Magnetresonanztomographie Klarheit über die Ausbreitung des Tumors. Zusätzlich wird der Arzt vermutlich auch Röntgenaufnahmen von der Lunge Deines Kindes machen, um sicher zu gehen, dass der Wilms-Tumor nicht gestreut hat und es keine Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, in der Lunge gibt. Zum Schluss prüft der Arzt noch die Nierenfunktion Deines Kindes mit Hilfe der sogenannten Kreatininclearance. Der Urin wird hierbei 24 Stunden lang gesammelt und anschließend analysiert.

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Behandlung und Nachsorge beim Wilms-Tumor

Um den Wilms-Tumor zu verkleinern, muss Dein Kind sich zunächst einer Chemotherapie unterziehen. Anschließend kann der Tumor dann operativ entfernt werden. Danach ist meist keine Strahlentherapie mehr vonnöten. Wie genau die Therapie im Einzelfall aussieht, hängt vom jeweiligen Tumorstadium ab. Es empfiehlt sich, für die oft sehr belastende Zeit der Therapie als Familie eine psychosoziale Betreuung in Anspruch zu nehmen. Ausgebildete Psychotherapeuten können Deinem Kind, aber auch Dir und seinem Vater sowie Geschwistern dabei helfen, mit der schwierigen Situation umzugehen. Da der Wilms-Tumor innerhalb der ersten beiden Jahre nach Beendigung der Therapie wieder auftreten kann, sollte Dein Kind engmaschige Nachuntersuchungen wahrnehmen, bei denen zum Beispiel der Bauch immer wieder per Ultraschall untersucht wird. So könnt Ihr sichergehen, dass sich kein neues Krebsgeschwür gebildet hat. Bei Verdacht auf einen Rückfall kommen erneut die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Auch die Lunge Deines Kindes wird in den ersten beiden Jahren nach der Therapie immer wieder mittels Röntgenaufnahmen überprüft, um Metastasen ausschließen zu können. Zudem checkt der Arzt regelmäßig Blut, Urin, Atmung, Puls und Blutdruck Deines Kindes. Wenn es innerhalb der ersten zwei Jahre zu keinem Rückfall kommt, können die Abstände zwischen den Nachsorgeuntersuchungen allmählich vergrößert werden. Nach fünf Jahren gilt Dein Kind als vollständig geheilt und es sind keine weiteren Kontrolluntersuchungen mehr nötig.

Ursache und Risikofaktor beim Wilms-Tumor

Die Ursachen für den Wilms-Tumor sind noch weitestgehend unbekannt. Mediziner haben jedoch festgestellt, dass ein Nephroblastom besonders häufig zusammen mit bestimmten Syndromen auftritt. Dazu zählen das WAGR-Syndrom, das Denis–Drash–Syndrom und das Beckwith-Wiedemann-Syndrom. Beim WAGR-Syndrom treten zumeist neben dem Wilms-Tumor eine Aniridie – Unterentwicklung der Regenbogenhaut –, geistige Retardierung und urogenitale Fehlbildungen auf. Beim Denis–Drash–Syndrom liegen neben dem Nierenkrebs noch Hypospadie – eine angeborene Entwicklungsstörung der Harnröhre – und Nephritis – entzündliche Erkrankungen der Niere – vor. Das Wiedemann-Syndrom zeichnet sich zusätzlich zum Wilms-Tumor durch eine Vergrößerung der Zunge und Gigantismus, auch Riesenwuchs genannt, aus. Zwar lässt sich nicht genau sagen, wie sich ein Nephroblastom entwickelt, man weiß mittlerweile jedoch, dass bestimmte Gene eine Rolle spielen und somit eine angeborene Komponente für die Bildung des Tumors verantwortlich ist.

Der Wilms-Tumor, auch Nephroblastom genannt, ist ein Nierenkrebs, von dem vor allem Kinder im dritten Lebensjahr betroffen sind. Die genauen Ursachen für die Entstehung des Tumors konnten zwar noch nicht ausgemacht werden, fest steht jedoch, dass eine genetische Komponente für die Entstehung des Geschwürs mit verantwortlich ist. Der Wilms-Tumor wird zumeist durch eine Chemotherapie und eine darauf folgende Operation entfernt. 85 bis 90 Prozent aller Kinder gelten anschließend als langfristig geheilt.

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