Schon früh sind verschiedene U-Untersuchungen für Dein Kind wichtig. Schließlich sollte regelmäßig überprüft werden, ob Dein Kleines sich auch altersgerecht entwickelt und gesundheitlich alles in Ordnung ist. Bis zu seinem dritten Lebensjahr solltest Du daher mit Deinem Kind insgesamt acht Untersuchungen wahrnehmen, die von der Krankenkasse übernommen werden.
Die ersten U-Untersuchungen: U1 und U2
Die erste der U-Untersuchungen findet bereits direkt nach der Geburt statt. Der Arzt legt hierbei Wert auf die Größe, das Gewicht und den Körperumfang. Zudem wird er die Atmung untersuchen und prüfen, ob Herzschlag und Pulsfrequenz im grünen Bereich liegen. Der Arzt wird hierbei nach dem APGAR-Schema vorgehen. Dieses Schema kontrolliert die Atmung, die Herzfrequenz, die Reflexauslösbarkeit, die Muskeln und die Hautfarbe. Für alle Komponenten werden Punkte verteilt. Auf einer Skala erkennt der Arzt dann, ob Dein Baby gesundheitlich im Normbereich liegt. Die zweite der ersten beiden U-Untersuchungen im Leben Deines Babys wird schon ab dem dritten Lebenstag durchgeführt. Hierbei kontrolliert der Kinderarzt noch einmal genau den gesundheitlichen Zustand Deines Kindes, bevor Ihr zwei nach Hause entlassen werden könnt. Es wird besonders auf eine eventuelle Entwicklung von Gelbsucht und eine einwandfreie Funktion des Stoffwechsels Acht gegeben. Deinem kleinen Spatz wird erstmals Blut entnommen, um optimale Ergebnisse zu erhalten. Angeborene Krankheiten können bereits jetzt durch einen Bluttest erkannt werden. Diesen Test bezeichnet man als Screening-Test, bei dem Deinem Kind Blut aus der Ferse entnommen wird.
U-Untersuchungen U3 und U4: Habt Ihr Euch gut eingelebt?
Die ersten U-Untersuchungen bleiben jedoch nicht die einzigen im Leben Deines Kindes. Nachdem Du mit Deinem Schatz die ersten vier Wochen gut alleine zu Hause überstanden hast, folgt nun die dritte Untersuchung. Hierbei wird der Arzt die Sinne des kleinen Patienten überprüfen. Diese sollten bereits eine erste Entwicklung aufweisen. Der Arzt wird buntes Spielzeug vor die Augen des Babys halten und überprüfen, ob das Kind das Spielzeug bewusst ansieht. Es wird außerdem erneut gemessen und gewogen, um einen optimalen Entwicklungsstand festzulegen. Zusätzlich wird ein Ultraschall der Hüfte vorgenommen, um eventuelle Fehlstellungen frühzeitig beheben zu können. Auch eine erste Impfung gegen Tetanus und Co. kann in der U3-Untersuchung anstehen. Ab dem dritten Lebensmonat spielt Euer Alltag in den U-Untersuchungen eine immer größere Rolle. Der Arzt möchte nun wissen, wie Schlaf- und Essgewohnheiten sind und wird Dich bei auftretenden Problemen beraten. Zudem überprüft der Arzt das soziale Verhalten Deines Kindes. Es ist in diesem Alter durchaus fähig, auf Blicke und Lächeln zu reagieren. Zeigt Dein Baby überhaupt keine Reaktion, kann eine Störung vorliegen, die der Arzt spätestens bei der U4 erkennt. Außerdem werden erneut alle Sinne und Reflexe sowie die Motorik überprüft.
U-Untersuchungen U5 und U6: Dein Kind wird mobil
Während die U-Untersuchungen bis hierhin hauptsächlich den Gesundheitszustand Deines Kindes überprüft haben, steht nun immer mehr die Entwicklung im Vordergrund. Ab dem sechsten Lebensmonat ist Dein Baby schon viel mobiler geworden. Bei der U5 darf er den Doktor einmal mit seiner Beweglichkeit beeindrucken. Diese steht nämlich im Vordergrund der fünften Untersuchung. Dein Baby muss sich herumrollen, sich aufstützen und nach Dingen greifen. Auch die soziale und sprachliche Entwicklung wird hier genau kontrolliert. Eventuelle Störungen des Gehirns wird der Arzt sofort erkennen können. Das Seh- und Hörvermögen wird ebenfalls bei der U5 kontrolliert. Der Arzt wird Dein Baby zusätzlich zum Brabbeln animieren. Von allen U-Untersuchungen sollte Dein Kind bei der U6 wohl den deutlichsten Fortschritt gemacht haben. Hat Dein Baby vielleicht inzwischen schon krabbeln oder laufen gelernt? Ab dem zehnten Monat untersucht der Arzt die neu gewonnenen Fähigkeiten Deines Babys. Er prüft, ob Dein Baby sich schon aufrecht hinstellen kann und die ersten Schritte läuft. Die Motorik steht also im Vordergrund. Daher wird der Arzt auch die Fingerfertigkeit Deines Kindes unter die Lupe nehmen. Schafft es Dein Kind schon, kleine Teile mit dem Pinzettengriff zu fassen?
U-Untersuchungen zwischen zwei und drei Jahren: Die U7 und die U7a
Wenn Du die ersten sechs U-Untersuchungen geschafft hast, kannst Du erst einmal aufatmen. Denn so häufig wie im ersten Jahr finden die Vorsorgeuntersuchungen nun nicht mehr statt. Erst mit gut zwei Jahren geht es nun zur U7. Mit zwei sollte Dein kleiner Spatz nun definitiv bereits die ersten Schritte gelaufen sein. Bei der siebten Untersuchung prüft der Arzt, ob sich Dein Baby bücken und wieder aufrichten kann. Der Gleichgewichtssinn steht im Vordergrund. Auch die Feinmotorik wird mit bestimmten Steckspielen überprüft. Zudem sollte Dein Kind einen ersten Wortschatz erlernt haben, den der Arzt bei der Untersuchung abfragt. So soll Dein Baby einfache Bildchen benennen können und auf Fragen und Aufforderung des Arztes reagieren. Bis vor einigen Jahren waren dies dann bereits sämtliche U-Untersuchungen, die es vor dem Kindergarten wahrzunehmen galt. 2008 wurde jedoch noch die U7a eingeführt, um die Kleinen noch einmal mit gut drei Jahren zu untersuchungen, kurz bevor der Eintritt in den Kindergarten bevorsteht. Sie dient quasi als eine Art Check, ob Dein Kleines die nötigen Voraussetzungen besitzt, um sich gut im Kindergarten integrieren zu können. So stehen nun die sozialen Fähigkeiten und das Verhalten Deines Kleinen im Vordergrund, sowie die Sprachfähigkeiten und auch das Essverhalten bei möglichem Übergewicht.
Sämtliche U-Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen. In der Regel steht es Dir als Mami frei, mit Deinem Kind diese Untersuchungen wahrzunehmen. In einigen Bundesländern gibt es jedoch aufgrund von vermehrten Fällen des Kindesmissbrauchs mittlerweile eine Pflicht. Auch wenn dies bei Dir noch nicht der Fall ist, kann es sein, dass Du bei einer versäumten Untersuchung Post vom Jugendamt bekommst, die somit jedoch lediglich auf Nummer sicher gehen wollen. Pflicht oder nicht – die U-Untersuchungen sind sehr wichtig, um eventuelle Störungen frühzeitig erkennen zu können, sodass Dein Kind einen tollen Start ins neue Leben hat. Du solltest sie daher unbedingt wahrnehmen!