Eine Sonderschule ist eine Schulform für Kinder und Jugendliche, die eine gewöhnliche Schule aufgrund einer Behinderung oder anderen körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen nicht besuchen können.
Eine besondere Förderung durch die Sonderschule
Kinder und Jugendliche, die psychisch oder physisch bedingt in ihren Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt sind (zum Beispiel durch eine Behinderung oder eine langfristige Erkrankung) besuchen meist eine Sonderschule, auch Förderschule oder Förderzentrum genannt. Durch spezielle Inhalte und speziell geschultes Lehrpersonal wird so ganz individuell und einfühlsam auf die Lernvoraussetzungen jedes einzelnen Kindes eingegangen.
Wann geht ein Kind auf die Sonderschule?
Die Sonderschule umfassen meist alle Klassen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe 1, also von der 1. bis zur 10. Klasse. Insgesamt besuchen fast 450.000 Kinder und Jugendliche eine Sonderschule. Ein Kind wird an einer Sonderschule zugelassen, wenn ein spezieller sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde. Dieser ist in den einzelnen Bundesländern gesetzlich festgelegt. In einigen Bundesländern ist den Eltern selbst überlassen, ob sie ihr Kind nach Feststellung des Förderbedarfs auf eine Sonderschule oder eine Regelschule schicken wollen. Alternativ gibt es übrigens auch so genannte Integrationsschulen, in denen pro Klasse zwei bis drei behinderte oder förderbedürftige Kinder am Unterricht einer Regelschule teilnehmen.
Was lernt ein Kind auf der Sonderschule?
Je nach Förderbedarf gibt es verschiedene Ausrichtungen an der Sonderschule. So gibt es zum Beispiel Sonderschulen für Blinde, für Körperbehinderte, für Taubblinde, für Schüler mit Problemen in der emotionalen und sozialen Entwicklung oder für Kinder in längerer Krankenhausbehandlung. So kann auf die einzelnen Bedürfnisse der Schüler ganz individuell eingegangen werden.
Sonderschule in der Kritik
Die Sonderschule ist umstritten. Kritiker fordern anstelle der Sonderschulen ein integratives Bildungssystem, in dem Kinder und Jugendliche mit Lern- oder Entwicklungsstörungen in Regelschulen integriert werden, um nicht ausgesondert zu werden. Viele Kritiker bemängeln auch den schlechten Ruf der Sonderschule, der es ehemaligen Sonderschülern schwerer macht, eine Anstellung zu finden. Sie finden auch, dass Sonderschulen gegen die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen verstoßen, die jedem Behinderten ein Recht auf Bildung ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zuspricht.
