Kinder lieben es, ihre Umwelt zu erkunden und neue Erfahrungen zu machen. Dennoch brauchen sie im Alltag wiederkehrende Elemente, die ihnen Halt und Sicherheit geben. Rituale im Kindergarten geben deinem Kind Orientierung und helfen ihm somit, den Alltag in der Kita zu meistern. Wir zeigen dir, welche Rituale im Kindergarten deinem Liebling Halt geben.
Wozu brauchen Kinder Rituale im Kindergarten?
Kinder entdecken die Welt mit allen Sinnen. Ständig lernen sie neue Dinge kennen und erlangen weitere Fertigkeiten. Gerade weil sie tagtäglich wechselnde Erfahrungen machen und immer wieder auf Neues stoßen, ist es wichtig, dass sie Rituale haben, an denen sie sich orientieren können, denn solche Bräuche schaffen durch ihre ständige Wiederkehr Sicherheit, die vor allem für Kinder von großer Bedeutung ist.
Insbesondere in der heutigen Zeit, die durch Schnelllebigkeit und stetigen Wandel geprägt ist, können Rituale deinem Kind somit Halt und Stabilität geben. Rituale im Kindergarten sind daher ein fester Bestandteil des Tagesablaufs. Da Kinder für solche wiederkehrenden Elemente besonders empfänglich sind, starten viele Kitas an jedem Wochentag mit einem Morgenkreis in den Tag. Doch auch das Freispiel und die gemeinsamen Mahlzeiten sind wichtige Rituale im Kindergarten. Die täglich wiederkehrenden Handlungen stellen für dein Kind eine wichtige Orientierungshilfe dar und helfen ihm somit, den Alltag zu meistern.
Rituale im Kindergarten: Der Morgenkreis
Beliebte Rituale im Kindergarten sind die sogenannten Morgenkreise. Dabei finden sich die Erzieher und Kinder morgens in einem Stuhlkreis zusammen, um gemeinsam zu singen, zu spielen, zu tanzen und Geschichten zu lauschen. Der Morgenkreis hilft den Kindern, sich zu Beginn des Kindergartentages zu orientieren und folglich mit einem sicheren Gefühl den Tag zu eröffnen, denn durch die vertrauten Spiele und Lieder, die diese Rituale im Kindergarten mit sich bringen, fühlen sich die Kleinen sicher und geborgen. An besonderen Tagen – etwa wenn ein Kind Geburtstag hat, Karneval gefeiert wird oder eine neue Jahreszeit beginnt – wird der Morgenkreis durch themenbezogene Spiele und Lieder entsprechend angepasst.
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Rituale im Kindergarten: Das Freispiel
Im Gegensatz zum Morgenkreis, bei dem die Struktur und der Aufbau der Spiele von den Erzieher*innen vorgegeben werden, können sich die Kinder beim sogenannten Freispiel – wie es der Name schon andeutet – frei entfalten. Sie haben die Möglichkeit, eigenständig zu wählen, welche Spiele sie mit welchen Kindern spielen möchten. Diese Rituale im Kindergarten sind sehr wichtig für die Entwicklung deines Kindes, denn es lernt dadurch, selbstständig und unabhängig zu werden: Die Kinder können im Freispiel beispielsweise unterschiedliche Alltagssituationen erproben, etwa wenn sie im Kinderkaufladen einkaufen oder den Besuch beim Arzt spielen. Oftmals wird das Freispiel durch ein Lied oder einen Gong, welche die Aufräumzeit einläuten, beendet. Auch dies sind wichtige Rituale im Kindergarten, die den Tagesablauf strukturieren und den Kindern somit Orientierung bieten.
Rituale im Kindergarten: Gemeinsame Mahlzeiten
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen viele Kinder oftmals nur den Vormittag im Kindergarten verbracht haben, hält sich ein Großteil der Kleinen heutzutage auch nachmittags in der Kita auf. Das bedeutet, dass sie in der Einrichtung nicht nur frühstücken, sondern auch zu Mittag und in manchen Fällen auch zu Abend essen. Die Mahlzeiten werden somit zu einem wichtigen Bestandteil der Rituale im Kindergarten. Während früher zumeist im Kreise der Familie gespeist wurde, sind viele Eltern heutzutage beruflich so stark eingebunden, dass die Mahlzeiten im Familienkreis keine Selbstverständlichkeit mehr sind.
Umso wichtiger ist es, dass es in der Kita geregelte Essenszeiten gibt, denn die gemeinsamen Mahlzeiten sollen nicht nur den Hunger stillen, sondern auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen. Schließlich beeinflusst die Atmosphäre, die am Tisch herrscht, die Ernährungsgewohnheiten der Kinder: Sie sollen beim gemeinsamen Essen nicht nur unterschiedliche Speisen und Geschmäcker entdecken, sondern darüber hinaus auch ein Gespür für gesunde Ernährung entwickeln sowie Tischsitten und Rücksichtnahme lernen. Somit sind die gemeinsamen Mahlzeiten auch ein soziokulturelles Ereignis und ein grundlegendes Element der Rituale im Kindergarten.
Rituale im Kindergarten: Besondere Anlässe
Bei besonderen Anlässen wie dem Geburtstag eines Kindes oder der Verabschiedung der Schulanfänger kommen häufig ganz spezielle Rituale im Kindergarten zum Einsatz. Wenn ein Kind Geburtstag hat, darf es sich beispielsweise ein Lied oder sogar ein Motto für die Feier im Kindergarten aussuchen. Im Morgenkreis steht neben dem obligatorischen Geburtstagsständchen oftmals auch das Hochlebenlassen des Geburtstagskindes auf dem Programm. In einigen Kitas wird das Kind, welches Geburtstag hat, darüber hinaus zum Geburtstagskönig ernannt und bekommt eine Krone. Zudem erhält es nicht selten kleine Geschenke.
Natürlich dürfen auch an Festtagen wie Karneval passende Rituale im Kindergarten nicht fehlen: In vielen Kitas können sich die Kinder zur Feier des Tages verkleiden. Es werden Karnevalslieder gesungen und es wird zur Narrenmusik getanzt. Die Räume des Kindergartens sind anlässlich des besonderen Tages meist festlich mit Girlanden, Luftballons und Luftschlangen geschmückt. Wenn die Kinder schließlich kurz vor der Einschulung stehen, finden in vielen Kindergärten spezielle Abschiedsrituale statt, bei denen die künftigen Erstklässler noch einmal zusammen mit ihren Eltern und Erziehern feiern. Oftmals erhalten die Kinder zum Abschied ein Erinnerungsportfolio mit den gesammelten Bildern und Bastelarbeiten aus ihrer Kindergartenzeit.
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Bildquelle: Getty Images/Andrey_Kuzmin