Eine Montessori Schule stellt eine Alternative zu der klassischen, öffentlichen Grundschule dar. Allein in Deutschland gibt es um die 400 Schulen, die dieses pädagogische Konzept praktizieren. An einer Montessori Schule unterrichten die Lehrer Dein Kind nach den Grundsätzen der natürlichen Neugierde und Wissbegierde.
Was ist die Montessori Schule für eine Schule?
Eine Montessori Schule unterscheidet sich in erster Linie in den Lernmethoden von anderen Grundschulen. Das oberste Prinzip einer Montessori Schule ist „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dein Kind wird in einer Montessori Schule als vollwertiger Mensch und in seiner Persönlichkeit geachtet. Die Montessoripädagogik geht auf Maria Montessori zurück, deren Grundannahme war, dass jedes Kind aus sich selbst heraus lernen möchte. Sie ging von einer natürlichen Neugierde und Wissbegierde beim Kind aus. Die Montessori Schule versucht, dein Kind bei der Entwicklung eines freien Willens zu unterstützen, und gibt ihm den Raum, Entscheidungen zu treffen und selbst zu bestimmen, was, wann und wie es lernen möchte. Die Lehrer stellen nur eine helfende Unterstützung dar. Sie haben die Aufgabe, eine altersgerechte Lernumgebung zu schaffen, ihm auf seine Fähigkeiten abgestimmtes Material bereitzustellen und ihm bei dem Umgang mit diesem zu unterstützen.
Was ist das Montessori Konzept?
Im Mittelpunkt einer Montessori Schule steht die Persönlichkeitsentwicklung sowie der persönliche Kenntnisstand der Schüler. In der Schulzeit soll Dein Kind sein soziales, ethisches und demokratisches Bewusstsein entdecken. Zudem sollen die Potenziale Deines Kindes umfassend gefördert und entwickelt werden, denn das Hauptaugenmerk des Montessoripädagogik liegt auf der Stärkung der individuellen Begabungen, Talente und Fähigkeiten Deines Kindes. In einer Montessori Schule gibt es keine starren Grenzen zwischen den Klassen. Die verschiedenen Jahrgänge werden zu Lerngruppen zusammen gemischt, sodass jedes Kind entsprechend seinem eigenem Rhythmus lernen kann. Durch bestimmtes Montessori-Lernmaterial wird dein Kind an Mathematik, Sprachen, Kunst und Musik, sowie die Naturwissenschaften herangeführt. Der Unterricht gliedert sich in den gebundenen Fachunterricht und die sogenannte Freiarbeit. Neue Themen und Regeln werden im gebundenen Unterricht eingeführt. Während der Freiarbeit hat dein Kind die Möglichkeit, sich mit einem Thema seiner Wahl zu befassen. Dadurch soll das Lernen aus eigenem Antrieb gefördert werden. Alle Lern- und Entwicklungsprozesse Deines Kindes werden ausführlich dokumentiert, so dass dein Kind in seinen Stärken und Schwächen gezielt gefördert werden kann.
Für wen ist eine Montessori Schule geeignet?
Montessori Schulen sind offen für alle Kinder und legen besonderen Wert auf eine Umwelt-, Friedens- und Gerechtigkeitserziehung. Ziel einer Montessori Schule ist es auch, dass die vielfältigen Entwicklungsdifferenzen aufgefangen werden. Solche Differenzen in der Entwicklung sollen sogar ausgeglichen und nicht nur aufgefangen werden. Zu diesem Zweck werden die Altersgruppen gemischt und ausführliches Montessori-Material zu allen Entwicklungsständen zur Verfügung gestellt. In einer Montessori Schule gibt es keinen festen Lernrahmen, das heißt es gibt keine Vorgaben welche Inhalte in welcher Schulstufe gelernt werden müssen. Dahinter steht der Gedanke, dass manche Kinder länger brauchen als andere, um bestimmte Inhalte zu verinnerlichen.
Auch eine Montessori Schule macht natürlich Ferien. Wir verraten dir, wie du deiner Kinder in dieser Zeit beschäftigen kannst:
Welche Vorteile hat die Montessori Schule?
Ein Vorteil an einer Montessori Schule ist die Betonung von Fairness und Gerechtigkeit. Dein Kind lernt an einer solchen Schule schon früh, sich fair zu verhalten, und entwickelt einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Oft ist bei Montessori Schülern auch ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl als bei Kindern von staatlichen Grundschulen zu beobachten. Zudem hat man in Studien festgestellt, dass Schüler von Montessori Schulen sehr gut mit komplexen Aufgaben umgehen können und diese schnell lösen. Ein weiterer Vorteil der Montessori Schule ist, dass dein Kind dort eine individuelle Förderung erhält, die in dieser Form in den meisten anderen Grundschulen nicht gewährleistet werden kann.
Welche Nachteile hat sie Montessori Schule
Zwar orientieren sich Montessori Schulen an den staatlichen Lehrplänen; anders als in normalen Grundschulen spielen die Lehrpläne hier jedoch eher eine untergeordnete Rolle, da die Förderung der individuellen Fähigkeiten der Kinder im Vordergrund steht. Daher gestaltet sich ein Schulwechsel für Kinder, die eine Montessori Schule besucht haben, oft als sehr schwer. Nur selten können sich Kinder an das Schulsystem einer Realschule oder eines Gymnasiums anpassen und oft müssen aufgrund des unterschiedlichen Kenntnisstands ein oder zwei Schuljahre wiederholt werden. Ein weiterer Kritikpunkt an der Montessori Schule betrifft die Kosten. Da es sich bei den meisten der Schulen um Privatschulen handelt, die sich selbst finanzieren müssen, ist der Besuch einer Montessori Schule nur selten kostenlos. In der Regel müssen die Eltern ein nach Einkommen gestaffeltes Schulgeld für den Schulbesuch ihrer Kinder zahlen. Dieses kann zwischen 80 und 500 Euro im Monat liegen. Besonders talentierte und begabte Kinder haben jedoch die Chance auf ein Stipendium.
Eine Montessori Schule bietet eine Alternative zur Regelschule. Die Montessoripädagogik geht davon aus, dass jedes Kind aus sich selbst heraus lernen möchte. Die Montessori Schule versucht, Dein Kind bei der Entwicklung eines freien Willens zu unterstützen und gibt ihm den Raum, Entscheidungen zu treffen und selbst zu bestimmen, was, wann und wie es lernen möchte. Zu diesem Zweck wird eine Mischung aus sogenannter Freiarbeit und gebundenem Fachunterricht praktiziert.
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