Als Krupphusten wird ein bellender Husten bezeichnet, der mit einem pfeiffendem Geräusch beim Einatmen einhergeht. Der charakteristische Husten tritt bei zwei verschiedenen Krankheiten auf, dem (echten) Krupp und dem Pseudokrupp, welche beide bevorzugt bei kleineren Kindern und Säuglingen vorkommen. Doch wie kannst Du erkennen, ob Dein Kind an einem Krupphusten leidet und was kannst Du dagegen unternehmen?
Krupphusten bei Kindern: Das sind die Symptome
Der Krupphusten verdankt seinen Namen dem schottischen Wort „croup“, was so viel bedeutet wie „Heiserkeit“. Neben diesem Symptom zeichnet er sich auch noch durch einen bellenden Husten und einen inspiratorischen Stridor aus. Ein Stridor ist eine krankhafte Verengung der Luftröhre, welche hörbare Atemgeräusche verursacht. Inspiratorisch heißt, dass die Geräusche beim Einatmen auftreten und somit durch eine Verengung an Kehlkopf, Luftröhre oder Hauptbronchien verursacht werden. Der Krupphusten tritt bei zwei verschiedenen Krankheiten auf, die bis auf ihr charakteristischstes Symptom nicht viel gemeinsam haben. Die erste ist der so genannte (echte) Krupp, der heutzutage besser als Diphtherie bekannt ist, die andere Krankheit ist der Pseudokrupp, der zwar aufgrund des Hustens Ähnlichkeiten mit Krupp aufweist, jedoch nicht durch Diphtherie-Erreger verursacht wird.
Der Krupphusten bei Diphtherie
Die Diphtherie ist eine Tröpfchen- und Schmierinfektion, die zum Beispiel durch Niesen, Husten oder Küssen übertragen wird. Die Infektion betrifft in jedem Fall die oberen Atemwege, doch unterscheiden sich die Symptome je nachdem, wo sie sich genau festsetzt. Der Krupphusten ist hierbei nur eines der möglichen Symptome der Diphtherie und tritt nicht bei jeder Form auf. Eine Mandel- und Rachendiphtherie geht meist mit Schluckbeschwerden, Übelkeit und Bauchschmerzen einher, während eine Nasendiphtherie sich durch ein erschwertes Einatmen durch die Nase und eitrig-blutigen Schnupfen bemerkbar macht. Der berüchtigte Krupphusten tritt nur beim sogenannten (echten) Krupp auf. Hier treten dann in der Regel der charakteristische bellende Husten sowie eine Stimmlosigkeit und hörbare Pfeiffgeräusche beim Einatmen aufgrund der Schwellung der oberen Atemwege auf.
Wie wird eine Diphtherie mit Krupphusten behandelt?
Eine Diphtherie mit Krupphusten ist bei einer richtigen Behandlung nur selten tödlich, allerdings dauert diese in der Regel sehr lange. Neben der Einnahme von Antibiotika für mindestens zehn Tage, ist auch eine strenge Bettruhe von circa sechs Wochen erforderlich. Diese sollte unbedingt eingehalten werden, da infolge von Krupphusten oft eine Herzmuskelentzündung auftreten kann, die häufig als Spätfolge noch zum Tod führt. Da die Erholungszeit sehr lange dauert und die richtige Behandlung ausschlaggebend dafür ist, dass die Diphtherie nicht tödlich endet, wird heutzutage eine Impfung empfohlen. Diese solltest Du vor allem deswegen in Anspruch nehmen, da die Diphtherie noch nicht vollständig ausgerottet ist. Vor allem in Teilen Osteuropas ist sie noch sehr stark verbreitet und kann so durch Reisen in diese Gebiete auch nach Deutschland eingeschleppt werden. Darüber hinaus zeigen Studien, dass die Anzahl der Fälle stark steigt, sobald die Impfrate unter einen gewissen Punkt sinkt. Um die Diphtherie also endgültig auszurotten, ist es wichtig, dass ein Großteil der Bevölkerung sich impfen lässt. Die Impfung besteht aus vier Teilimpfungen und kann ab dem zweiten Monat begonnen werden, die Auffrischungen erfolgen dann mit fünf und neun Jahren und anschließend alle zehn Jahre.
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Der Krupphusten bei Pseudokrupp
Da der (echte) Krupp dank der Impfung in Deutschland nahezu ausgerottet ist, spricht man beim Pseudokrupp auch häufig nur noch vom Krupp. Die Krankheit tritt in der Regel als Folgeinfektion nach einer Grippe, Masern, Windpocken und ähnlichen Erkrankungen auf. Das charakteristischste Symptom ist hierbei der Krupphusten, also ein bellender Husten, der mit Heiserkeit und im schlimmsten Fall auch hohem Fieber und Atemnot einhergeht. Der Pseudokrupp tritt am häufigsten bei Kleinkindern von sechs Monaten bis sechs Jahren auf. Dies ist besonders heikel, da die Atemwege der Kleinen noch sehr eng sind und die Schwellung, die beim Krupphusten auftritt, somit besonders gefährlich werden kann.
Wie wird der Krupphusten bei Pseudokrupp behandelt?
Der Krupphusten kann vor allem bei kleinen Kinder sehr gefährlich werden. Da er jedoch aufgrund seiner nicht sonderlich speziellen Symptome nicht leicht zu erkennen ist, bist Du in diesem Fall besonders gefragt. Sollte Dein Kind plötzlich nur noch sehr schlecht Luft kriegen, zählt vor allem eins: Ruhe bewahren! Je ruhiger Du Dich in dieser Situation verhältst, desto ruhiger wird auch Dein Kind und desto besser wird es Luft kriegen können. Sobald Dein Kleines sich beruhigt hat, solltest Du selbstverständlich sofort zum Arzt fahren, der in der Regel eine stationäre Einweisung empfehlen wird. Die gängigste Behandlung gegen Krupphusten ist die Gabe von Glucocorticoiden, auch als Steroidhormone bekannt. Diese wirken entzündungshemmend und sorgen so dafür, dass die Schwellung der oberen Atemwege schneller zurückgeht und Dein Kind wieder durchatmen kann. Nur in den allerseltensten Fällen ist eine künstliche Beatmung notwendig. Für den Fall der Fälle ist es aber immer gut, wenn Dein Kind dann bereits im Krankenhaus ist. Auch wenn der Husten also im ersten Moment nicht so schlimm wirkt, solltest Du bedenken, dass Pseudokrupp unberechenbar ist und sich schnell in eine gefährliche Richtung entwickeln kann. Eine vorsorgliche Einweisung ist also in jedem Fall die beste Wahl.
Krupphusten ist das charakteristischste Symptom bei Diphtherie und Pseudokrupp. Während die Diphtherie durch eine großflächige Impfung in Deutschland bereits so gut wie ausgerottet ist, tritt der Pseudokrupp bevorzugt bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Solltest Du feststellen, dass Dein Kind beim Einatmen pfeifende Geräusche von sich gibt, solltest Du in jedem Fall sofort einen Arzt aufsuchen, da ein Krupphusten die Atemwege anschwellen lässt und so in einigen Fällen gefährlich werden kann. Mit Hilfe medizinischer Betreuung wird es Deinem Kind aber bald wieder besser gehen.