Eventuell liest Du Deinem Kind schon seit Monaten aus Büchern vor. Bisher hat es Dir vielleicht andächtig gelauscht – jetzt möchte es selbst ran. Es gibt Bücher, die für Kleinkinder besonders geeignet sind, weil die Seiten aus Plüsch oder knautschbar sind. Greife am Anfang auf solche Exemplare zurück und gehe dann langsam zu Büchern über, die auch richtige Seiten haben. Du kannst Deinem Kind mit 25-26 Monaten diese Bücher als Bücher für Große verkaufen, denn damit zeigst Du ihm, wie vorsichtig es mit den Büchern umgehen sollte und vor allem, dass es jetzt schon groß genug dafür ist. Das wird Dein Kind besonders stolz machen.
Geistige Entwicklung
Bildung für kleine Bücherwürmer
Eine ideale Beschäftigung für Kleinkinder sind Bücher. Diese sind zum Teil schon für Kinder ab wenigen Monaten geeignet. Das sind dann zum Beispiel Plüschbücher, die nur wenige Seiten enthalten. Die Seiten können angefasst, geknautscht und in den Mund genommen werden, ohne dass sie eine Gefahr mit sich bringen. Später kannst Du Deinem Kind Bilderbücher geben, die zwar immer noch wenige Seiten haben, aber schon Bücher im eigentlichen Sinne sind. Es ist wichtig, dass Du Deinem Kind im 25. und 26. Monat genau erklärst, dass es mit diesem Buch vorsichtiger umgehen muss als mit einem Plüschbuch. Auf diesem Wege vermittelst Du ihm schon eine Art von Verantwortungsbewusstsein. Die Bilder sind zwar mit Texten versehen, haben aber immer noch wenige Seiten. Der Inhalt ist interessant gestaltet und hat eventuell besondere Einschübe wie spiegelnde Motive, Löcher in den Seiten zum Fühlen oder Plüscheinlagen. Die Sinne Deines Kindes werden damit angesprochen und seine Neugierde geweckt. Wahrscheinlich liest Du Deinem Kind schon seit vielen Monaten etwas vor. Wenn es daran Freude hat, lies weiter, denn es fördert die Sprachentwicklung Deines Kindes und Eure Beziehung zueinander. Auch später wird sich Dein Kind gerne an die Zeit des Vorlesens zurückerinnern und ein gutes Verhältnis zu Büchern entwickeln. Hörspiele sind für Kinder in diesem Alter noch nicht geeignet, da sie die Chance auf Zwischenfragen verweigern. Außerdem könnten zu aufregende Musik und verschiedene Geräusche Dein Kind beängstigen oder irritieren, wohingegen Deine Stimme eine beruhigende Wirkung hat.
Körperliche Entwicklung
Bewegung macht Spaß!
Mit 25-26 Monaten beherrscht Dein Kind schon viele Bewegungen: Schnelles Laufen, einem Hindernis ausweichen, langsames Gehen und sich bücken. Aber gerade weil Dein Kind nun so bewegungsfreudig ist, solltest Du es nicht aus den Augen lassen. Es ist nämlich gut möglich, dass es auf seinen Erkundungstouren auch auf Gegenstände in Eurer Wohnung klettern möchte, die eigentlich nicht dafür ausgelegt sind. Auch was seine feinmotorischen Fähigkeiten anbelangt, entwickelt sich Dein Kind ständig weiter. So kann es jetzt vielleicht schon problemlos mehrere Bauklötze aufeinander stapeln.
Verhalten
Regeln und Verbote
Zweijährige Kinder werden immer selbstständiger und selbstsicherer. Dein Kind möchte überall dabei sein und Neues entdecken. Im Alltag wird es nun vermutlich immer wieder mit (Deinen) Verboten und Regeln konfrontiert. Es lernt in dieser Zeit, Anweisungen zu befolgen, muss dafür aber seine eigenen Wünsche zurückstellen. Dies ist eine sehr schwierige Angelegenheit für Dein Kind mit 25-26 Monaten. Der Drang, etwas zu machen und zu erleben ist da, aber Mama hat es doch eigentlich verboten und wird ärgerlich, wenn es doch getan wird. Dieses Verständnis hat Dein Kind schon. Aber hin und wieder sind die eigenen Bedürfnisse doch interessanter als Verbote. Und schon hat Dein Kind wieder auf den blinkenden Knopf des DVD-Players gedrückt oder den Küchenschrank mit den Plastikverpackungen ausgeräumt. Mit der Zeit wird Dein Kind immer besser gehorchen. Die anfängliche Akzeptanz einiger Verbote ist schon einmal ein gutes Zeichen. Einerseits entwickelt es ein Verständnis für Regeln und ein Gespür für falsches und richtiges Handeln. Andererseits lernt es, seine eigenen Bedürfnisse in bestimmten Situationen zurückzustellen, was für ein gesellschaftliches Leben von absoluter Notwendigkeit ist. Das Erlernen der Sprache stellt ein grundlegendes Hilfsmittel dar, um spontane Kinderwünsche erfüllen zu können. Inzwischen kann Dein Kind verschiedene Objekte und Menschen – natürlich auch sich selbst – benennen. Diese neue Fähigkeit ermöglicht ein schnelleres Erreichen von Zielen, da die Umwelt nun auf Anhieb versteht, was Dein Kind möchte. Somit lässt die kindliche Frustration nach und Dein Kind muss seltener weinen.
Gesundheit
Von der Windel zum Töpfchen
Beim Übergang von der Windel zum Töpfchen hat jedes Kind sein eigenes Tempo. Einige Kinder sind im 25.-26. Monat schon bereit, auf eine Windel zu verzichten und aufs Töpfchen zu gehen, während andere Kinder lieber noch eine Windel tragen wollen. Du solltest Deinem Kind dennoch immer wieder ein Töpfchen anbieten oder es auf die Toilette setzen. Für die Toilettenbrille gibt es spezielle Aufsätze für Kleinkinder. So kann Dein Kind bequem auf der großen Toilette sitzen, ohne hineinzuplumpsen. Die meisten Kinder können mit 25 und 26 Monaten jedoch noch nicht sicher abschätzen, wann sie auf die Toilette beziehungsweise auf das Töpfchen müssen. Daher solltest Du auf keinen Fall mit Deinem Kind schimpfen, wenn es sich versehentlich in die Hose macht.
Essen
Abwechslungsreiche Kost
Natürlich ist eine abwechslungsreiche Ernährung für Kinder in jedem Alter wichtig. Gerade bei Kindern im 25.-26. Monat kann es jedoch vorkommen, dass sie sich nichts aus abwechslungsreicher Kost machen. Viele Kinder entwickeln in diesem Alter eine ganz bestimmte Vorliebe für ein Nahrungsmittel und wollen dann ausschließlich davon essen. Eltern lässt dieses Essverhalten oft verzweifeln. Trotzdem solltest Du nicht müde werden, Deinem Kind immer wieder gesunde Kost – sprich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte – anzubieten. Früher oder später kommt Dein Kind dann ganz sicher auf den Geschmack.
Schlafen
Vom Gitterbett ins große Bett
Mit 25 und 26 Monaten benötigt Dein Kind etwa elf Stunden Schlaf in der Nacht und eine bis anderthalb Stunden Schlaf am Nachmittag. Einige Kinder brauchen nun sogar gar keinen Mittagsschlaf mehr. Wenn Dein Kind keinen Mittagsschlaf machen möchte, solltest Du aber darauf achten, dass es abends etwas früher ins Bett geht. Generell kannst Du Dein Kind ungefähr zwischen 19 und 21 Uhr ins Bett bringen. Am Morgen stehen Kinder in diesem Alter in der Regel zwischen 6.30 und 8 Uhr auf. Langsam, aber sicher sollte Dein Kind jetzt auf ein größeres Bett umsteigen. Wenn es dort bleibt, kannst Du das mit einem Lob honorieren.
Spielen
Beim Spielen die Fantasie anregen!
Das schönste Spielzeug muss nicht total durchgestylt und irre teuer sein. Kinder legen glücklicherweise noch keinen großen Wert auf Statussymbole. Es ist ihnen egal, ob der Teddy Secondhand ist oder 100 Euro gekostet hat. Hauptsache, man kann ihn knuddeln, ihn überall mit hinnehmen und auch mal dreckig machen. Und für Dich sollte es wichtig sein, dass das Spielzeug schadstofffrei ist. Das perfekte Spielzeug schränkt die Fantasie Deines Kindes nicht ein. Kinder können mit einfachen Objekten wie Pappkartons, Decken oder Ästen stundenlang Spaß haben. Vorgefertigtes Spielzeug schränkt die Kreativität beim Spielen hingegen immer etwas ein. Kinder haben oftmals nicht die nötige Ausdauer, um sich mit Unmengen an angeblich kindgerechtem Spielzeug auszutoben. Am Ende liegt es nur in der Ecke. Spar Dir das Geld und biete kreative Spielmöglichkeiten an. Vieles hast Du eh schon Zuhause. Auch Deine Fantasie wird durch die Suche nach Spielmöglichkeiten für Dein Kind angeregt. Auf das eine Lieblingsspielzeug sollte man gut aufpassen. Zu bestimmten Dingen können Kinder schon mit 25 und 26 Monaten eine sehr intensive Beziehung aufbauen. So wird der Stoffhund etwa zum besten Freund. Er beschützt Dein Kind, spielt mit ihm und ist immer und überall dabei, denn wenn „Bello“ fehlt, geht Dein Kind nicht mehr aus dem Haus. Pass also gut auf den plüschigen Freund auf.
Geräusche sind spannend
Hämmern und Schreien
Manchmal kommt es einem so vor, als ob Kinder taub wären. Sie hämmern so fest sie können auf irgendwelchen Kartons herum, trommeln auf Töpfen und schütteln ausgiebig die Vorratsbox mit Reis. Die Welt Deines Kindes ist im 25.-26. Monat voller spannender, neuer Geräusche – und alle müssen entdeckt werden. Zeige Deinem Kind die Vielfalt der Geräusche und bringe ihm aber auch bei, dass nicht immer alles nur laut sein muss. Es schadet nicht, wenn man unterschiedliche Lautstärken produziert. Auch wenn die besonders lauten und für Erwachsene nervigen Töne, die spannenderen für Dein Kind sind.
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