Schmutz und Sauberkeit spielen jetzt eine wichtige Rolle. Dein Kind liebt es im Schmutz zu wälzen, klebrige und matschige Dinge anzufassen und damit zu spielen. Das ist schon in Ordnung so, denn nicht jeder Schmutz ist schlecht. Während Du in Sachen Sand und Schlamm ruhig behutsam vorgehen darfst, solltest Du beginnen mit Deinem Kind das Zähneputzen zu üben. Natürlich macht das Deinem Kind nur dann richtigen Spaß, wenn es selbst auch mal ran darf. Überhaupt kannst Du jetzt beginnen Deinem Kind einige ungefährliche Aufgaben übertragen. So kann es beispielsweise den Löffel fürs Essen selber zum Tisch tragen und den für Mama und Papa ebenfalls hinlegen. Solche kleinen Ding zeigen Deinem Kind Dein Vertrauen und machen es irrsinnig stolz.
Das ICH wird gebildet
Persönlichkeit - Wer bin ich?
Immer häufiger wirst Du bemerken, dass Dein Kind sich zunehmend besser wahrnimmt. Es wird sich selbst immer mehr im Mittelpunkt sehen. Dementsprechend verständlich ist es, dass Dein Kind nun auch beginnt, Eifersucht zu entwickeln. Andere Kinder werden als Konkurrenz betrachtet, wenn sie mehr Aufmerksamkeit als Dein Kind erhalten. Nun, Dein Kind kann entweder mit Wutausbrüchen reagieren und das andere Kind schlagen, beißen oder kratzen. Oder aber es ist verletzt, weint und schmollt. Möglich ist auch, dass es sich immer wieder in den Mittelpunkt drängelt, um so die Aufmerksamkeit zu erhaschen. Letztendlich spielt es keine Rolle, wie Dein Kind die Aufmerksamkeit bekommt. Es möchte nur nicht vergessen werden.
Es empfiehlt sich deshalb, dass Du Deinem Kind Aufgaben überträgst, die wichtig erscheinen, allerdings kannst Du von einem Kleinkind nicht allzu viel Verständnis erwarten. Geht es um ein Geschwisterchen könnte das ältere Kind Windeln holen, das Baby eincremen oder die Flasche halten. Sage ihm auch wie stolz Du darauf bist, dass Dein Kind jetzt schon so wichtige Aufgaben übernehmen kann. Anerkennung ist für jedes Kind von großer Bedeutung. Handelt es sich um ein anderes Kind, zeige Deinem Kind immer, dass es die Nummer 1 für Dich ist und bleibt.
Erfahrungen sammeln und Fähigkeiten austesten
Spiegelerfahrungen
Wie gut Dein Liebling sich schon selbst wahrnehmen kann, erkennst Du am Besten, wenn Du ihn bewusst vor einen Spiegel setzt. Vielleicht bindest Du ihm dabei noch eine rote Schleife um den Hals. So kannst Du feststellen, ob Dein Kind lediglich auf sein Spiegelbild zeigt und dementsprechend „nur“ sein Gegenüber wahrnimmt oder ob es sich selbst an den Hals fasst, um die Schleife zu berühren. Dieses kleine Spielchen kann Dir bereits erste Anzeichen dafür geben, wie sehr die emotionalen und gedanklichen Fähigkeiten Deines Kindes ausgeprägt sind. Um die Persönlichkeitsentwicklung und Eigenwahrnehmung Deines Kindes zu unterstützen ist es in diesem Lebensabschnitt sinnvoll, es regelmäßig dem Kontakt mit anderen Menschen auszusetzen. Das fördert das Wahrnehmungsvermögen von Emotionen und Präferenzen anderer Menschen und steigert die Fähigkeit, auf verschiedene Gefühlswelten einzugehen. Aber Vorsicht: In diesem Abschnitt lernt Dein Kind, wie es sich verstellen kann. Außerdem bringt die zunehmende Selbstwahrnehmung auch eine Menge Trotz mit sich, denn Dein Kind hat mehr und mehr das Verlangen danach, seinen eigenen Willen geltend zu machen.
Pflege der Zähne
Zahnhygiene
So langsam ist das Gebiss Deines Kindes vollständig und auch kleine Milchzähne müssen gepflegt werden. Selbst dann, wenn sie alle ausfallen werden. Einerseits hat das Putzen einen erzieherischen Charakter, denn je früher Dein Kind an die tägliche Zahnhygiene gewöhnt wird, desto einfacher wird die Zahnhygiene in den kommenden Monaten werden. Andererseits ist das regelmäßige Zähneputzen enorm wichtig, weil kranke Milchzähne auch die neuen Zähne befallen können. Klar, Dein Kind kann noch nicht richtig putzen, vermutlich wird es eher auf der Zahnbürste herumkauen und sich von oben bis unten mit Zahnpasta bekleckern. Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und im Laufe der Zeit wird das Zähneputzen immer professioneller Züge annehmen. Lass‘ Dir von dem Kinderzahnarzt genau erklären, wie Milchzähne am Besten zu pflegen sind. Am besten ist dann einen Kompromiss einzugehen. Dabei hilft eine Sanduhr, die auch später dabei hilft die Dauer des Zähneputzens zu bestimmen. So kannst Du beispielsweise zuerst Dein Kind eine Sanduhrlänge selber putzen lassen und danach sind Mama oder Papa dran, die dann ebenfalls eine Sanduhrlänge dafür sorgen, dass die Zahnbürste zum korrekten Einsatz kommt.
Schlamm und Wasser: Ein schmutziger Spaß
Spielen im Dreck
Kinder lieben es, im Dreck zu spielen und durch Pfützen zu hüpfen. Es ist toll mit Wasser zu spielen, im Gras nach Blumen zu suchen oder auf der Straße Sachen aufzuheben. Lass es ruhig mal zu! Es ist aber wichtig zwischen gutem und schlechtem Schmutz zu unterscheiden – also dem Dreck, der unsere Kinder krank macht und den Schmierereien, die zwar schmutzig aber nicht schädlich sind. Dreckspatzen haben es im Leben leichter als zur Sauberkeit erzogene Musterkinder. Aus übermäßigem Sauberkeitsfanatismus in frühen Jahren kann schnell übermäßiger Ekel werden und dann mag Dein Kind plötzlich nicht mal mehr vom Butterbrot des Freundes abbeißen.
Die U7 steht vor der Tür
Zum Arzt gehen
Auch wenn Dir Dein Kind topfit erscheint, solltest Du die U7 nicht auslassen. Wenn Entwicklungsstörungen vorliegen, wird Dein Arzt das früh erkennen und am Besten helfen können. Durch eine rechtzeitige Behandlung können Störungen meist problemlos behoben werden. Wenn die U7 überstanden wurde, dauert es voraussichtlich zwei Jahre bis zum nächsten Treffen mit dem Doktor.
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