Kleinkinderturnen ist eine beliebte Art, Kinder schon frühzeitig an Bewegung und Sport heranzuführen. In kleinen Gruppen kann dein Kind mit Gleichaltrigen herumtoben, spielen, lachen und etwas für seine Beweglichkeit, Koordination und den Muskelaufbau tun.
Was macht man beim Eltern-Kind-Turnen?
Viele Eltern melden ihr Kind mit circa 18 Monaten bis zwei Jahren in einer Gruppe für Kleinkinderturnen an. Hier lernt dein Schatz auf spielerische Art seinen Körper kennen und auch, wie er ihn kontrollieren kann. Er wird von Anfang an zu sportlicher Betätigung motiviert. Natürlich wird beim Kleinkinderturnen noch nicht professioneller Sport betrieben. Übungen werden spielerisch verpackt. Eigentlich geht es eher darum, dein Kind an Bewegung heranzuführen und es sich in der Gruppe ausprobieren und erfahren zu lassen. Bei vielen Programmen sind Eltern gern gesehen – meist sitzen sie am Rand und schauen ihren Kleinen beim Turnen zu. Das bietet dir eine praktische Möglichkeit, dich mit Eltern gleichaltriger Kinder auszutauschen und auch mal etwas abschalten zu können.
Was fördert man beim Turnen mit Kindern?
Das Kleinkinderturnen zielt darauf ab, dass die Kinder sich auf spielerische Weise mit ihrem Bewegungsrepertoire auseinandersetzen. Was kann mein Körper und wie kann ich ihn kontrollieren? Dadurch sollen sie Fähigkeiten wie Gleichgewichtssinn, Körperteilkoordination und Orientierungssinn erlernen und ausbauen. Da die Bewegungen deines Kindes in diesem frühen Alter noch von der Grobkoordination bestimmt werden, richten sich die angewandten Übungen gezielt darauf, diese zu verbessern. Auch die motorischen Fähigkeiten deines Kindes sollen durch die Übungen mit verschiedenen Gegenständen und Geräten verbessert und trainiert werden. Die regelmäßige sportliche Betätigung hat außerdem den positiven Nebeneffekt, dass konditionelle Fähigkeiten wie Kraft und Schnelligkeit konstant gefordert und dadurch verbessert werden. Körperliche Tätigkeiten wie rollen, stützen, wälzen, drücken, stoßen, hängen, schwingen, gehen, laufen, hüpfen, springen, balancieren usw. werden nach und nach erlernt und legen den Grundstock sportmotorischer Fähigkeiten. So soll das Turnen dazu beitragen, dein Kind frühzeitig an ein lebenslanges Sporttreiben zu gewöhnen und ihm den Spaß an körperlicher Betätigung zu vermitteln. Das Kleinkinderturnen fördert dabei nicht nur die Bewegungskoordination deines Schatzes, sondern auch sein Gehirn. Merken und Durchführen der koordinierten Bewegungsabläufe und ungewöhnlichen Bewegungsmuster trainieren nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Flexibilität und die Denkfähigkeit deines Kindes.
Den natürlichen Bewegungsdrang mit Kleinkinderturnen unterstützen
Die meisten Kleinkinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang und sind gleichzeitig begeisterte Entdecker ihrer Umwelt. Durch das Turnen mit Kleinkind kannst du diese überschüssige Energie sinnvoll nutzen und dein Kind kann sich im Spiel mit anderen richtig auspowern. Gleichzeitig fördert und befriedigt der Kontakt mit neuen Materialien, Geräten und Bewegungen den natürlichen Entdeckerinstinkt deines Schatzes und lässt es neue Erfahrungen machen. Die Bewegungsspiele und gymnastischen Übungen gefallen den meisten Kindern dabei sehr, weil sie zwar unter Anleitung aber mit viel Freiheit und Spaß an immer neue Übungen herangeführt werden, an denen sie sich austesten können. Die Erkenntnis, dass Aktionen durch Wiederholung nach und nach besser funktionieren und erfolgreicher sind, wird dein Kind in seinem weiteren Leben begleiten und ihm das Konzept von „Übung macht den Meister“ nahebringen. Die im Kleinkinderturnen erlernte Körperbeherrschung wird dazu führen, dass dein Kind in seinen Bewegungen sicherer ist und seltener hinfällt oder sich verletzt.
Beim Kleinkinderturnen in der Gruppe wachsen
Beim Kleinkinderturnen tun deinem Kind nicht nur die sportlichen Aspekte gut. Das Spielen in der Gruppe fördert gleichzeitig seine Sozialkompetenzen und bringt ihm im Kontakt mit den anderen Kindern und dem Übungsleiter wichtige Fähigkeiten wie Gemeinschaftssinn und Toleranz im Umgang mit anderen nahe. Auf der anderen Seite wird Dein Schatz schon früh an das Konzept der spielerischen Rivalität herangeführt, das ihm in seinem späteren Berufsleben zugutekommen wird. Denn auch wenn ein freundlicher und toleranter Umgang mit den anderen Gruppenmitgliedern ausprobiert wird, lassen die Turnübungen genug Freiraum für das spielerische Austesten der eigenen Grenzen und das freundschaftliche Fähigkeitenmessen mit den anderen. Auch das Selbstwertgefühl deines Kindes wird durch das Kleinkinderturnen gestärkt, denn es lernt, Niederlagen zu verkraften und hat gleichzeitig viele Möglichkeiten, sich selbst und andere zu übertreffen und sportliche Siege zu feiern.
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Turnen mit Kleinkind: Auszeit für die Eltern
Während dein Kind sich so richtig austobt, kannst du dir ein bisschen Ruhe gönnen und abschalten. Viele Kurse für Kleinkinderturnen sind so angelegt, dass eine Betreuungsperson das Kind zum Sport begleitet. Manchmal werden einige Übungen zusammen gemacht, meistens sitzen die Eltern aber lediglich am Rand und vermitteln den Kleinen durch ihre Anwesenheit Sicherheit und Geborgenheit. Diese Zeit kannst du nutzen, um dich mit anderen Mamis und Papis auszutauschen und mal ein bisschen abzuschalten. So können schnell neue Kontakte geknüpft werden. Wenn dein Kind auch im späteren Alter noch Turnkurse besuchen sollte, können sich beim Kleinkinderturnen auch schon praktische Kontakte für spätere Fahrgemeinschaften ergeben.
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