Der Besuch eines Kindergartens ist eine schöne Erfahrung für Eltern und Kinder zugleich. Während die Kleinen den halben oder ganzen Tag mit anderen Kindern spielen und die ersten Freundschaften schließen können, hast du mal wieder etwas mehr Zeit für dich. Doch dies hat natürlich auch seinen Preis: der Kindergartenbeitrag. Wir zeigen dir, wie er berechnet wird und welches Einkommen der Eltern zählt.
Was ist der Kindergartenbeitrag?
Wenn du dein Kind nicht bis zum Schuleintritt selbst betreuen kannst oder möchtest, fällt in den meisten Einrichtungen der Kindergartenbeitrag an – und das nicht nur bei privaten Kindergärten oder Kinderläden! Doch keine Angst: Dieser orientiert sich in den meisten Fällen an dem Einkommen von dir und deinem Partner oder deiner Partnerin, sodass du nicht in einen finanziellen Engpass gerätst, nur weil du dein Kind betreuen lässt. Einen festen Satz für den Kindergartenbeitrag gibt es nicht. Hierbei kommt es ganz auf die Gemeinde und den Träger der Einrichtung an. So kann es durchaus vorkommen, dass Eltern in einer Gemeinde 50 bis 100 Euro mehr zahlen müssen, als Eltern in einer anderen Gemeinde, und das obwohl beide ein ähnlich hohes Einkommen haben. Es lohnt sich also, sich rechtzeitig über die Kosten der Betreuung zu informieren.
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Wie wird der Kindergartenbeitrag berechnet?
Wie hoch dein Kindergartenbeitrag ist, kannst du in der Regel bei deiner Stadt erfragen. Auch bei dem jeweiligen Kindergarten solltest du dich jedoch noch einmal zur Sicherheit erkundigen, denn je nach Träger können die Kosten variieren. So kosten private Kindergärten in der Regel auch mehr als städtische. In den meisten Gemeinden spielt dein Einkommen und das deines Partners oder deiner Partnerin eine entscheide Rolle für die Höhe des Beitrags. Bist du alleinerziehend, zählt natürlich nur dein Einkommen. Je weniger Geld Ihr zur Verfügung habt, desto weniger müsst Ihr dementsprechend auch zahlen. Auch wenn sich euer Einkommen in den letzten Monaten drastisch verschlechtert hat, braucht Ihr euch keine Sorgen zu machen. In diesem Fall, wird das letzte Einkommen mal zwölf gerechnet, um die Höhe des Beitrags zu ermitteln.
Darüber hinaus spielt teilweise auch das Alter deines Kindes eine Rolle. In den meisten Gemeinden musst du mehr bezahlen, wenn du dein Kind bereits vor dem zweiten oder dritten Lebensjahr betreuen lässt. Einen Rabatt gibt es hingegen üblicherweise, wenn du bereits dein zweites Kind in einem Kindergarten anmeldest. In jedem Fall spielen jedoch auch die Anzahl der Betreuungsstunden in der Woche eine große Rolle. Einen Vorteil hast du ebenfalls, wenn du im Süden Deutschlands wohnst. Hier fallen die Kosten für den Kindergartenbeitrag im Durchschnitt bis zu 100 Euro niedriger aus als im Norden.
Was ist im Kindergartenbeitrag enthalten?
Der Kindergartenbeitrag besteht üblicherweise nur aus den Betreuungskosten des Kindes während der Regelöffnungszeiten. Solltest du aufgrund von Früh- oder Spätschichten dein Kind außerhalb der üblichen Öffnungszeiten noch anderweitig betreuen lassen, fallen möglicherweise weitere Kosten an. Auch wenn du dein Kind in eine private Einrichtung geben möchtest oder dir ein bestimmtes Betreuungskonzept ausgesucht hast, kann es sein, dass weitere Kosten anfallen. Verpflegungskosten für Milch oder Essen sind im Kindergartenbeitrag meist nicht enthalten. Soll dein Kind im Kindergarten Essen bekommen, anstatt sich welches von zu Hause mitzunehmen, musst du dies meist noch extra bezahlen.
Beispiel: Kindergartenbeitrag bei Kindern unter drei Jahren
Um das Prinzip hinter dem Kindergartenbeitrag zu verstehen, ist ein Beispiel immer sehr anschaulich. Denn auch wenn die Kosten grundsätzlich von Stadt zu Stadt schwanken, ist das Prinzip bei den meisten Städten zumindest ähnlich. Als Beispiel soll hier die Stadt Köln dienen. Hier sind die Beiträge für den Kindergarten grundsätzlich nach Einkommen gestaffelt. Dies bedeutet, dass du weniger zahlen musst, je weniger du verdienst:
- Sollte dein Einkommen unter 12.271 Euro im Jahr liegen, musst du hier sogar gar nichts bezahlen.
- Der Höchstsatz liegt hingegen bei gut 491,14 Euro im Monat bei einer Betreuung von 45 Stunden die Woche und einem Einkommen von über 100.000 Euro im Jahr. Je höher das Einkommen, desto höher sind auch die Kosten pro weiterer Stunde Betreuung.
So liegt bei einem Einkommen von über 100.000 Euro die Differenz von 25 bis 45 Stunden Betreuung bei gut 100 Euro. Bei dem niedrigsten Einkommen, ab dem Beiträge fällig werden, liegt die Differenz von 25 bis 45 Stunden die Woche hingegen lediglich bei 13 Euro.
Beispiel: Kindergartenbeitrag bei Kindern über drei Jahren
Ab drei Jahren, in einigen Kommunen auch bereits ab zwei, sinkt der Beitrag rapide ab.
- Die niedrigste Einkommensstufe unter 12.271 Euro muss nach wie vor nichts zahlen.
- Der Höchstsatz nun ebenfalls nur noch bei 369,16 Euro. Er ist demnach gut 100 Euro niedriger als bei den jüngeren Kindern.
Die Differenz zwischen den einzelnen Stunden ist hier sogar noch stärker je nach Einkommen ausgeprägt. So beträgt die Differenz zwischen 25 und 45 Stunden beim höchsten Einkommen nun sogar 150 Euro, beim niedrigsten nur noch gut fünf Euro. Auch wenn dich der Kindergartenbeitrag so also vermutlich nicht finanziell überfordert, lohnt es sich durchaus, dich bereits vorher zu informieren. Vor allem wenn du weiter im Norden Deutschlands wohnst, können die Beiträge nämlich trotz der gerechten Staffelung sehr hoch ausfallen.
Nicht alles war früher besser, aber vieles deutlich günstiger!
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