Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie der Krabbelgruppe oder dem Kindergarten kommt dein Kind mit sehr vielen Bakterien in Berührung. Krankheiten verbreiten sich daher bei den Kleinen ganz besonders schnell. Das gilt auch für die Grindflechte, auch kurz Grind oder Eiterflechte bzw. Borkenflechte genannt. Dabei handelt es sich um eitrige Pusteln, die am ganzen Körper vorkommen können und sich durch Kratzen weiter verbreiten. Doch keine Panik, auch wenn Grindflechte unangenehm ist, kann sie durch richtige Hygiene- und Behandlungsmaßnahmen gut behandelt werden.
Was ist Grindflechte?
Im Kindergarten oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen geht es ganz schnell, dass sich Bakterien in Windeseile verbreiten. Daher sind vor allem Kinder von der hochansteckenden Hauterkrankung Grindflechte betroffen, die besonders in den warmen Monaten im Sommer vorkommt. Die Grindflechte kann am ganzen Körper auftreten, ist aber vor allem anfangs meist um Mund und Nase sowie an den Armen und Beinen angesiedelt. Von da können sich die Eiterbläschen durch Kratzen weiter verbreiten. Daher ist es im Falle einer Erkrankung mit Grind wichtig, dass dein Kind sich nicht kratzt. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn die Flechte, die sich im Verlauf zu gelblichen Verkrustungen bildet, kann ganz schön jucken. Ausgelöst wird die Hautkrankheit hauptsächlich durch Staphylokokken, doch auch Streptokokken können Eiterflechte auslösen. Diese Erreger können sich auch bei gesunden Kindern und Erwachsenen auf der Haut befinden, doch erst durch eine offene Wunde wie einen kleinen Kratzer oder eingerissene Mundwinkel gelangen sie in den Körper. Durch ausreichende Hygiene kann man daher bereits einer Ansteckung vorbeugen. Der medizinische Name für Grindflechte lautet übrigens Impetigo contagiosa und Ärzte unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Typen, dem kleinblasigen und dem großblasigen Typ.
Manchmal kann ein Ausschlag aber auch ganz harmlos sein:
Wie erkennst du Grindflechte bei deinem Kind?
Die für Grind typischen Bläschen beginnen zunächst als rote Flecken im Gesicht, die sich dann im Verlauf mit einer klaren Flüssigkeit füllen und mit der Zeit eitrig werden. Dann bildet sich vor allem beim kleinblasigen Typ eine honig-gelbe Kruste auf den Pusteln. Beim großblasigen Typ bilden sich die vielen Bläschen oft zu größeren, feucht-glänzenden Flächen aus, die nur selten verkrusten. Falls dir bei deinem Kind solche Flechten im Gesicht und an den Armen und Beinen auffallen, solltest du so schnell wie möglich mit ihm zum Kinderarzt gehen. Dieser wird die Diagnose aufgrund der Symptome und eines Abstriches meist direkt stellen können. Außerdem sollte dein Kind die Krabbelgruppe, den Kindergarten oder die Schule nicht mehr besuchen, da sie Krankheit ansteckend ist. In manchen Fällen können zusätzlich den Eiterstellen nahegelegene Lymphknoten anschwellen und leichtes Fieber auftreten. Ein Gang zum Arzt ist so oder so zu empfehlen, damit die ansteckenden Pusteln sich nicht weiter ausbreiten oder andere Familienmitglieder ebenfalls erkranken.
Grindflechte: Behandlung und Verlauf
Eine ausreichende Hygiene ist bei einer Erkrankung oberstes Gebot. Durch regelmäßiges Händewaschen wird die Krankheit nicht weiter verbreitet und kann im Idealfall folgenlos abheilen. Außerdem sollte häufiges Kratzen vermieden werden. Dabei hilft es, wenn du deinem Kind die Fingernägel ganz kurz schneidest und rund feilst. Außerdem solltest du ihm genau erklären, dass sich die Pusteln durch das Kratzen noch weiter vermehren, um es möglichst davon abzuhalten, die juckenden Stellen aufzukratzen. Auch die Bettwäsche, Unterwäsche und Handtücher deines Kindes sollten regelmäßig heiß gewaschen werden, wenn eine Grind-Erkrankung vorliegt. In schwereren Fällen kann die Eiterflechte darüber hinaus mit Antibiotika behandelt werden, doch meist reicht eine lokale Behandlung mit antibiotikahaltigen Salben aus, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Wenn diese Hygienemaßnahmen eingehalten werden, ist meist mit einem harmlosen Verlauf zu rechnen und der Grind heilt vollständig ab. Ansteckend ist die Erkrankung jedoch so lange, bis alle offenen und eitrigen Hautstellen abgeheilt sind. Dann lösen sich die letzten Krusten von alleine und fallen ab.
So kannst du eine Ansteckung vermeiden
Wenn im Kindergarten, der Krabbelgruppe oder dem Sportverein deines Kindes die ansteckende Erkrankung umhergeht, ist die Infektionsgefahr für dein Kind natürlich groß, denn es handelt sich um eine Schmierinfektion, die durch einfache Berührung von Gegenständen oder Personen übertragen werden kann. Kinder, die unter dem Ausschlag leiden, müssen daher von den Gemeinschaftseinrichtungen fern bleiben, solange die Flechte nicht vollständig abgeheilt ist. Da jedoch die Bakterien erst durch offene Hautstellen in den Körper gelangen, hilft eine ausreichende Hygiene oftmals schon aus, damit dein Kind sich nicht ansteckt. Wenn dein Kind sich doch mit der Eiterflechte anstecken sollte, kannst du vermeiden, dass auch andere Familienmitglieder krank werden, indem du bei Geschwisterkindern oder bei dir und deinem Partner besonders auf Insektenstiche oder andere kleine Wunden achtest, durch die die Bakterien bei Berührung in den Körper gelangen könnten. Wenn die Hautoberfläche bei euch gesund und das Immunsystem intakt ist, lässt es sich verhindern, dass auch ihr euch mit Grindflechte ansteckt.
Wenn die Kinder aufgrund einer Krankheit zu Hause bleiben müssen, bedeutet das Stress für berufstätige Eltern. Doch auch in anderen Situationen wächst einem manchmal alles über den Kopf:
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