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Förderschwerpunkt

Förderschule: Die Vor- und Nachteile der Schulform

Förderschule

Die Förderschule ist eine Schulform, bei der Schüler mit besonderen Ansprüchen separat unterrichtet werden. Es gibt beispielsweise Schulen für Sehbehinderte, körperlich oder geistig behinderte Kinder, Autisten und andere Kinder, die eine besondere Förderung benötigen. Während viele andere Länder bereits erfolgreich Inklusion betreiben und Förderschüler gemeinsam mit anderen Kindern die Regelschule besuchen, ist die Zukunft der Förderschule in Deutschland noch ungewiss. Wir zeigen dir, was du über Förderschulen wissen solltest.

Förderschulen in Deutschland

In Deutschland wird noch immer von einem dreigliedrigen Schulsystem gesprochen. Darunter wird festgehalten, dass Kinder in den sogenannten weiterführenden Schulen, also der Sekundarstufe I, die Wahl zwischen den drei Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule haben, in denen sie in der Regel bis zum Abschluss getrennt von den jeweils anderen Schulformen unterrichtet werden. Das dreigliedrige System ist jedoch insofern überholt, als nicht nur die Gesamtschule inzwischen eine weitere Möglichkeit des weiterführenden Unterrichts darstellt, sondern auch die Förderschule.

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Was ist eine Förderschule?

Die Förderschule oder Sonderschule ist eine Einrichtung, in der Schüler mit besonderen Ansprüchen wie einer Behinderung oder einer sozialen Entwicklungsstörung separat unterrichtet werden. Ziel solcher Schulen ist es, auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder besser eingehen zu können und sie dadurch zu fördern. Kindern mit Behinderungen oder Entwicklungsstörungen soll so die Chance auf Bildung ermöglicht werden. In der Förderschule sind die Klassen kleiner und je nach den Ansprüchen der jeweiligen Kinder kann der Unterricht gezielt an den Entwicklungsstand angepasst werden. Es gibt jedoch Kritik an diesem System der Separierung und Pläne dazu, Förderschulen zu schließen, damit behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam an einer Schule lernen können.

Entwicklung der Förderschule

Schulen für Kinder mit besonderen Anforderungen gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert. Sie wurden früher meist als Hilfsschulen bezeichnet. Noch heute ist vor allem der Begriff Sonderschule im Sprachgebrauch vertreten. Durch eine Umbenennung in „Förderschule“ oder „Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt“ soll verdeutlicht werden, dass das Ziel nicht die Ausgrenzung von Schülern mit körperlichen oder geistigen Behinderungen ist, sondern die gezielte Förderung nach ihren speziellen Ansprüchen. Eine Förderschule für Blinde unterscheidet sich in der Art des Unterrichts und der Hilfestellung dabei natürlich von einer Schule für Kinder mit einer geistigen Behinderung oder einer Lernbehinderung. Während motorisch eingeschränkte Schüler heutzutage oftmals an Regelschulen unterrichtet werden, handelt es sich bei den meisten Schülern an der Förderschule um lernbehinderte Schüler oder Kinder mit sozialen Entwicklungsstörungen.

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Mit etwa 430.000 deutschen Schülern, die als förderbedürftig gelten – davon gut die Hälfte als lernbehindert – gehört Deutschland zu den Industrieländern mit den meisten Förderschülern. In Italien beispielsweise werden schon seit 1977 alle Schüler an Regelschulen unterrichtet und auch in den USA wird großer Wert auf Inklusion gelegt. Kinder mit Lernbehinderungen oder anderen Behinderungen besuchen dort dieselbe Schule wie ihre Altersgenossen, werden darüber hinaus jedoch von speziell ausgebildeten Fachlehrern betreut. So soll eine Stigmatisierung von Menschen mit Behinderung vermieden und das Recht auf gleiche Bildung durchgesetzt werden.

Inklusion: Alternativen zu Förderschule

Aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 soll auch hierzulande mehr Wert auf Inklusion gelegt werden. Seitdem gibt es viele Gegner des Konzepts der Förderschule, die eine vollständige Inklusion wie in Italien verlangen. Diese Gegner berufen sich in ihrer Argumentation vor allem auf eine Studie des Hamburger Pädagogen Hans Wocken. Nach einem Vergleich der Leistungen verschiedener Förderschüler kam er zu dem provokanten Schluss: „Je länger ein Schüler in der Förderschule ist, desto dümmer wird er.“ Hinzu komme die Ausgrenzung und viel zu schnelle Abschiebung schwieriger Fälle in eine solche Schulform. Von Kindern aus einem Armutsmilieu oder aus Familien mit Migrationshintergrund bis hin zu Kindern mit geistiger oder körperlicher Behinderung würde in Deutschland sehr viel häufiger ein Förderbedarf attestiert als in anderen Ländern. Dies zeigt sich tatsächlich im Vergleich mit anderen Ländern. Sowohl in den bildungsstarken skandinavischen Ländern als auch in den USA ist die Inklusion sehr viel weiter fortgeschritten. Dennoch zeigen sich viele Förderschul- und Regelschullehrer der oft eingeforderten Inklusion skeptisch gegenüber. Sie fürchten, dass gemeinsames Lernen die Chancen für jedes Individuum nicht steigert, sondern sogar mindert.

Unterricht in der Förderschule

Der Unterricht in der Förderschule richtet sich ganz nach der Art der Schule. An einer Sonderschule für blinde und sehbehinderte Kinder gestaltet er sich demnach anders als an einer Schule für lernbehinderte Kinder. Gemeinsam ist den meisten Förderschulen jedoch, dass die Klassen kleiner sind und diese oft auch von mehr als einer Lehrkraft gleichzeitig betreut werden. Auch in der Förderschule gibt es die üblichen Unterrichtsfächer wie Mathe, Deutsch, Musik, Kunst und Sport. Auch Naturkunde, Sachkunde und Werken werden meist unterrichtet. Dabei richtet sich der Lernplan zwar nach allgemeinen Rahmenplänen, wird jedoch an das Tempo und die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Es gibt sogar Schulen, in denen die Kinder ganztags betreut werden und an Aktivitäten wie therapeutischem Reiten teilnehmen können. Befürworter der Förderschule befürchten nicht nur, dass viele Kinder an einer Regelschule im Unterricht nicht mitkommen würden, sondern auch, dass ihnen ihr Anderssein erst recht bewusst gemacht wird.

Bei der Förderschule handelt es sich um eine Schulform, bei der Schüler mit besonderen Ansprüchen – zum Beispiel wegen einer Behinderung – separat unterrichtet werden. Ziel der Förderschule ist es – wie der Name schon sagt – das Kind individuell zu fördern und ihm so die Chance auf Bildung nach den speziellen Bedürfnissen zu ermöglichen. Im Rahmen der UN-Behindertenrechtskonvention wurde jedoch Kritik an dem Modell laut und die Inklusion von Schülern mit Behinderungen an Regelschulen gefordert.

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Bildquelle: Getty Images/DGLimages

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