Der erste Schultag ist ein mindestens so großer Meilenstein im Leben Deines Kindes wie sein erstes Wort oder die ersten Schritte. Daher ranken sich auch viele schöne Traditionen um die Einschulung. Obwohl der sprichwörtliche „Ernst des Lebens“ mit dem Eintritt ins Schulkindalter beginnt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Du Deinem Kind den Übergang von Kindergarten zu Schule so leicht und spannend wie möglich machen kannst.
Sicher kannst auch Du Dich noch an Deinen ersten Schultag erinnern. Diese Mischung aus Neugier, Aufregung und vielleicht auch einem kleinen bisschen Angst bereitet wohl jedem angehenden Schulkind vor der Einschulung ein paar schlaflose Nächte. Auch wenn Erwachsene oft vom „Ernst des Lebens“ reden, ist vor allem die Grundschulzeit für Kinder eine schöne und prägende Zeit, in der sie neue Freunde kennenlernen und einen riesigen ersten Schritt in Richtung Selbstständigkeit machen. Lernen macht Spaß, die Lehrerin ist – neben Mami – die tollste Frau der Welt und in den Pausen passiert allerhand Aufregendes, das Dein Kind sein ganzes Leben lang nicht mehr vergisst. Die Einschulung ist das Tor zu dieser neuen Welt und den Übergang kannst Du Deinem Kind mit einem schönen ersten Schultag erleichtern.
Einschulung: Den Stichtag beachten
In Deutschland werden Kinder meist zwischen ihrem fünften und siebten Lebensjahr eingeschult. Wenn Dein Kind bis zu einem bestimmten Stichtag sechs Jahre alt wird, sollte es im Regelfall zum nächstmöglichen Termin eingeschult werden. Es ist jedoch für nach dem Stichtag geborene schulfähige Kinder möglich, eine frühere Einschulung zu beantragen. Es gibt bereits Pläne, das Einschulalter auf fünf Jahre herunterzusetzen und in einigen Bundesländern wurde dies auch schon eingeführt. Auch die Wahlmöglichkeiten der Schule sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Du solltest Dich daher rechtzeitig darüber informieren, ob Ihr die Schule für Dein Kind frei wählen könnt, oder ob sie je nach Lage des Wohnortes vorgegeben ist. Die Erzieherinnen im Kindergarten sind für solche Fragen meist gute erste Ansprechpartner und organisieren häufig noch vor der Einschulung für die Vorschulkinder einen Besuch in der neuen Schule.
Traditionen zur Einschulung
Die Einschulung bezeichnet den Übergang in eine lange und prägende Phase im Leben Deines Kindes: Seine Schulzeit. Um diesen Übergang gebührend zu feiern, gibt es viele Traditionen rund um den ersten Schultag. Ganz wichtig ist natürlich die Schultüte, die bei diesem Anlass auf keinen Fall fehlen darf. Ob selbstgebastelt oder gekauft, die mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten gefüllte „Zuckertüte“ versüßt Deinem Kind den aufregenden und manchmal angsteinflößenden Tag. Die Einschulung wird häufig von einem Gottesdienst für die neuen Schulkinder eingeläutet, an dem neben den Eltern und Geschwistern auch Großeltern und Paten teilnehmen können. Danach werden die Erstklässler und ihre Gäste in der Schule mit einer Feier begrüßt, auf der die älteren Schüler etwas aufführen und Rektor und Lehrer sich vorstellen. In den neuen Klassengemeinschaften gehen die Kinder für eine erste Unterrichtsstunde ins Klassenzimmer, während die Gäste der Einschulungsfeier bei Kaffee und Kuchen die anderen Eltern kennenlernen können. Wann die Schultüte ausgepackt wird, ist von Schule zu Schule verschieden. Viele Lehrer bitten die Kinder, die Tüte erst zu Hause zu öffnen, da dann kein Neid beim Vergleichen der Geschenke aufkommt. Am besten fragst Du vorher, wie das bei Deinem Kind gehandhabt werden sollte. Eine weitere wichtige Tradition zur Einschulung ist natürlich das Foto des stolzen Erstklässlers mit Ranzen und Schultüte. Es bietet eine schöne Erinnerung an den großen Tag, über die sich auch Oma und Opa mit Sicherheit freuen. Viele Familien laden anschließend privat noch zu Kaffee und Kuchen ein, während die Kinder sich über den Inhalt ihrer Schultüten hermachen.
Einschulung: Umstellung im Alltag
Die Einschulung bringt jede Menge Umstellungen für Dein Kind mit sich. Auch wenn es im Kindergarten schon einen geregelten Tagesablauf abseits von Mama und Papa kennengelernt hat, muss es in der Schule lernen, still zu sitzen und sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Freispielzeit gibt es von nun an nur noch in den Pausen und statt der zwei bis drei Erzieherinnen gibt es einen Lehrkörper als Ansprechpartner, der teilweise je nach Unterrichtsfach auch noch wechselt. Zudem sind oft nicht alle Freunde in dieselbe Klasse oder Schule gekommen, sodass Dein Kind neue Freunde unter seinen Klassenkameraden finden muss. Diese ganzen Umstellungen können eine Einschulung schon ziemlich aufregend machen. Du solltest Deinem Kind die Angst nehmen, indem Du es nicht mit Floskeln wie „der Ernst des Lebens“ oder „Warte nur, bis Du in die Schule kommst“ unter Druck setzt. Trotzdem solltest Du ihm auch nicht den Eindruck vermitteln, dass in der Grundschule alles super ist und immer leicht vonstatten geht, denn Lesen, Schreiben und Rechnen klappen genauso wenig von einem Tag auf den anderen, wie sofort die besten Freunde zu finden. Ermutige Dein Kind, vom neuen Schulalltag zu erzählen und nach der Schule erst einmal ein wenig zu entspannen, bevor es sich an die Hausaufgaben setzt. Wichtig sind feste Rituale nach der Einschulung, wie zum Beispiel das gemeinsame Packen des Schulranzens am Abend, das Kontrollieren der Hausarbeiten und eine feste Einschlafzeit. Wenn Dein Kind außerschulische Hobbys hat, solltest Du auf eine gute Balance zwischen Schule, Freizeit und den weiteren Verpflichtungen achten.
Geschenke zur Einschulung
Da die Einschulung ein solcher Meilenstein im Leben eines Kindes ist, wollen viele Eltern und Großeltern dem frischgebackenen Schulkind etwas schenken. Die Schultüte eignet sich für Kleinigkeiten, die Dein Kind für die Schule braucht, die ihm aber trotzdem auch eine Freude bereiten. Neben schicken Anspitzern oder Glitzerstiften sind Hüpfgummis, Stickeralben und kleine Spielzeuge daher eine gute Wahl. Der Schulranzen sollte am besten schon vorher mit dem Kind gemeinsam ausgesucht werden, da es bestimmt gerne mitentscheidet, welches Motiv den Tornister schmücken soll. Den Ranzen gibt es oft im Set mit Federmäppchen und Turnbeutel. Wenn also andere Familienmitglieder oder Freunde dem Kind etwas zur Einschulung schenken möchten, solltest Du ihnen vorher mitteilen, was ihr bereits besitzt. Am wichtigsten wird dem kleinen Erstklässler jedoch sein, dass Mama und Papa an seiner Seite stehen, wenn er den ersten Schritt in Richtung Selbstständigkeit antritt.
Die Einschulung ist ein ganz besonderer Tag im Leben Deines Kindes. Sie läutet die prägende Schulzeit ein, die mal schön, mal anstrengend, aber bestimmt nie langweilig wird. Nimm Deinem Kind die Angst vor der neuen Lebensphase. Es ist bestimmt genauso neugierig wie aufgeregt. Viele schöne Traditionen helfen dabei, den ersten Schultag zu einem unvergesslichen Tag für den stolzen ABC-Schützen zu machen.