Der Stuhlkreis ist aus dem Kindergartenalltag gar nicht mehr wegzudenken. Er strukturiert den Tagesablauf und ist der perfekte Ort, um Kindern soziale Regeln und neue Inhalte zu vermitteln. Nicht zuletzt steht der Stuhlkreis für Spiel und Spaß im Kindergarten!
Singen, Spielen, Lernen: Der Stuhlkreis im Kindergarten erfüllt viele Funktionen
Der Stuhlkreis nimmt bereits seit vielen Jahrzehnten einen festen Platz im Kindergartenalltag ein – und das mit gutem Grund! Er dient der Kindergartengruppe als Versammlungsort und Ausgangspunkt für gemeinsame Aktivitäten wie Lernen, Singen und Spielen. In den meisten Kindergärten und Kindertagesstätten wird sowohl zu Beginn des Tages als auch zum Abschluss des Kindergartenaufenthalts ein Stuhlkreis gebildet, in dem neue Inhalte vermittelt und bewährte Rituale aufrechterhalten werden. Der Stuhlkreis ist aber nicht nur ein Ort der Kommunikation und des gemeinsamen Spiels – er erfüllt auch eine wichtige Funktion bei der Strukturierung des Tagesgeschehens.
Stuhlkreis: Sicherheit durch Struktur
Besonders die erste Zeit im Kindergarten stellt für viele Kinder eine große Herausforderung dar. Sie müssen sich in einer ungewohnten Umgebung zurechtfinden, neue Kontakte knüpfen und sich an bestimmte Regeln und Tagesabläufe gewöhnen. Ein strukturierter Alltag ist hier von großer Bedeutung: Er macht Ereignisse vorhersehbar und vermittelt den Kindern so ein Gefühl von Sicherheit. Der morgendliche Stuhlkreis ist in diesem Zusammenhang als Begrüßungsritual zu betrachten, das den Kindern den Abschied von den Eltern und das Einfinden in die Kindergartengruppe erleichtern soll. Hier wird gemeinsam gesungen – meist gibt es ein festes Begrüßungslied – und Erzieherinnen und Kinder besprechen gemeinsam, wie der Tag aussehen soll und welche Spiel- und Bastelangebote es geben wird. Auch der Abschieds-Stuhlkreis am Mittag oder Nachmittag ist fester Bestandteil des Kindergartenalltags und erfüllt wichtige Funktionen: Nach dem gemeinsamen Spiel können die Kinder hier noch einmal zur Ruhe kommen und gemeinsam ihren Tag Revue passieren lassen. Nach Liedern und Spielen im Stuhlkreis gibt es meist noch ein gemeinsames Abschiedsritual in Form eines Liedes oder Fingerspiels. Der Stuhlkreis am Nachmittag hilft den Kindern dabei, mit dem Kindergartentag abzuschließen und sich innerlich bereits wieder auf Zuhause einzustellen und ist, genau wie der morgendliche Stuhlkreis, ein wichtiges Ritual, das den Kindern Struktur und Sicherheit gibt.
Im Stuhlkreis werden soziale Fähigkeiten geschult
Während die Kinder sich im Kindergarten vorwiegend in Kleingruppen beschäftigen, die sie frei wählen können, kommt im Stuhlkreis zwei Mal am Tag die gesamte Kindergartengruppe zusammen. Gerade deshalb nimmt der Stuhlkreis eine wichtige Funktion bei der sozialen Entwicklung der Kinder ein: Hier lernen sie, sich mit einer Gruppe auseinanderzusetzen, der nicht nur eigene Freunde angehören. Auch werden die Kinder Schritt für Schritt an bestimmte Kommunikationsregeln herangeführt. Ein Stuhlkreis hat den entscheidenden Vorteil, dass alle Kinder und Erzieher einander zu jedem Zeitpunkt sehen und miteinander kommunizieren können. So lernen die Kinder, aufmerksam zuzuhören, wenn jemand anderes spricht, andere Kinder ausreden zu lassen und Gespräche, Lieder oder Spiele nicht zu stören. Umgekehrt erfahren sie Respekt und Aufmerksamkeit durch die Erzieherinnen und die anderen Kinder, wenn sie selbst an der Reihe sind, etwas zu erzählen oder an einem Spiel teilzunehmen. Durch die Interaktion im Stuhlkreis erlernen Kindergartenkinder auf diese Weise wichtige Basisregeln des sozialen Umgangs.
Lernen im Stuhlkreis
Der Stuhlkreis schafft darüber hinaus eine ideale Lernsituation. Hier können die Erzieherinnen Inhalte vermitteln und mit den Kindern neue Spiele oder Lieder einüben. So ist der Stuhlkreis beispielsweise ideal für eine Bilderbuchbetrachtung. Im Anschluss können die Kinder dann über die Geschichte diskutieren oder sich gemeinsam ein alternatives Ende für das Bilderbuch ausdenken. Oft legen Erzieherinnen bestimmte Themenschwerpunkte fest, die über einen festgelegten Zeitraum im Stuhlkreis behandelt und durch passende Lieder, Geschichten und Spiele begleitet werden. Beliebt sind Themen wie Jahreszeiten, Feste und Feiertage, Tiere, Berufe, Länder und Sprachen. Im Stuhlkreis können die Kinder also auch ihr Wissen erweitern und lernen, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Wichtig dabei: Im Kindergarten steht auch beim Lernen immer der Spaß und die Freude, Neues zu entdecken, im Vordergrund.
Jetzt geht’s rund: Spiele im Stuhlkreis
Besonders beliebt bei Kindern sind die vielen verschiedenen Spiele im Stuhlkreis. Bewegungsspiele sorgen dafür, dass die Kids sich so richtig auspowern können und schulen Koordination und Reaktionsvermögen. Andere Spiele verlaufen eher ruhig und dienen der Vermittlung von Lerninhalten. So gibt es beispielsweise Spiele, die den Kindern durch verschiedene Liedtexte und Handlungsabläufe die Monate und Jahreszeiten oder auch die Zahlen und Farben näher bringen sollen. Auch für Konzentrationsspiele wie „Stille Post“ bildet der Stuhlkreis den perfekten Rahmen. Hierbei lernen die Kinder, ruhig und aufmerksam zu sein und auf ihre Mitspieler einzugehen. Doch auch wenn viele Stuhlkreis-Spiele pädagogisch wertvoll sind – im Vordergrund steht vor allem der gemeinsame Spaß!
Der Stuhlkreis ist ein wichtiger Bestandteil im Kindergartenalltag. Er strukturiert den Tagesablauf und fördert die soziale Entwicklung der Kinder. Im Stuhlkreis werden bestimmte Kommunikationsregeln, aber auch verschiedene Lerninhalte vermittelt. Nicht zuletzt ist der Stuhlkreis ein Ort für Spiele und Spaß. Kurzum – der Stuhlkreis im Kindergarten ist einfach eine runde Sache!