Nach der häuslichen Betreuung und vor dem großen Schritt in den Kindergarten verbringen viele Kleinkinder zunächst Zeit im Spielkreis. Doch was ist ein Spielkreis eigentlich? Wer betreut die Kinder, was steht auf dem Programm und kommen Kosten auf Dich zu? Wir zeigen dir, wie du auch deinen eigenen Spielkreis gründen kannst.
Was ist ein Spielkreis?
Der Spielkreis – manchmal auch als Spiel- oder Krabbelgruppe bekannt – ist im Prinzip eine spielerische Vorbereitung auf den Kindergarten. Schon vor dem Eintritt in den Kindergarten kann Dein Kind hier mit Gleichaltrigen spielen und sich auf diese Weise ganz einfach an den Umgang mit anderen Kindern und Betreuungspersonen gewöhnen. Meist gehst Du mit Deinem Kind in den Spielkreis und verbringst dort ein paar angenehme Stunden im Kreis von Kindern und Müttern. In der Regel wird der Spielkreis etwa ein bis zweimal pro Woche besucht. Dein Kind lernt hier seine ersten kleinen Freunde kennen, mit denen er später dann vielleicht sogar in den Kindergarten oder in die Kita kommt, und Du hast die Möglichkeit, Dich mit den anderen Müttern austauschen.
Was bringt ein Spielkreis?
Wenn wir vom Einstieg in den Kindergarten sprechen, dann sprechen wir vor allem von einer Zeit ohne Mama! In Spielkreisen wird die Selbstständigkeit der Kinder gefördert, sie gehen auch mal ohne Mamis auf Erkundungstour. Für Dich bedeutet das also Ruhe, Rückzugsmöglichkeiten und natürlich auch die Chance auf den Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern. Für Dein Kind ist es eine gute Vorbereitung auf den Kindergarten. Selbstverständlich sollte ein Spielkreis daher nicht so ablaufen, dass Du Dein Kind dort abgeben und wieder gehen musst, denn in diesem Fall kann das Gegenteil eintreten und Dein Kleines wird vermutlich mehr Angst davor haben, Zeit ohne Mami zu verbringen, als wirklich gut und nötig ist. Führe Dein Kleines langsam an das Spielen im Spielkreis heran. Nach ein paar Wochen kannst Du einmal schauen, wie Dein Kind reagiert, wenn Du Dich für ein paar Minuten aus seinem Blickfeld bewegst. Je nachdem wie gut es klappt und wie gut Dein Kind sich mit den Bezugspersonen dort versteht, kannst Du es dann auch für ein paar Minuten länger alleine lassen. Hierdurch kann die Eingewöhnungsphase im Kindergarten später wesentlich reibungsloser ablaufen.
Was passiert im Spielkreis?
Wenn Du Dich für einen Spielkreis interessierst, erkundige Dich auch nach dem Erziehungsstil, der dort gepflegt wird, denn er sollte auf keinen Fall mit Deinem im Widerspruch stehen – sonst weiß Dein Kind am Ende gar nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Oft gibt es auch integrative Spielkreise, was für Dich und Dein Kind eine bereichernde Erfahrung sein kann. In Spielkreisen wird viel gebastelt, gesungen und natürlich auch gespielt. Mit Bewegungs- und Lernspielen wird nicht nur die Aufmerksamkeit gefördert, sondern die Gruppendynamik sorgt außerdem für eine Menge neuer Spielkameraden. Meist wird auch der Gruppenzusammenhalt gefördert, indem zusammen gefrühstückt wird oder die Kinder gemeinsam an Kreis- und Singspielen teilnehmen. Ausflüge mit der ganzen Gruppe machen vor allem nicht nur den Kleinen Spaß! Hierbei kann es einfach zum Spazieren in die Natur gehen oder die Kinder besuchen zum Beispiel gemeinsam einen Bauernhof.
Was kostet ein Spielkreis?
Leider gibt es bei all den Vorteilen bei einem Spielkreis auch einen Haken, denn ein solches Programm ist in den seltensten Fällen kostenlos. Erkundige Dich also nach den Gebühren oder Unkostenbeiträgen, die für die Kinderbetreuung fällig werden. Institutionelle Einrichtungen verfügen über staatliche Zuschüsse und sind oft günstiger als private Spielgruppen. So können die Kosten von nur wenigen Euros für Bastelmaterial, Ausflüge etc. bis hin zu etwa 100 Euro im Monat reichen. Die Zahlungsmodalitäten sind dabei recht verschieden und sollten vorher abgeklärt werden, damit der Spielspaß für alle Beteiligten richtig schön wird!
Wie gründe ich einen Spielkreis?
Nicht selten kommen Mütter auf die Idee, einen solchen Spielkreis ins Leben zu rufen, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten. Teilweise entstehen solche Gruppen auch aus privaten Treffen von Frauen, die sich bereits beim Geburtsvorbereitungskurs kennen gelernt haben. Allerdings ist die Gründung einer solchen Betreuung mit viel Arbeit verbunden. In diesem Fall ist oft auch das Engagement all derer gefordert, die die Annehmlichkeiten des Spielkreises in Anspruch nehmen wollen. Helfende Hände sind also herzlich willkommen, wenn es darum geht, dass die Kleinen gut versorgt sind. Schließlich gilt es ein Konzept zu entwickeln, sofern es eins geben soll, Räumlichkeiten zu organisieren, Spielmaterialien zu beschaffen und zu klären, ob die Betreuung immer in der Gruppe stattfindet oder jeweils an verschiedenen Tagen von verschiedenen Müttern. Aber nicht nur tatkräftige Mütter sind eine Adresse in Sachen Spielkreis, denn oft sind Familien- und Jugendämter oder Kirchen auch mit dabei – es lohnt sich also, sich bei der Stadt über die Angebote in Deiner Nähe zu informieren.
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Bildquelle: Getty Images/FatCamera