Eine Blinddarmentzündung ist eine häufige, meist harmlose Krankheit. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist jedoch wichtig – sonst kann auch eine harmlose Blinddarmentzündung bei Kindern gefährlich werden. Bei einem Verdacht auf eine Blinddarmentzündung sollten die Symptome und Ursachen daher richtig eingeschätzt werden.
Was ist eine Blinddarmentzündung?
Eine Blinddarmentzündung ist eigentlich nicht das, was der Name vermuten lässt. Genau genommen ist sie eine Entzündung des Wurmfortsatzes, einem Anhängsel des Blinddarms, der sich dort befindet, wo Dünn- und Dickdarm zusammentreffen. Bei Kindern und Jugendlichen kommt eine Blinddarmentzündung besonders häufig vor. Sollte dein Kind Symptome einer Entzündung aufweisen, ist das erst einmal kein allzu großer Grund zur Sorge. Für die weitere Behandlung solltest du jedoch sofort einen Arzt aufsuchen, um ein Durchbrechendes Blinddarms bei deinem Kind unter allen Umständen zu verhindern.
Blinddarmentzündung: Das sind typische Symptome
Das Feststellen der Erkrankung ist nicht allzu schwer, da bei einer Blinddarmentzündung recht eindeutige Symptome auftreten. Neben allgemeinen Krankheitssymptomen, wie sie bei einer Erkältung auftreten, sind Schmerzen im Bauch ein charakteristisches Anzeichen für eine Blinddarmentzündung. Vor allem, wenn dein Kind zunächst über Bauchschmerzen im Bauchnabelbereich klagt, sich der Schmerz jedoch innerhalb weniger Stunden auf die rechte Seite verlagert, weist dies auf eine Blinddarmentzündung hin. Die Beschwerden treten vor allem beim Laufen auf. Deshalb solltest du zum Beispiel darauf achten, ob Dein Kind das rechte Bein nachzieht. Dies geschieht häufig unbewusst, um die schmerzende Stelle zu entlasten. Auch Appetitlosigkeit, Fieber und ein erhöhter Pulsschlag sind Anzeichen für eine Blinddarmentzündung. Trotz der scheinbar eindeutigen Symptome ist die exakte Diagnose einer Blinddarmentzündung bei einem Kind für einen Laien gar nicht so einfach. Ein Arzt diagnostiziert eine Blinddarmentzündung meist mit Hilfe von bestimmten Druckpunkten. Dabei drückt er auf sogenannte Schmerzpunkte am Bauch, die im Falle einer Blinddarmentzündung den Schmerz auslösen. Der Arzt oder die Ärztin sucht also bei einer Blinddarmentzündung die Symptome viel gezielter auf als es einem Laien möglich ist. Auch die Ultraschalluntersuchung gewinnt bei der Diagnose der Blinddarmentzündung immer mehr an Bedeutung.
Behandlung einer Blinddarmentzündung
In den sehr leichten Fällen einer Blinddarmentzündung bei Kindern entwickelt sich die Entzündung oftmals von alleine wieder zurück, ohne dass ein operativer Eingriff vorgenommen werden muss. Dies sollte jedoch unbedingt unter ärztlicher Aufsicht in einem Krankenhaus geschehen. Dort wird dein Kind zur Aufsicht 12 bis 24 Stunden beobachtet, wobei festgestellt wird, ob eine Operation notwendig ist. Denn in den meisten Fällen ist die einzig sichere Methode, eine akute und fortgeschrittene Blinddarmentzündung bei Kindern zu behandeln, den Wurmfortsatz operativ zu entfernen. Es ist nämlich wichtig, einen entzündeten Blinddarm zu entfernen, bevor sich die Infektion auf das Bauchfell ausbreitet. Außerdem kann ein Durchbruch des Blinddarms zu Eiteransammlungen führen. Aber auch Ärzte können sich nicht immer sicher sein, ob eine Operation unbedingt notwendig ist. Deshalb entfernen sie etwa 15 Prozent der Blinddärme vorsichtshalber, ohne dass sie entzündet sind. Gerade für dich als Mami ist es meistens ein Schock, wenn dein Kind operiert werden muss. Der Eingriff dauert jedoch nur wenige Minuten und die meisten Kinder können das Krankenhaus schon nach wenigen Tagen wieder verlassen. Wichtig ist, dass du deinem Kind erklärst, was bei der Operation passieren wird, um ihm die Angst davor zu nehmen. Das ist nicht immer leicht, denn natürlich merkt dein Kind, dass auch du selbst etwas angespannt bist. Erkläre deinem Kind am besten, dass die Blinddarmentzündung und die Schmerzen nach der Operation weg sein werden. Vor der Operation kannst du es mit Spielen oder Vorlesen ablenken. Versprich deinem Kind, dass du da sein wirst, sobald es aufwacht. Auch das Versprechen auf ein kleines Geschenk zur Belohnung der Tapferkeit wirkt oft wahre Wunder.
Blinddarmentzündung beim Kind: Nach der Operation
Ein normaler Krankenhausaufenthalt nach einer Blinddarm-Operation dauert ungefähr vier Tage, wenn der Blinddarm nicht aufgebrochen ist. Da eine Blinddarmentzündung beim Kind meist mit Antibiotika nachbehandelt wird, kann die Nahrungsaufnahme erst nach und nach wieder beginnen. Im Einzelfall hängt dies davon ab, wie gut der Magen-Darm-Trakt seine Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Zunächst bekommt dein Kind Tee und flüssige Kost, dann passierte und leichte Kost bis es schließlich wieder feste Nahrung zu sich nehmen kann.
Außerdem sollte sich dein Kind unbedingt ausruhen und genügend schlafen, wobei auch das tägliche Maß an Bewegung allmählich wieder zunehmen sollte. Zudem ist es wichtig, dass die Operationsnaht deines Kindes sauber gehalten wird. Daher solltest du stets vor dem Anbringen und Ablegen des Verbandes die Hände waschen. Kommt es dennoch zu einer Wundinfektion, solltest du sofort einen Arzt kontaktieren. Für eine Wundinfektion nach einer Blinddarmentzündung sprechen die folgenden Symptome: Wärme oder rötliche Haut um die Naht herum, Fieber oder Eiter an der Wunde.
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Eine Blinddarmentzündung beim Kind bringt zwar Schmerzen mit sich, ist aber meistens harmlos. Trotzdem ist es wichtig, dass du mit deinem Kind sofort einen Arzt aufsuchst, wenn die entsprechenden Symptome auftreten, um einen Durchbruch des Blinddarms zu verhindern. Bei der Operation, die nur wenige Minuten dauert, wird der entzündete Blinddarm entfernt und dein Kind kann nach circa vier Tagen im Krankenhaus wieder nach Hause.
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