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Bewegungskindergarten: So funktioniert das alternative Konzept

Bewegungskindergarten

Kinder lieben es, herumzutoben und sich zu bewegen. Das macht ihnen nicht nur Spaß, sondern begünstigt obendrein auch ihre Gesundheit und Entwicklung. Ein Bewegungskindergarten greift die Bewegungsfreude der Kinder auf und fördert diese. Damit ein Kindergarten jedoch ein offiziell anerkannter Bewegungskindergarten werden kann, muss er einige Kriterien erfüllen. Wir zeigen dir, wie das alternative Konzept genau funktioniert.

Was ist ein Bewegungskindergarten?

Bewegung und Spiel gehören zu den grundsätzlichen Formen der kindlichen Aktivität. Der Bewegungsdrang von Kindern ist daher besonders stark ausgeprägt. Spielerischer Sport leistet einen wichtigen Beitrag zur gesunden Entwicklung Deines Kindes. Sich zu bewegen bedeutet deshalb immer auch, wesentliche Kompetenzen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn Du die Bewegung Deines Kindes fördern möchtest, dann ist ein Bewegungskindergarten genau die richtige Kindergartenform für Dein Kind. Diese Kitas wollen dem verstärkten Bewegungsdrang von Kindern nämlich Rechnung tragen und legen ihren Schwerpunkt deshalb – wie der Name schon sagt – auf die Bewegung. Ein Bewegungskindergarten verfügt in der Regel über einen großen Raum, in dem sich die Kinder nicht nur bei festgelegten Übungen für die ganze Gruppe, sondern auch in der Zeit des sogenannten freien Spiels austoben können. Hier haben die Kinder genug Platz für zahlreiche Bewegungsspiele.

Warum ist Bewegung für Kinder wichtig?

Bewegung ist deshalb so wichtig für Dein Kind, weil sie nicht nur seine motorischen, sondern auch seine geistigen Fähigkeiten stärkt. Nur, wenn Dein Kind sich regelmäßig bewegt – sei es durch Toben, Hüpfen, Rennen oder Klettern – entwickelt es sich angemessen. Der Grund hierfür ist, dass Bewegung und Wahrnehmung eng miteinander verbunden sind. So erlernt Dein Kind beispielsweise das Abschätzen von Entfernungen, das räumliche Vorstellungsvermögen und die Beurteilung von Geschwindigkeiten deutlich besser, wenn es sie durch eigene Bewegung erfährt. Daher hilft ein Bewegungskindergarten Deinem Kind auf spielerische Art dabei, nicht nur ein Gespür für den eigenen Körper, sondern auch für die Umwelt zu entwickeln.

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Welche Auswirkung hat Bewegungsmangel bei Kindern?

Bewegungsmangel bei Kindern hat schwerwiegende Folgen: Muskel- und Haltungsschwächen, Übergewicht, Koordinationsstörungen und eine eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit sind nur einige Beispiele. Auch auf das Lernverhalten Deines Kindes hat Bewegung einen starken Einfluss. So ist es etwa wissenschaftlich erwiesen, dass sich Kinder, die sich regelmäßig bewegen, deutlich besser konzentrieren können als Stubenhocker. Ein Bewegungskindergarten, in dem Dein Kind von klein auf mit Bewegung konfrontiert wird, hat daher viele Vorteile für sein Entwicklung.

Welche Kriterien muss ein Bewegungskindergarten erfüllen?

Damit ein Kindergarten offiziell als Bewegungskindergarten anerkannt wird, muss er bestimmte Kriterien erfüllen. Wenn Du Dein Kind in einem solchen Kindergarten anmelden möchtest, solltest Du also schauen, ob diese Kriterien auf ihn zutreffen. Eine Voraussetzung für den Kindergarten ist es, dass dessen Träger mit einem ortsansässigen Sportverein kooperiert. Der Leiter der Kita sowie mindestens eine Betreuungsperson pro Gruppe sollten zudem eine Ausbildung im Bereich „Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter“ sowie zusätzlich eine Weiterbildung im Bereich „Ernährung“ absolviert haben. Außerdem müssen der Träger, die Betreuer und der Elternrat des Kindergartens das Prinzip „Bewegungserziehung“ im Kita-Konzept festlegen.

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Zu dieser „Bewegungserziehung“ zählt die tägliche Durchführung von offenen und angeleiteten Bewegungsangeboten, die sowohl drinnen als auch draußen stattfinden können. Dazu gehören Spiele, die Dein Kind nicht nur in seiner Bewegungs- sondern auch in seiner Wahrnehmungsfähigkeit schulen. Das können beispielsweise Kreisspiele, Tänze und Bewegungslieder, Seilspringen und Hüpfkästchen-Springen sein. Auch Hindernis-Parcours kommen in vielen Bewegungskindergärten zum Einsatz und sind bei den Kindern äußerst beliebt. Ein weiteres Kriterium, das ein Bewegungskindergarten erfüllen sollte, ist die Bereitstellung eines großen Raumes, der über kindgerechte Spiel- und Sportgeräte verfügt. Sollte der Kindergarten, in dem Du Dein Kind anmelden möchtest, nicht über einen solchen Raum verfügen, kann er dennoch als Bewegungskindergarten gelten, wenn er ein entsprechendes Außengelände hat und alle weiteren Kriterien erfüllt. Zuletzt muss eine solche Kita mindestens zwei Elternabende im Jahr durchführen, in denen die Betreuer über die Themen Bewegung, Sport und Spiel informieren.

Die Ziele des Bewegungskindergarten-Konzepts

Gerade in der heutigen Zeit, in der Medien wie Computer, Fernseher und Spielkonsolen einen immer größeren Stellenwert einnehmen, scheint die Bewegung von Kindern zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Ein Bewegungskindergarten setzt genau hier an und macht es sich zur Aufgabe, die Bewegungsarmut von Kindern zu bekämpfen. Indem der Kindergarten die Bewegung Deines Kindes fördert, regt er die Entwicklung seiner motorischen, aber auch sozialen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten an. Dafür greifen die Betreuer auf kindgerechte Spiel- und Bewegungsangebote zurück.

Dein Kind soll somit die Möglichkeit erhalten, seinen Körper und seine individuellen Fähigkeiten kennenzulernen und zu erweitern. Im Rahmen der Bewegungserziehung schult der Bewegungskindergarten die sogenannten Grundtätigkeiten Deines Kindes. Hierzu zählen neben Gehen und Laufen auch Springen, Klettern, Ziehen, Schieben, Rollen und Werfen. Im Vordergrund steht die Förderung des Gleichgewichtsgefühls, der Reaktionsfähigkeit und der räumlichen Orientierungsfähigkeit, die Dein Kind spielerisch im Umgang mit Geräten und Spielpartnern erproben kann. Um beispielsweise den Gleichgewichtssinn zu trainieren, kann Dein Kind über eine Bank balancieren oder versuchen, auf einem wackeligen Brett zu stehen. Die Erzieher*innen unterstützen Dein Kind hierbei, indem sie ihm Hilfestellung leisten und nützliche Tipps geben. Dabei geht es nie um Leistungsdruck, sondern die Freude an der Bewegung steht immer an erster Stelle.

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Bildquelle: Getty Images/portishead1

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