Sicher hast du schon einmal ein Kind gesehen, das ein Augenpflaster trägt – meist unter einer Brille. Schon früh zeigt es sich, wenn dein kleiner Schatz nicht so gut sehen kann. Damit sich eine Sehschwäche wie eine Amblyopie nicht mit den Jahren verschlimmern kann, wird bei der sogenannten Okklusionstherapie ein Augenpflaster auf das gesunde Auge geklebt.
Warum wird bei Kindern ein Auge abgeklebt?
Eine Sehschwäche ist heutzutage meist kein Problem mehr. Mit Hilfe einer Brille kann in fast allen Fällen eine normale Sehkraft erreicht werden. Wenn jedoch ein oder in selteneren Fällen auch zwei Augen trotz einer Brille nicht die volle Sehkraft erreichen, spricht man von einer Amblyopie. Diese entsteht in den meisten Fällen entweder durch eine Hornhautverkrümmung oder durch das Schielen. Um eine Amblyopie zu behandeln, wird eine sogenannte Okklusionstherapie durchgeführt. Bei diesem frühzeitigen Training des schwächeren Auges, das von der Geburt bis etwa zum 12. Lebensjahr stattfindet, wird das gesunde Auge mit einem Augenpflaster abgeklebt, damit das schwache Auge zum Sehen gezwungen wird. Dadurch wird es nach und nach so gut trainiert, dass die Amblyopie abgeschwächt oder komplett beseitigt wird. Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Kind Probleme beim Sehen hat, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Oftmals ist ihm mit einer Brille bereits geholfen. Sollte dennoch ein Augenpflaster notwendig sein, wird der Augenarzt die Therapie genauestens mit dir besprechen.
Was bringen Augenpflaster?
Wenn dein Kind ein Augenpflaster tragen soll, dann hat es eine Sehschwäche (Amblyopie) auf einem Auge. Bei der Okklusionstherapie wird jedoch nicht etwa das kranke Auge abgeklebt, sondern das gesunde. Dadurch wird das schwächere Auge gezwungen, sich anzustrengen und zu sehen. Nach einer Weile wird es immer besser klappen und das schwache Auge erlangt nach und nach seine Sehkraft zurück. Damit die Okklusiontherapie jedoch erfolgreich ist, sollte dein Kind das Augenpflaster nach den Vorgaben des Augenarztes tragen. Wie lange und zu welchen Zeiten das Pflaster getragen werden muss, ist dabei sehr unterschiedlich. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Augenarzt sehr wichtig. Trägt Dein Schatz sein Augenpflaster zu wenig, holt das schwache Auge nicht genug auf, trägt er es zu oft oder generell falsch, kann im schlimmsten Fall sogar eine weitere Sehschwäche, die sogenannte Okklusionsamblyopie, entstehen. Die Trageintervalle sollten daher nur nach Absprache mit dem Experten gewählt werden.
Wie klebe ich ein Augenpflaster?
Damit die Okklusiontherapie auch den gewünschten Erfolg zeigt, solltest du dein Kind so gut es geht unterstützen. Neben den richtig gewählten Zeiten, zu denen es sein Augenpflaster tragen sollte, gehört es auch dazu, dass du beim Anbringen des Pflasters mithilfst. Die Klebepflaster sind inzwischen allesamt möglichst hautschonend, damit das regelmäßige Tragen keine Irritationen bei deinem Liebling auslöst. Damit sein Augenpflaster deinen Schatz möglichst wenig beeinträchtigt, ist ein perfekter Sitz besonders wichtig. Bevor du das Pflaster anbringst, solltest du darauf achten, dass die Haut deines Kindes um das Auge herum trocken und sauber ist und nicht gerade erst mit einer fetthaltigen Creme eingecremt wurde. Wenn das Augenpflaster generell zu fest sitzt und sich schwer ablösen lässt, kannst du es kurz auf deinen Unterarm kleben und wieder abziehen, bevor du es deinem Schatz über das Auge klebst. Die schmalere Seite des Augenpflasters sollte zur Nase zeigen. Beachte im Zweifelsfall die Angaben auf der Packungsbeilage! Dann schafft Ihr es bestimmt, das Pflaster richtig anzubringen.
Augenpflaster mit bunten Motiven
Um die Sehschwäche erfolgreich behandeln zu können, ist vor allem die Mithilfe deines Kindes gefragt. Natürlich ist so ein Augenpflaster, das zudem noch das besser sehende Auge abdeckt, auf das sich dein Kind bisher immer verlassen hat, erst einmal ein riesiger Störfaktor. Je nachdem, wie schlecht die Sehkraft auf dem schwächeren Auge ist, wird Dein Schatz erst einmal nur ziemlich eingeschränkt sehen können. Bei Aktivitäten wie Fahrradfahren oder im Straßenverkehr musst du daher gut aufpassen, dass dein Schatz nicht von einer plötzlichen Gefahr überrascht wird. Wenn dein Kind sich vehement dagegen wehrt, sein Augenpflaster zu tragen, solltest du durch guten Zuspruch dafür sorgen, dass es versteht, wie wichtig das Pflaster ist. Studien haben gezeigt, dass Kinder eher bei der Okklusiontherapie mitarbeiten, wenn sie sich aus einer Reihe von bunten Motiven das Augenpflaster selbst aussuchen können. Darüber hinaus hilft es, wenn sie zum Beispiel auch dem Lieblingsteddy ein solches Pflaster aufkleben dürfen. Es gibt inzwischen viele Hersteller, die eine Menge schöner Augenpflaster für jeden Geschmack anbieten. Je mehr du dein Kind in die Therapie mit einbindest, desto erfolgreicher wird sie verlaufen.
Wie kannst ich die Augenpflaster-Therapie unterstützen?
Wenn dein Kind das Augenpflaster annimmt und zu den vereinbarten Zeiten trägt, ist das schon einmal ein guter Grundstein für die erfolgreiche Therapie. Es gibt jedoch auch einige Dinge, die du darüber hinaus tun kannst, um dein Kind zu unterstützen. Vor allem Übungen im Nahbereich helfen dabei, die Erfolge zu optimieren. Wenn dein Kind sein Augenpflaster trägt, könnt Ihr zum Beispiel malen, puzzeln oder Gesellschaftsspiele spielen, um das schwächere Auge noch besser zu trainieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass du deinem Schatz immer wieder sagst, wie stolz du bist, dass es sein Augenpflaster trägt. Solltest du mitkriegen, dass andere Kinder sich über deinen Liebling lustig machen, solltest du ihm helfen, darauf zu reagieren. Das Pflaster sollte nichts sein, wofür sich dein Kind schämt. Er trainiert damit seine Sehkraft, sodass später keine Probleme mehr bestehen. Außerdem hat so ein Pflaster doch etwas von einer Augenklappe und was gibt es schon Cooleres als einen Pirat?
Ein Augenpflaster wird eingesetzt, wenn eine Sehschwäche besteht, die nicht durch Brillengläser allein ausgeglichen werden kann. Meist ist bei so einer Amblyopie ein Auge besser als das andere. Das gesunde Auge wird in der sogenannten Okklusionstherapie abgeklebt, sodass sich das schwächere Auge mehr anstrengen muss und mit der Zeit eine bessere Sehleistung entwickelt.
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