„Darf ich ein Pony haben?“, „Kann ich mir einen Hamster kaufen?“, „Wieso haben wir keinen Hund?“: Spätestens im schulpflichtigen Alter hat auch Dein Kind mindestens schon einmal den Wunsch nach einem Haustier geäußert. Doch was, wenn die Sehnsucht nach einem flauschigen Spielkameraden immer größer wird? Warum Haustiere für Kinder wichtig sind und was Du dabei unbedingt bedenken solltest, erfährst Du hier.
Sei es aus mangelnder Zeit, Geduld oder weil es einfach nicht in Deinen Lebensrhythmus passt: Bevor Du Deinem Kind den Wunsch nach einem Haustier abschlägst, solltest Du Dich fragen, woher die Sehnsucht Deines Sprösslings rührt. Meistens haben Kinder einfach nur das Bedürfnis nach einem wahren Freund, mit dem sie durch dick und dünn gehen können. Denn was gibt es Schöneres als einen Spielkameraden, der Dich nicht nach Deinem Äußeren beurteilt, Dich so nimmt, wie Du bist und Dich auch ganz ohne Worte versteht?
Warum sind Haustiere für Kinder wichtig?
Haustiere geben Kindern Halt und bilden – neben ihren Eltern – eine weitere feste Konstante in ihrem Leben. Kinder bauen schnell eine sehr enge Beziehung zu ihren Haustieren auf. Hierbei geht es aber lange nicht nur ums Beieinandersein, Kuscheln und Liebhaben. Ein eigenes Haustier fördert die soziale Kompetenz Deines Kindes maßgeblich. Hierzu zählen grundlegende gesellschaftliche Fähigkeiten wie Respekt, Rücksicht, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein. Je früher Dein Kind dabei mit einem Haustier und dessen Bedürfnisse vertraut gemacht wird, desto leichter gelingt ihm dieser Lernprozess. Oft bringt die gemeinsame Zeit mit Tieren auch eine ganz andere Seite eines Kindes zum Vorschein. So kann beim Spielen mit einem Vierbeiner aus einem eher introvertierten Knirps schon mal ein aufgewecktes Kerlchen werden. Oder aus einem Rabauken ein interessiert dreinblickender Beobachter. Darüber hinaus können Haustiere ebenso eine heilende Wirkung haben.
Sollst Du Deinem Kind ein Haustier erlauben?
Wenn Du Deinem Kind den Wunsch nach einem Haustier erfüllen möchtest, solltest Du definitiv und ohne Abstriche hinter dieser Entscheidung stehen. Denn eins muss Dir klar sein: Die Hauptverantwortung für ein Haustier liegt immer bei den Eltern. Nicht selten kommt es vor, dass Kinder nach kurzer Zeit der Fürsorge und Aufopferung das Interesse an ihrem einst so geliebten Vierbeiner verlieren. Und irgendwann naht der Tag, an dem Dein Nachwuchs flügge wird und auszieht. Spätestens dann bleibt die ganze Arbeit an Dir hängen. Stell Dir die Frage, ob Du dann immer noch bereit wärst, für das Tier zu sorgen. Erst dann solltest Du dem Verlangen Deines Kindes nach einem Haustier nachgeben.
Kinder und Eltern Hand in Hand zum Haustier
Natürlich bist Du als Elternteil dazu angehalten, Deinem Kind den richtigen Umgang mit Eurem neuen Familienzuwachs beizubringen. Beziehe es von Anfang an in alle Angelegenheiten Eurem Haustier betreffend ein. Kläre es über die artgerechte Haltung auf und warum diese so wichtig für Euer Haustier ist. Hierzu zählen ebenso regelmäßige Tierarztbesuche, zu denen Dich Dein Kind stets begleiten sollte. Vergiss dabei auf keinen Fall Deinem Nachwuchs zu erklären, dass sein neues Haustier in erster Linie ein Lebewesen und kein Spielkamerad ist. Erlaube Deinem Sprössling natürlich dennoch, die Welt mit seinem neuen Gefährten zu durchstreifen und zu erkunden. Dein Kind wird zu hinterfragen beginnen, warum sein Haustier auf bestimmte Ereignisse auf verschiedene Weise reagiert. Darauf solltest Du vorbereitet sein und ihm eine entsprechende Antwort geben können. Dies setzt natürlich voraus, dass Du Dich im Vorfeld mit allem Wissenswerten über Euer neues Familienmitglied auseinandergesetzt hast.
Es gehört einiges dazu ein Haustier zu halten. Aber da erzählen wir Dir nichts, was Du nicht schon wusstest. Doch vor allem, wenn der Wunsch nach einem Haustier eher der Deines Kindes als Dein eigener ist, solltest Du unbedingt eine Nacht mehr als zu wenig über diese Entscheidung schlafen. Es gibt keinen Zweifel, dass Haustiere für Kinder eine enorme Bereicherung sind. Dennoch soll es auch dem Tier in Eurer Familie an nichts fehlen. Und dazu benötigt es über kurz oder lang nun mal eine tiergerechte Umgebung, jede Menge Zeit sowie vor allem ganz viel Geduld für Tier und Kind.
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