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Gewaltfreie Erziehung: So funktioniert und gelingt sie

gewaltfreie Erziehung

Bedürfnisorientiert, autoritär, laissez-fair: Es gibt eine ganze Menge unterschiedlicher Erziehungsstile. Doch ganz gleich, für welchen ihr euch auch entscheidet – Gewalt sollte darin keinen Platz finden. Wir erklären gewaltfreie Erziehung und erläutern, wie sie gelingen kann.

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Was versteht man unter dem Begriff „gewaltfreie Erziehung“?

Jedes Kind sollte gewaltfrei Großwerden können. Das ist seit dem Jahr 2000 sogar im Gesetz verankert: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ (§ 1631, Abs.2 BGB). Das heißt konkret:

  • Kein Kind darf körperliche Gewalt erfahren – es darf zum Beispiel nicht geschlagen werden. Dazu zählt übrigens auch der „Klaps“ auf den Po.
  • Auch seelische Gewalt am Kind ist verboten. Es darf beispielsweise nicht erpresst oder gedemütigt werden.
  • Aber Gewalt kann sich auch durch viele weitere Dinge definieren: Sie beginnt da, wo Kinder nicht sagen dürfen, was sie brauchen oder unnötig Angst geschürt wird.
  • Wenn Kinder die Rolle eines Erwachsenen einnehmen müssen, erfahren sie auch eine Art von Gewalt.
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Wusstest du’s?: Der 30. April ist Tag der gewaltfreien Erziehung, mit dem weltweit auf das Thema aufmerksam gemacht werden soll.

Wie erzieht man sein Kind gewaltfrei?

Für eine gute Beziehung ist Vertrauen eine wichtige Basis. Und dieses schaffst du, wenn sich dein Kind auf dich verlassen kann. Dafür braucht es Regeln, die ihm Sicherheit und Orientierung geben. Folgende Dinge können helfen, Gewalt erst gar keine Chance zu geben:

  1. Im Streit: Bewerte allein das Verhalten deines Kindes, nicht dein Kind selbst. Du kannst im Streit etwa sagen: „Kaputte Gläser machen mich wütend und traurig“ statt „Du bist dran Schuld, dass ich jetzt wütend und traurig bin“.
  2. Bei drohendem Ärger: Außerdem kann es helfen, wenn du deinem Kind alternative Verhaltensweisen anbietest. Wenn du zum Beispiel siehst, dass dein Kind an die teuren Bildbände möchte und das Bücherregal ausräumt, lade es dazu ein, sein eigenes Bücherregal neu zu sortieren.
  3. Als Konsequenz: Wenn dein Kind etwas angestellt hat, sprich das direkt an. Wichtig ist, dass du dabei Blickkontakt zu deinem Kind suchst und ihm nicht über drei Zimmer irgendetwas zurufst. Außerdem sollte klar sein, welche Konsequenz seine Handlung nun hat. Diese sollte so konkret wie möglich sein.

Gut zu wissen: Wenn du merkst, dass dir gerade alles zu viel wird, wende folgende Taktik an: Verlasse den Raum, nachdem du sichergestellt hast, dass deinem Kind nichts passieren kann. Zähle laut bis 20 oder sage das Alphabet auf. So lenkst du deine Gedanken auf ein anderes Thema und schaffst es hoffentlich, dich zu beruhigen.

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Gewaltfreie Erziehung: Warum ist sie so wichtig?

Kein Mensch möchte Gewalt erfahren müssen – und erst recht nicht von Personen, die ihnen nahestehen. Wird ein Kind von Eltern oder anderen nahestehenden Verwandten geschlagen oder seelisch verletzt, ist das ein Vertrauensbruch, der schwerwiegende Folgen haben kann:

  • Kinder mit Gewalterfahrungen in der Familie sind weniger selbstbewusst und werden oft auch selbst schneller handgreiflich.
  • Sie können sich oft schlecht konzentrieren und haben Lernschwierigkeiten.
  • Auch in ihren sozialen Beziehungen haben es diese Kinder schwer. Sie haben nicht gelernt, wie sie Herausforderungen des Lebens und Konflikte angemessen lösen können.

Mir ist die Hand ausgerutscht – was mache ich jetzt?

Der Alltag mit Kindern kann extrem herausfordernd sein. Andauernde Streitigkeiten zwischen Geschwistern, endlose Diskussionen und Regelbrüche, die Nerven kosten: Manchmal wird einem einfach alles zu viel – und die Hand rutscht aus. Jetzt ist es wichtig, dass du die Situation erklärst:

  1. Gehe auf Augenhöhe mit deinem Kind und erkläre ihm deinen emotionalen Ausbruch.
  2. Entschuldige dich bei deinem Kind. Mache deutlich, dass deine Reaktion nichts an der Liebe zu ihm ändert.
  3. Versprich deinem Kind, dass es sich um eine absolute Ausnahmesituation gehandelt hat – und du das nie werden machen wirst.
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Gut zu wissen: Nicht nur Eltern können (und sollten!) sich Hilfe holen. Mit der Nummer-gegen-Kummer wurde sowohl ein Angebot für Kinder geschaffen, die Zuhause Gewalt erfahren, als auch für Eltern, denen alles zu viel wird.

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Ein respektvoller Umgang und eine offene Kommunikation sind die besten Voraussetzungen für eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kind. Gewalt hingegen arbeitet den Grundpfeilern einer Vertrauensbeziehung entgegen. Versuche, dich daran zu erinnern, wenn die Situation mal wieder hochkocht.

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Bildquelle: GettyImages/jacoblund

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