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Eldest Daughter Syndrome: Wie die Rolle der ältesten Tochter prägende Auswirkungen haben kann

Eldest Daughter Syndrome: Wie die Rolle der ältesten Tochter prägende Auswirkungen haben kann
© iStock/Mary Long

Auf TikTok gehen derzeit immer mehr Videos zum Thema Eldest Daughter Syndrome viral. Was nach einem Trend (und einer ausgedachten Krankheit) klingt, existiert jedoch tatsächlich und betrifft alle großen Schwestern, die von ihren Eltern viel zu sehr vereinnahmt werden. Wir erklären dir, was genau das Eldest Daughter Syndrom ist und was du dagegen tun kannst. Vielleicht leidest du ja auch daran?

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Was ist das Eldest Daughter Syndrome?

Das Eldest Daughter Syndrome, auch große Schwester Syndrom oder älteste Schwester Syndrom genannt, beschreibt die unausgesprochenen Erwartungen und den Druck, denen die älteste Tochter innerhalb einer Familie oft ausgesetzt ist. Häufig übernimmt sie nämlich schon früh unfreiwillig und meist unbewusst eine Führungs- oder Betreuerrolle für jüngere Geschwister, was mit großer Verantwortung verbunden ist. Eine Rolle, die schnell, aber oft unbemerkt zu Überforderung, Angst vor Versagen und dem Gefühl, es allen recht machen zu müssen, führen kann.

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Kulturelle und familiäre Erwartungen verstärken diese Last oft zusätzlich, weil sie von vornherein voraussetzen, dass die älteste Tochter in der Familie als Vorbild dient und emotionale Unterstützung bieten muss. Schrillen bei dir jetzt gerade die Alarmglocken?

Wie merke ich, ob ich vielleicht selbst daran leide?

Dass auch du vom Eldest Daughter Syndrome aka große Schwester Syndrom aka älteste Schwester Syndrom betroffen sein könntest, zeigt sich oft in bestimmten Verhaltens- und Denkmustern. Dazu gehören beispielsweise das unaufhörliche Streben nach Perfektion, die Schwierigkeit, Hilfe anzunehmen, oder das ständige Gefühl, für alles verantwortlich zu sein. Kommt dir bekannt vor?

Betroffene sorgen sich übermäßig um das Wohlbefinden ihrer Familienmitglieder und neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen und keine gesunden Grenzen zu setzen. Diese Verhaltensweisen sind oft tief verankert und zweifellos eine direkte Folge der früh übernommenen Verantwortung. Wenn dir all diese Symptome bekannt vorkommen und du die älteste Schwester bist, könntest du vom Eldest Daughter Syndrome betroffen sein.

Wie können Eltern das Eldest Daughter Syndrome verhindern?

Eltern können viel tun, um die Entstehung des Eldest Daughter Syndromes zu vermeiden. Zum Beispiel Aufgaben und Verantwortungen gleichmäßig unter allen Geschwistern verteilen, um einen übermäßigen Druck auf die älteste Tochter zu vermeiden. Eltern sollten offen kommunizieren und sicherstellen, dass alle Kinder sich bei der Entscheidungsfindung und im familiären Leben eingebunden fühlen. Regelmäßige Gespräche darüber, wie sich jedes Kind fühlt und was es belastet, können zum Beispiel helfen, unverhältnismäßige Erwartungen abzubauen und das psychische Wohlbefinden aller zu fördern. Quasi ein Win-Win für alle.

Wie kann man das Eldest Daughter Syndrome heilen?

Wenn du der Meinung bist, am Eldest Daughter Syndrome zu leiden, sollte die erste Instanz immer ein Gespräch mit den Eltern sein, um Missverständnisse zu klären und Rollen neu zu definieren. Sie sind nämlich maßgeblich dafür verantwortlich, dass du dich fühlst, wie du dich fühlst, weil sie dir (bewusst oder unbewusst) zu viel aufbürden. In zweiter Instanz kann eine Therapie helfen, in der dir geholfen wird, Muster zu erkennen und dich von überholten Erwartungen zu befreien.

Keine offizielle Diagnose, aber …

Auch wenn das Eldest Daughter Syndrome wie eine Krankheit klingt, eine offizielle Diagnose für EDS gibt es bisher nicht. Laut der US-amerikanischen Ehe- und Familientherapeutin Kati Morton hat die Geburtsreihenfolge maßgeblich Einfluss auf unsere Persönlichkeit und darauf, was wir in unserem Leben machen und wie wir geprägt sind. Eine aktuelle Studie belegt jedoch das genaue Gegenteil! Demnach sei die Geburtsreihenfolge nur EINER von vielen Faktoren. Familiendynamik, Erziehungsstil, sozioökonomischer Status und individuelle Merkmale würden hingegen ebenfalls eine wichtige Rolle für das „Krankheitsbild“ spielen.

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Nicht zu vernachlässigen ist zudem, dass es nicht nur ältere Schwestern betreffen kann, sondern eben auch ältere Brüder, die von ihren Eltern ebenfalls in gewisse Muster gedrückt und zur Verantwortung gezwungen werden (#Mann im Haus, #Aufpasser).

Egal wieso, weshalb und warum: Gut ist, dass dieser Social Media-Trend aktuell bezüglich Überforderung und Mental Health definitiv für mehr Awareness sorgt und sich offenbar ganz viele davon angesprochen, gesehen und verstanden fühlen.

Bin ich eine gute Schwester?

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